4794/J XX.GP
ANFRAGE
der Abgeordneten Madeleine Petrovic, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
betreffend Flugverkehr in Österreich,
Die internationale Forschung auf dem Gebiet Flugverkehr und Umwelt zeigt immer
deutlicher, daß der Flugverkehr nicht nur lokale sondern auch gravierende globale
Umweltprobleme - etwa die Emission von Treibhausgasen - zur Folge hat.
Trotz des zunehmenden Wissensstandes um diese besorgniserregenden Auswirkungen
fehlen jedoch nachwievor engagiert nationale wie internationale Initiativen, um die
enormen Zuwachsraten im Zivilflugverkehr einzubremsen.
Aus diesem Grund richten die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister
für Wissenschaft und Verkehr folgende
ANFRAGE:
1. In der Anfragebeantwortung 2823/AB vertreten Sie den Standpunkt, daß es
“seriöserweise nicht möglich” sei, sich zu den globalen Umweltauswirkungen des
Flugverkehrs “eine abschließende Meinung zu bilden”. Sie führen in diesem
Zusammenhang widersprüchliche Untersuchungsergebnisse ins Treffen.
Hat sich inzwischen Ihr Informationsstand zu den globalen Umweltauswirkungen
verbessert? Wenn ja, wie würden Sie auf Basis Ihres derzeitigen
Informationsstandes die Umweltauswirkungen des Flugverkehrs insbesondere im
Hinblick auf Treibhauseffekt und Ozonausdünnung einstufen?
2. Sie führen an, daß auch Ihr Ressort zu einigen Studien in diesem Bereich beiträgt.
Welche Erkenntnisse haben Sie aufgrund der Studienergebnisse gewonnen?
3. Wie haben sich die jährlichen Treibhausgasemissionen aus dem Flugverkehr in
Österreich in den jeweiligen Jahren seit 1980 entwickelt? Bitte führen Sie die
Entwicklung der sechs im Kyoto - Protokoll genannten Treibhausgase (C02, CH4,
N,O, HFCs, PFCs, SF6) an.
4. Sie führen die “rasant fortschreitende Technik im Bereich der Luftfahrt” an, die
zu verringertem
Treibstoffverbrauch führt.
Werden die technischen Verbesserungen entsprechend Ihrem Kenntnisstand
ausreichen, um die absoluten Mengen der Treibhausgasemissionen des
Flugverkehrs in Osterreich abzusenken oder wird es zusätzlicher Maßnahmen
bedürfen? Auf welchen Expertisen beruht dabei Ihre Einschätzung?
5. Halten Sie es für notwendig und wünschenswert, zumindest den Zuwachs des
Flugverkehraufkommens durch entsprechende Maßnahmen einzubremsen?
6. Ein Alleingang Österreichs zur Besteuerung von Flugtreibstoff ist nach Ihren
Angaben nicht möglich.
Welche internationalen Vereinbarungen und Regelungen stehen einer Besteuerung
entgegen? Bitte führen Sie die einschlägigen Bestimmungen im Wortlaut an.
7. Welche Möglichkeiten besitzt Österreich, diese Vereinbarungen zu kündigen oder
abzuändern?
8. Welche Initiativen haben Sie bzw. die österr. Bundesregierung auf EU - Ebene
bzw. auf internationaler Ebene gesetzt, um der Steuerbefreiung ein Ende zu
bereiten?
9. Sie führen an, daß eine Anhebung der Landegebühren in Österreich “nur zu einer
Verlegung des Luftverkehrs auf grenznahe ausländische Flughäfen führen”
würde.
Auf welchen Expertisen bzw. Studien beruht diese Einschätzung?
10. Wurde ermittelt, welche Spielräume für die Höhe möglicher Landegebühren
bestehen würde, ohne damit nennenswerte Verlegungen auszulösen? Wenn ja, mit
welchen Ergebnissen? Wenn nein, warum nicht?
11. Wie hoch waren die jeweils jährlichen Flugbewegungen im Jahr 1997 auf den a)
Flughäfen und b) Flugfeldern in Österreich?
12. Wie oft wurde Österreich 1997 überflogen? Wie hoch ist die Steigerungsrate
gegenüber 1996?
13. Welches waren die zehn am meisten frequentierten Flugrouten über Österreich im
Jahr 1997? Welche Frequenzsteigerung weisen diese einzelnen Flugrouten im
Vergleich zu 1996 auf?
14. Gab es seit der Anfragebeantwortung 2823/AB Änderungen in den Betriebszeiten
der Flughäfen und Flugfelder? Wenn ja, welche?
15. Wie häufig wurden in den Jahren 1980 bis 1997 die Betriebsbeschränkungen auf
den Flughäfen bzw. Flugfeldern in der Steiermark, in Tirol und in NÖ verletzt?