5054/J XX.GP
ANFRAGE
der Abgeordneten DI Schöggl, Mag. Schweitzer, Dr. Grollitsch, Dr. Preisinger
an die Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten
betreffend Maßnahmen zur Verminderung der zunehmenden Lernschwäche
Die Lern - und Verhaltensschwächen haben in den letzten 20 Jahren konstant zu-
genommen. Symptome dieser unsichtbaren Leiden der Kinder zwischen 5 und
15 Jahren sind Sprachstörungen, Magersucht, Allergien, Sehprobleme,
Übergewicht etc..
Diese Probleme setzten sich in der Schule fort und führen zu
Verhaltensstörungen, Konzentrationsproblemen oder zur Unfähigkeit, sich in die
Gemeinschaft einzufügen.
Zum Großteil verbergen sich dahinter Teilleistungsprobleme, d.h., die
Verästelung höherer Denkprozesse ist nicht ausreichend gereift, um serielle
Abläufe nachzuvollziehen, Optisches und Abstraktes zu verbinden oder Figuren
wahrzunehmen.
Allgemein wird auch ein zu geringes Einüben der Basisfunktionen beklagt und
die fehlende Fähigkeit und Sicherheit bei der Lösung einfachster Aufgaben
festgestellt.
Als Ursachen dieser Teilleistungsschwächen werden psychische Motive -
Scheidungen, Todesfälle - angeführt, die bis zu psychosomatische Reaktionen
reichen. Aber auch gesellschaftliche Veränderungen sowie die Beschleunigung
der Lebensprozesse spielen eine wichtige Rolle.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an
die Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten
folgende
ANFRAGE
1. Sind Ihnen Untersuchungen über Lernschwächen und Verhaltensstörungen
bekannt, und wurden Untersuchungen seitens Ihres Ressorts in Auftrag
gegeben?
Wenn ja, welche ?
2. Wurden diese Untersuchungen flächendeckend in allen Bundesländern
durchgeführt und welche Altersstufen bzw. wieviele Schulkinder wurden
untersucht ?
3. Was sind die Erkenntnisse der Untersuchung und welche häufigsten
Teilleistungsschwächen wurden festgestellt ?
4. Welche Ursachen für das Auftreten von Teilleistungsschwächen wurden
festgestellt ?
5. Wurden die Erkenntnisse dieser Untersuchung in Förderprogramme
eingearbeitet ?
6. Welche Fördermaßnahmen oder sonstige Unterstützung werden
teilleistungsschwachen Schülergruppen in welchen Schulstufen gewährt?
7. Welche Schulungs- und Trainingsprogramme stehen den Lehrern zur
Verfügung?
8. In welchem Umfang werden diese Programme angenommen?
9. Wer ist für die Festlegung, Koordinierung und Umsetzung der
Fördermaßnahmen verantwortlich?
10. Wie hoch sind die Gesamtkosten für die Förderprogramme und wie hoch sind
die durchschnittlichen Kosten pro Schulkind?
11. Wird diesen Problemen bei der Lehramstausbildung Rechnung getragen?
Wenn ja, in welcher Form?
12. Werden diese Probleme auch in der Lehrerausbildung für höhere Schulen
berücksichtigt?
Wenn ja, in welcher Form?