5166/J XX.GP
ANFRAGE
der Abgeordneten DI Schöggl, Dr. Graf, Dr. Grollitsch, Dr. Krüger und Kollegen
an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
betreffend Auflösung von Studienangeboten
Den Medien ist zu entnehmen, daß im Auftrag des Wissenschaftsministeriums die
Consultingsfirma Artur D. Little die naturwissenschaftlichen Fächer Chemie und
Physik sowie die dazugehörigen Ingenieurstudien untersucht haben. Ziel der
Untersuchung soll die Vermeidung von Doppelgleisigkeiten in den einzelnen Fächern
und die Straffung der Studien sein.
In diesem Bericht sollen konkrete Empfehlungen für die Einsparung von
Studienfächern enthalten sein, wobei sich die Fakultäten anhand der aufgestellten
Empfehlungen bzw. den darin enthaltenen wirtschaftlichen Vorgaben orientieren sollen.
In diesem Zusammenhang wurde darauf verwiesen, daß die Möglichkeit des
“Handels” mit Studienfächern besteht, wobei der Rationalisierungs - und monetäre
Einsparungseffekt im Vordergrund stehen sollen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an
den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
folgende
ANFRAGE
1. Welche Universitäten wurden in Österreich untersucht?
2. Wann wurde dieser Beratungsauftrag vergeben und seit wann liegt der Endbericht
vor?
3. Wie hoch sind die Kosten der Untersuchung bzw. der Betriebsberatung?
4. Wann wird diese Studie dem Parlament präsentiert?
5. Werden die in der Studie ausgesprochenen Empfehlungen einen “verpflichtenden
Charakter” haben?
6. Welche Fakultäten werden betroffen sein und welche Empfehlungen wurden im
Detail abgegeben?
7. Welche Studienfächer könnten innerhalb der Universitäten “gehandelt” werden?
8. Gibt es Schätzungen hinsichtlich der monetären Einsparungseffekte bei den
einzelnen Fakultäten bzw. Universitäten?
Wenn ja, in welcher Höhe bewegen sich diese Schätzungen und wie sollen die
eingesparten Mittel den Universitäten zugute kommen können?
9. Werden die freiwerdenden Mittel zweckgewidmet für spezielle Aufgaben
verwendet?
Wenn ja, für welche?
10. Wird durch diese Vorgangsweise des Ministeriums in die Autonomie der
Universitäten eingegriffen?
11. Wie wird sichergestellt, daß in erster Linie jene Institute und Fakultäten, die diese
Veränderungen positiv vollziehen, von diesem Programm profitieren?
12. Ist die Ausdehnung dieser Untersuchung auf alle österreichischen Fakultäten
geplant und bis wann soll diese abgeschlossen werden?