5167/J XX.GP

 

ANFRAGE

 

 

der Abg. Böhacker und Kollegen

an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr

betreffend Kunstuniversität Mozarteum in Salzburg

 

Das Haupthaus der Salzburger Kunstuniversität Mozarteum am Mirabellplatz wurde aufgrund

giftiger krebserregender und erbgutverändernder Schadstoffe, wie medizinische

Untersuchungen bereits bewiesen haben, am 16. Oktober geschlossen.

 

Das vermehrte Auftreten von Leukämie am Mozarteum hat jetzt die Alarmglocken läuten

lassen und zu den schon längst überfälligen Untersuchungen geführt. Wenn man bedenkt, daß

es am Mozarteum bereits im Jahr 1996 den ersten Todesfall einer Professorin an Leukämie

gab, im Jahr 1997 einen weiteren und im Frühjahr dieses Jahr eine Erkrankung an Leukämie,

wobei alle drei Opfer im gleichen Stock der Kunstuniversität lehrten, drängt sich unweigerlich

jedem die Frage nach den Gründen der Untätigkeit der zuständigen Behörden auf. Zudem

klagten Studenten und Professoren schon seit Jahren über das vermehrte Auftreten von

Allergien, Kopfschmerzen, Übelkeit, Atembeschwerden und anderen mehr oder weniger

schwerwiegenden Gesundheitsbeeinträchtigungen. Auch waren sie in den Gemäuern des

Mozarteums schon lange unangenehmen ,,süßlichen” Gerüchen ausgesetzt.

 

Die Frage der langen Untätigkeit und Verantwortung richtet sich an die zuständigen Politiker,

Arbeitsinspektorat, die Gesundheitsbehörden, Gewerkschaft, Arbeiterkammer und

Personalvertretung ? Wo waren sie die ganze Zeit als bereits Feuer am Dach war?

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für

Wissenschaft und Verkehr die nachstehende

 

 

                                                                   Anfrage

 

1.) Waren Ihnen das vermehrte Auftreten von Leukämie und anderen Erkrankungen an

     der Kunstuniversität Mozarteum in den vergangenen Jahren bekannt?

 

2.) Wenn ja, seit wann und mit welchen Konsequenzen?

 

3.) Gab es nähere Untersuchungen von Ihrer Seite, um die Umstände im Zusammenhang

     des vermehrten Auftretens von Leukämie und anderen Gesundheitsbeeinträchtigungen

     aufzuklären?

 

4.) Wenn nein, warum nicht?

5.) Warum kam es trotz Häufung von Krebserkrankungen mit zwei Todesfällen zu keinen

      näheren Untersuchungen und sonstigen Handlungen?

 

6.) War Ihnen die Berichterstattung im Jahr 1990 über das vermehrte Auftreten von

     Kopfschmerzen und den unzumutbaren Arbeitsbedingungen am Mozarteum bekannt?

 

7.) Ist Ihnen der Fall des früheren Klavierprofessors Hubertus Boese bekannt, der am

     Mozarteum lehrte und aufgrund einer Herzinsuffizienz und chronischen Bronchitis

     pensioniert wurde?

 

8.) Wenn ja, wurden nähere Untersuchungen eingeleitet?

 

9.) Wenn nein, warum nicht?

 

10.) Wurde Ihnen die Geruchsbelästigung in den Gemäuern des Mozarteums mitgeteilt?

 

11.) Gab es Mitteilungen vom Rektorat des Mozarteums an Sie, in denen auf eine mögliche

       Gesundheitsgefährdung bzw. auf die unzumutbaren Arbeitsbedingungen hingewiesen

       und Klärung und Verbesserung der Situation gefordert wird?

 

12.) Wenn ja, zu welchem Zeitpunkt und wie sahen diese im konkretem aus?

 

13.) Ist Ihnen bekannt, daß das bestehende Gebäude von Beginn an völlig ungeeignet für

       eine Kunstuniversität war und ist?

 

14.) Wenn ja, gab es Maßnahmen, um diesen Mißstand zu beseitigen; wenn nein, warum

        nicht?

 

15.) Rechnen Sie mit Schadenersatzforderungen seitens der Betroffenen und deren

      Angehörigen?

 

16.) Wenn ja, wer wird die Kosten dafür tragen?

 

17.) Werden Sie dafür Sorge tragen, daß alle Betroffenen wie Lehrende, Studenten und

       Mitarbeiter der Kunstuniversität alle gewünschte Untersuchungen bekommen werden?

 

18.) Ist eine psychologische Begleitung aller Betroffenen vorgesehen?

 

19.) Wenn ja, mit welchen Kosten rechnen Sie?

 

20.) Welche Maßnahmen werden Sie setzen oder haben Sie bereits angeordnet, um den

       weiteren Betrieb an der Kunstuniversität zu sichern?

 

21.) Wird es nach Ihrer Meinung zu einem Neubau kommen?

 

22.) Wenn ja, welchen Standort befürworten Sie?

 

23.) Wenn ja, wie soll ein derartiges Bauvorhaben finanziert werden?

24.) Wie beurteilen Sie den Gesundheitsskandal hinsichtlich der Reputation des

       Weltkulturerbes “Stadt - Salzburg”?

 

25.) Was werden Sie unternehmen, um den bereits entstandenen Imageschaden

       wiedergutzumachen?

 

26.) Welche Aktionen werden Sie zu welchem Zeitpunkt setzen, um den internationalen

       hervorragenden Ruf der Kunstuniversität Mozarteum, an der immerhin 1.500 junge

       Menschen aus allen Ländern studieren, wieder herzustellen?