5520/J XX.GP
ANFRAGE
der Abgeordneten G.Moser, Öllinger, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten
betreffend gesetzliche Verhinderung von Projektunterricht
Durch die Neuregelung des Gehaltsgesetzes werden Stunden, die wegen Projektunterricht,
Lehrausgängen oder fächerübergreifenden Aktivitäten nicht gehalten werden können, nicht
mehr bezahlt. Das führt dazu, daß diese Unterrichtsformen auf kaltem, gesetzlichem Weg
implizit verhindert werden. Weil den Kollegen aus solidarischen Gründen keine
Verdienstentgänge zugemutet werden könnten oder weil innerhalb der Schulen ein gewisser
Druck entsteht, solche Verdienstentgänge nicht entstehen zu lassen, gehen immer mehr
LehrerInnen dazu über, keinen solchen Unterricht mehr zu machen.
Frustriert werden dadurch vor allem die engagierten LehrerInnen, die bisher solche, meist
aufwendige Projekte gemacht haben. Vor allem betroffen sind aber die SchülerInnen, deren
Unterrichtsqualität durch diese Gesetzesnovelle drastisch sinkt. So konnte etwa an einer
Linzer Schule eine Filmvorführung anläßlich der 50 - Jahr - Feier zur Erklärung der
Menschenrechte nicht stattfinden.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1) Wie stehen Sie zu dieser Entwicklung?
2) War Ihnen die Tragweite der damaligen Novellierung bewußt?
3) Welche Maßnahmen werden Sie zur Förderung des Projektunterrichts etc. setzen, um
den Verdienstentgang als Hindernis auszuschalten?
4) Welche Empfehlungen gehen an die Direktoren, wie sie im Falle von
Interessenskollisionen unter KollegInnen entscheiden sollen?