5553/J XX.GP
A N F R A G E
der Abgeordneten Mag. Haupt, Dr. Krüger, Dr. Pumberger und Kollegen
an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
betreffend “Ärztliche Ausbildung in Österreich”
Schon seit langer Zeit kritisieren österreichische Ärzte die eigene Ausbildung, die im
wesentlichen auf die Rigorosenordnung des Jahres 1902 zurückgeht.
Ein von einer holländischen Expertengruppe verfaßter Rohbericht über das veraltete
Medizinstudium in Österreich war auch der Grund für die heftige Kritik des, für die
Aus - und Fortbildung zuständigen Vizepräsidenten der österreichischen Ärztekammer,
Dr. Wolfgang Routil, und des Dekans der medizinischen Fakultät der Universität
Wien, Univ. Prof. Dr. Wolfgang Schütz.
Das Österreich nach wie vor zu den Schlußlichtern Europas im Bereich der
öffentlichen Wissenschaftsförderung zählt, werden als weitere Kritikpunkte angesehen.
Zu den geforderten Reformvorschlägen gehören unter anderem:
- Eine volkswirtschaftliche Evaluierung des Medizinstudiums
- Eine vollkommene Neugestaltung des Studienplanes, der Turnusausbildung und der
kontinuierlichen ärztlichen Fortbildung.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den
Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr die nachstehende
A N F R A G E
1. Welche, von den Medizinern geforderten Maßnahmen, sind Ihrer Meinung nach
berechtigt und welche nicht?
2. Ist von Seiten Ihres Ressorts eine Veränderung in Richtung des angelsächsischen
und stärker “praxisorientierten Lernens” geplant, wenn nein warum nicht?
3. Welche Maßnahmen sieht Ihr Ressort vor um den derzeitigen Zustand zu
verändern?
4. Welche Vorschläge liegen Ihnen von den medizinischen Fakultäten im Rahmen der
Autonomie vor, und wie sehen diese im einzelnen von Graz, Wien und Innsbruck
aus?
5. Welche Änderungen müßten Ihrer Meinung nach vorgenommen werden, daß in
Österreich ausgebildete Ärzte, vermehrt adäquate Beschäftigung in anderen
Ländern finden können?