5599/J XX.GP
ANFRAGE
der Abgeordneten DDr.Niederwieser
und Genossen
an die Frau Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten
betreffend schulpsychologische Betreuung im Schulbezirk Innsbruck - Land
Die Leiterin der Abteilung D - Schulpsychologie - Bildungsberatung beim Landesschulrat für Tirol,
Frau Dr. Ingrid Tursky, hat in einem Schreiben an alle Schulen im Schulbezirk Innsbruck - Land
West darauf hingewiesen, daß in den schulpsychologischen Beratungsstellen Tirols aufgrund der
personellen Unterbesetzung nur mehr sehr dringende Fälle behandelt werden können. Eine zusätz -
liche Übernahme “auch von dringendsten Fällen” aus dem Bezirk Innsbruck Land West sei
“einfach nicht möglich” und das BMUK habe auch die Einstellung einer Ersatzkraft für eine im
Krankenstand befindliche Beraterin abgelehnt. Maximal 2,5 % aller Schülerinnen und Schüler
könne wegen Personalmangels überhaupt mit einer schulpsychologischen Betreuung rechnen,
obwohl der Bedarf wesentlich größer wäre. Laut Dr. Tursky steht im Durchschnitt für 60 - 80
Schulen und rund 10.000 Schüler nur ein Schulpsychologe zur Verfügung.
Diese Situation ist kaum zu verantworten, auch wenn sich der krankheitsbedingte Personalengpaß
inzwischen verbessert haben sollte. Wir haben die paradoxe Situation, daß einerseits in diversen
internationalen Vergleichen die Lehrer - Schüler - Relation in Österreich sehr günstig ist (vgl. die
regelmäßig veröffentlichten OECD Indikatoren), daß aber andererseits für sehr wichtige Aufgaben
wie die schulpsychologische Betreuung oder auch die Drogenberatung an den Schulen Personal
fehlt.
Angesichts dieser bedenklichen Situation richten die unterzeichneten Abgeordneten an die Frau
Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten folgende
A n f r a g e:
1. Wieviele Beraterinnen und Berater stehen in den schulpsychologischen Diensten
a) bei den Landesschulräten in den einzelnen Bundesländern und wieviele
b) in den einzelnen Tiroler Schulbezirken zur Verfügung?
2. Wieviele Schüler kommen demnach
a) in den einzelne Bundesländern auf eine schulpsychologische Beraterin / einen Berater und
wieviele
b) in den einzelnen Tiroler Schulbezirken?
3. Wurde von den einzelnen Landesschulräten (Stadtschulrat) ein erhöhter Bedarf an Personal für
die schulpsychologische Betreuungsstellen dem BMUK gemeldet und wenn ja, wie hoch sind
diese zusätzlichen Personalwünsche für die einzelnen Bundesländer?
4. Bestehen in Ihrem Ressort Überlegungen oder Konzepte für eine verbesserte schulpsychologi -
sche Betreuung gegebenenfalls auch ohne die Fixanstellung zusätzlicher Personen durch das
BMUK?