5734/J XX.GP

 

                                                              

Anfrage

 

der Abgeordneten Mag. Karl Schweitzer, Mag. Ewald Stadler

und Kollegen

an den Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten

betreffend ,,Mannschaftsfluktuation” auf österreichischem Erziehungsschiff

 

Laut jüngsten Presseberichten befand sich das österreichische Erziehungsschiff “Arche Noah”

während einer Mittelmeerkreuzfahrt vor dem griechischen Hafen Patras, als das

sechzehnjährige ,,Besatzungsmitglied” Silvia H. unerlaubt die Kreuzfahrt abbrach und ohne

Reisepaß und Bargeld den österreichischen Reisepädagogen entwischte.

Laut APA496 vom 1.2.1999 passiert es im Zusammenhang mit der “Arche Noah” ...“immer

wieder, daß Jugendliche vor Konfrontationen davonlaufen.”

Mittlerweile ist Silvia H. wieder aufgetaucht, wodurch die Kreuzfahrt in Richtung Izmir

fortgesetzt werden konnte.

 

Auch am Verantwortungsbewußtsein des ,,Arche Noah” Crew - Chefs Puchmayer werden

verstärkt Zweifel laut, nachdem “Der Standard” vom 2.2199 berichtet, daß “das

österreichische Konsulat in Athen von der "Noah” nicht verständigt wurde, .. inzwischen aber

selbst (!!!) die Suche aufgenommen hat.”

 

Nach der bereits am 8.10.1997 an den Bundesminister für Justiz eingebrachten schriftlichen

Anfrage der Abgeordneten Mag. Ewald Stadler und Kollegen (3078/J  XX. GP) betreffend die

Teilnahme eines jugendlichen, mehrfach vorbestraften Straftäters am

“Erlebnispädagogikprojekt” in Nigeria, stellt sich im Lichte der jüngsten Ereignisse nicht nur

die allgemeine Frage nach der Sinnhaftigkeit solcher “Erlebnispädagogischer” Reisen,

sondern auch im speziellen die Frage, ob derartige Reisemissionen schwererziehbarer und

krimineller Jugendlicher mit Unterstützung der österreichischen Steuerzahler und mit EU -

Beiträgen dem Ansehen der Republik Österreich im Ausland Reputationsschäden zufügen.

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für

auswärtige Angelegenheiten nachstehende

 

Anfrage:

 

1. Wie beurteilen Sie die Resonanz ausländischer Behörden und Medien bezüglich

    schwererziehbarer und krimineller jugendlicher “Sonder - Botschafter aus Österreich,

    welche an ,,erlebnispädagogischen” Kreuzfahrten und Abenteuerreisen aus dem Bereich

    IfS und "Arche Noah” teilnehmen?

 

2. Wie beurteilen Sie den Umstand, daß im Fall Silvia K. das österreichische Konsulat in

    Athen erst Tage nach dem Verschwinden der K. von der ,,Noah” informiert wurde?

3. Mit wievielen Fällen von Flüchtigen der “Arche Noah” bzw. anderer IfS Urlaubs - Ressorts

    wurden die österreichischen Behörden des Bundesministeriums für auswärtige

    Angelegenheiten bisher konfrontiert?

 

4. In wievielen Fällen kam es seitens mit IfS - und “Arche Noah” - reisender,

    schwererziehbarer und krimineller Jugendlichen zu strafbaren Handlungen im Ausland,

    bzw. wie oft waren Beamte Ihres Ministeriums vorort mit meuternden oder ausbrechenden

   Jugendlichen beschäftigt?

 

5. Wie beurteilen Sie die Aufsichtspflicht der mitreisenden Pädagogen der “Arche Noah”

     von der “immer wieder Jugendliche vor Konfrontation” davonlaufen?