6520/J XX.GP

 

Anfrage

 

der Abgeordneten Maria Schaffenrath

und PartnerInnen

an die Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten

 

betreffend Aufhebung des ‚Repetierverbotes‘

 

Die Lehrlingsausbildung steckt in einer strukturellen Krise. Die bewährte

Ausbildungsform ‚Lehre‘ verliert durch Überreglementierung und kostenmäßige

Überfrachtung immer mehr an Bedeutung. Für die ausbildenden Betriebe ist es

zunehmend unfinanzierbar, die laufenden Kosten für die schulische Ausbildung zu

übernehmen. Die Zahl der angebotenen Lehrstellen sinkt daher bereits seit 1992

schneller als die absolute Zahl der Lehrstellensuchenden. Statt einer grundlegenden,

strukturellen Reform der Lehrlingsausbildung schnürt die Bundesregierung seit 1997

jährlich ein kosmetisches Lehrlingspaket, das allein 1998/99 1,8 Milliarden Schilling

verschlang. Zusätzlich wurde im Juli letzten Jahres als weitere problemaufschiebende

Maßnahme das erst im Februar 1997 in Kraft getretene sogenannte ‚Repetierverbot‘ für

die 1. Klasse einer BMS oder BHS (mit vier oder mehr ‚Nicht genügend‘) zeitlich

befristet aufgehoben. Diese Maßnahme wird in den erläuternden Bemerkungen zu

§82a des SchUG klar mit „einer zweiten Chance zur fachlichen Ausbildung“ begründet

und gleichzeitig aber auf drei Jahre zeitlich befristet. Das macht klar, daß mit der

Aufhebung des ‚Repetierverbotes‘ auch das Schulunterrichtsgesetz zum

Zwischen parken von Lehrstellensuchenden mißbraucht wird.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten folgende

 

 

Anfrage

 

1. Wie viele Schüler besuchen im laufenden Schuljahr bzw. besuchten in den

    Schuljahren 1996/97 und 1997/98 - aufgegliedert nach Schultypen und

    Bundesländern - die 1. Klassen der BHS / BMS?

 

2. Wie viele Schüler der 1. Klassen BHS / BMS des Schuljahres 1997/98 -

     aufgegliedert nach Schultypen und Bundesländer - wiederholten mit 4 oder mehr

     ‚Nicht genügend‘ diese Klasse?

 

3. Wie viele Werteeinheiten sind für das Schuljahr 1999/2000 für die 1. Klassen der

    BHS / BMS - aufgegliedert nach Schultypen und Bundesländern - vorgesehen, um

    dem Schülerandrang mangels Lehrstellen vorzubeugen?

 

3.a Wie viele Werteeinheiten waren für die Schuljahre 1996/97 und 1997/98 in den 1.

      Klassen der BHS / BMS - aufgegliedert nach Schultypen und Bundesländern -

      vorgesehen?

 

4. Wie viele Schüler sollen im Schuljahr 199912000 in die 1. Klassen BHS / BMS -

    aufgegliedert nach Schultypen und Bundesländern - aufgenommen werden?

5. Wie hoch schätzen Sie die Mehrkosten, die aufgrund der Aufhebung des

     ‚Repetierverbotes‘ und der damit höheren Schülerzahl - aufgegliedert nach

     Schultypen und Bundesländern - 1998/99 entstanden sind bzw. 1999/2000

     entstehen werden?

 

6. Wie hoch schätzen Sie die Mehrkosten, die aufgrund des Lehrstellenmangels und

    der damit höheren Schülerzahl - aufgegliedert nach Schultypen und

    Bundesländern - 1998/99 entstanden sind bzw. 1999/200 entstehen werden?