6552/J XX.GP
der Abgeordneten Kurzbauer, Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
betreffend den Anstieg der Zahl von alkoholbedingten Verkehrstoten
Trotz der im Dezember 1998 im Parlament beschlossenen Absenkung des erlaubten
Blutalkoholgehaltes von 0,8 Promille auf 0,5 Promille, stieg die Anzahl der getöteten
Verkehrsteilnehmer durch alkoholisierte Lenker im Vergleich zum Vorjahr rasant an.
Diese erschreckende Erkenntnis vermitteln uns die ernüchternden statistischen
Durchschnittswerte nach den aktuellsten Daten, die das Österreichische Statistische
Zentralamt ( ÖSTAT) für die ersten vier Monate dieses Jahres präsentiert hat.
Beim Anteil alkoholbedingter Unfälle errechnete das ÖSTAT sogar einen
unglaublichen Anstieg von 22 Prozent: durch 645 Alkoholunfälle wurden im ersten
Jahresdrittel 879 Menschen verletzt und 27 getötet (im Vorjahr waren dies 527
Unfälle mit 734 Verletzten und 16 Toten ).
Anläßlich des jüngst von einem betrunkenen Autofahrers verursachten Unfalls am 10.
Mai 1999, bei dem Elisabeth HOCHGERNER, Schülerin der Europaklasse Ie der
BHAK St. Pölten und Gertrude KAHRI, Schülerin der Fachschule FWL St. Pölten, am
Nachhauseweg vom Fußballtraining den Tod fanden,
stellen die unterfertigten Abgeordneten folgende
ANFRAGE:
1. Wie erklären Sie sich die Tatsache, daß es trotz der Absenkung auf 0,5 Promille
um 22 % mehr alkoholbedingte Unfälle im Vergleich zum Vorjahr gibt?
2. Betreibt Ihr Ministerium eine Unfallforschung, anhand derer man unter anderem
jeden Unfall im gesamten österreichischen Straßennetz lokal zuordnen kann, um
besonders gefährliche
Straßenverläufe festzustellen?
3 Welche Möglichkeiten sehen Sie seitens Ihres Ministeriums, um zu verhindern,
daß die Zahl alkoholbedingter Verkehrsopfer weiter steigt?
4. Wieviel Geld hat die Kampagne „Null Promille - Null Probleme“ gekostet?
Glauben Sie, daß die Kampagne angesichts der angestiegenen alkoholbedingten
Unfälle ihr Ziel erreicht hat?