Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 116. Sitzung / 100

An den anderen Maßnahmen wird gearbeitet. Und ich kann es Ihnen, da so viele Ungläubige hier herinnen sind, leider nicht ersparen, einige dieser Maßnahmen zu nennen. Maßnahmen aus dem Aktionsplan 2000:

das @fem-training-net@, ein COMENIUS-Projekt, eine Schule für Mädchen und Jungen: "Gleichheit teilen" - eine transnationale Fortbildungsveranstaltung, das Projekt "Chancengleichheit COMENIUS", Mädchentage im BIZ, wo ich selbst hingehe - wir haben bereits sieben derartige Veranstaltungen gemacht -, Aktion Schülerinnen fragen Fachfrauen, Workshop für Schülerinnen für ungewöhnliche Berufe, Seminar Bildungsberater, Schwerpunkte Mädchenförderung, Förderung von Mädchen- und Frauenprojekten zur Berufsorientierung, Aktion mädchenfreundliche HTL, Schnupperkurse in Werkstätten, Computerveranstaltungen für Schülerinnen, Video: Mädchen in technischen Berufen, Schnupperprogramm für Maturantinnen in Technik, das Projekt "Die Technikerin"- eine dreitägige Veranstaltung -, eine Aktion "Ökotechnik und Umweltbildung" speziell für Mädchen und junge Frauen. (Abg. Mag. Kammerlander: Das noch aufzuzählen! Sie werden gar nicht rot, Frau Ministerin!)

Wir haben eine Informationsveranstaltung für Mädchen an technischen Fachhochschulen, ein Internet-Seminar für Lehrerinnen, die Aktion "Geschlechterkultur macht Schule", Modellprojekte zur bewußten Koedukation. Wir haben Fortbildungsveranstaltungen zu geschlechterdifferenziertem Arbeiten und Konfliktbewältigung an Schulen, reflektive Koedukation. Wir haben Mädchenklassen eingerichtet, haben eine spezielle Evaluierung dieser Mädchenklassen durchgeführt. Es gibt an etlichen Schulen, besonders an technischen Schulen, eine Ombudsfrau für Mädchen, eine Vertrauenslehrerin, Kontaktfrauen für Mädchen. Wir haben einen Fachreferentinnenpool für Elternabende zusammengestellt. Wir haben das Projekt "Schulqualität und geschlechtssensible Lernkultur" ins Leben gerufen. Es wird ein Seminar "Erziehung zur Chancengleichheit" bereits in der Kindergartenpädagogik veranstaltet.

Wir haben in der Schriftenreihe zahlreiche Broschüren erarbeitet, es gibt die Aktion "Bewußte Koedukation", wir haben eine Studie zur Erforschung der Bildungsmotivation von Mädchen in Auftrag gegeben, und wir haben im Rahmen der Weiterbildung, der Erwachsenenbildung, den Schwerpunkt Frauen gesetzt und zahlreiche Kursangebote in den Ländern verwirklicht. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Dr. Nowotny.)

Meine Damen und Herren! Ich glaube, es ist notwendig, aufzuzeigen, daß viele Dinge geschehen, wobei ganz klar ist, daß noch viele weitere Schritte gesetzt werden müssen, daß wir auch weiterhin engagiert miteinander arbeiten müssen.

Ich bin auch bemüht, bei allen Maßnahmen des Ministeriums der Frauenbildung, der Gleichstellung, der Mädchenförderung besonderes Augenmerk zu schenken. Wir haben vor kurzem eigene Lehrpläne für die Berufsorientierung erarbeitet, die neu eingeführt worden ist für die dritte und vierte Klasse Hauptschule sowie die dritte und vierte Klasse AHS. In diesen Lehrplänen für Berufsorientierung ist ganz klar festgehalten, daß die Problematik Mädchenberufe - Bubenberufe in den Klassen besprochen werden muß, daß die nach den Geschlechtern getrennte Arbeitswelt beleuchtet werden muß, daß Konsequenzen für die Lebens- und Berufslaufbahn beleuchtet werden müssen, daß eine Stärkung des Selbstwertgefühls für Mädchen erfolgen muß, daß die Doppelbelastung für berufstätige Frauen aufgezeigt werden muß, daß Lösungsansätze mit den Mädchen diskutiert werden müssen und daß vor allem die partnerschaftliche Aufgabenteilung, das neue Rollenverständnis ein ganz wichtiger Inhalt ist. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Frau Kollegin Prammer hat erwähnt, daß wir an der Schwelle eines neuen Jahrtausends stehen. Man muß sich die Frage stellen: War das 20. Jahrhundert ein Jahrhundert der Frauen? - Es ist viel gemacht worden, aber wahrscheinlich zuwenig, wahrscheinlich muß noch viel mehr gemacht werden. Ich meine aber, daß das 21. Jahrhundert ein Jahrhundert der Frauen werden muß, und vor allem ein Jahrhundert der neuen Partnerschaft. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Wir müssen uns dessen bewußt sein, daß viele weitere Schritte notwendig sind zu einer echten Gleichstellung, daß auch viele weitere Schritte notwendig sind, um bei den Männern eine


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