213/A XXI.GP

 

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde

 

betreffend Forschungsprogramm über Auswirkungen von GSM - Emissionen

 

Einschlägig forschende Wissenschafter der Universität Wien und Salzburg haben

aufgrund von Forschungsversäumnissen Bedenken gegen den großzügigen Einsatz

der GSM - Technologie angemeldet. Die wenigen wissenschaftlichen Daten

berechtigen zur Annahme, dass strahlungsassoziiert verschiedene unerwünschte

Wirkungen eher wahrscheinlich sind. Die derzeitigen Grenzwerte entsprechen einer

Vornorm, haben aber keinerlei gesetzlichen Charakter. Sie wurden international aufs

Neue in Frage gestellt. Sowohl die WHO als auch die EU haben sich des Themas

angenommen. Soferne neue Technologien kollektive Risiken bergen, deren

Auswirkungen auf die Gesundheit nicht abgeklärt sind, ist das Vorsorgeprinzip und

damit politisches Handeln gefragt.

 

Angesichts der Forschungsversäumnisse sind aufgrund der fahrlässigen

Bewilligungspraxis der Sendeanlagen spätere Amtshaftungsansprüche an die

Republik nicht auszuschließen.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

 

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

 

Der Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Telekommunikation wird

aufgefordert, ein Forschungsprogramm über die Auswirkungen von GSM -

Emissionen unter folgenden Rahmenbedingungen in Auftrag zu geben:

 

1.  Gründung eines unabhängigen Forschungsfonds, Dotierung aus Mitteln der

     Lizenzeinnahmen des Bundes und der Mobilfunklizenznehmer im Verhältnis

     50:50

 

2.  internationaler abgestimmte österreichische Forschungstätigkeit mit

     ressortübergreifendem Forschungsschwerpunkt „Gesundheitsvorsorge bei

     elektromagnetischen Feldern“ und „Untersuchung biologischer Wirkungen

     elektromagnetischer Strahlungen und Phänomene" gemäß Forschungspapier

     der Plattform GSM - Initiativen

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Verkehrsausschuss vorgeschlagen.