427/AE XXI.GP
Eingelangt am: 04-04-2001
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
der Abgeordneten Dr. Evelin Lichtenberger, Freundinnen und Freunde
betreffend Navigationssysteme und Verkehrssicherheit
Immer wieder wird der Telematik eine maßgebliche Rolle bei der Lösung der durch
die laufende Zunahme des Straßenverkehrs entstandenen Überlastungsprobleme
zugeschrieben. Unter den diskutierten technischen Möglichkeiten ist die Ausrüstung
mit Navigationssystemen bereits technisch und von der Feldtauglichkeit her weit
gediehen.
Der Einsatz derartiger Systeme kann jedoch nicht nur vorteilhafte, sondern ebenso
auch nachteilige Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit insgesamt entfalten. Die
Bedienung und Anzeigenablesung derartiger Systeme bringt nahezu zwangsläufig
Ablenkungszeiträume von zumindest einigen Sekunden mit sich. Analog zur
Unfallentwicklung im Zusammenhang mit der im Ablenkungsgrad ähnlichen
Bedienung von Mobiltelefonen während der Fahrt kann auf eine signifikante
Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit vor allem im Fall flächendeckenden
Einsatzes derartiger Systeme geschlossen werden. Es liegen dazu auch bereits
erste Erkenntnisse aus anderen europäischen Staaten vor, die Anlaß zu Besorgnis
geben. Dennoch sind bisher ähnlich wie bei anderen angebotsinduzierten
technischen Entwicklungen wie dem Xenonlicht keine zeitgerechten Untersuchungen
der möglichen nachteiligen Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit in Österreich
bekannt.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:
Der Nationalrat wolle beschließen:
Die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie wird ersucht,
umgehend eine Untersuchung zur Abklärung der Auswirkungen der Verwendung von
KFZ - Navigationssystemen auf die Verkehrssicherheit in Österreich unter
Berücksichtigung einschlägiger Erkenntnisse aus anderen Staaten in Auftrag zu
geben und dem Nationalrat über die Ergebnisse zu berichten.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Verkehrsausschuß vorgeschlagen.