600/AE XXI.GP
Eingelangt am: 31.01.2002
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
der Abgeordneten Dr. Evelin Lichtenberger, Freundinnen und Freunde
betreffend Schaffung einer EU-weiten
"Schwarzen Liste" sozial- und arbeitsrechtlich
unzuverlässiger Güterbeförderungsunternehmen
Der Aufbau von Unternehmenskonstrukten im
Güterbeförderungsgewerbe, die das
Ziel des Unterlaufens der im Gesetz erwähnten Standards per Ausbeutung
ausländischer Arbeitskräfte haben, ist ein europaweites Problem, wie
der aktuelle
Frächterskandal beweist. Im Sinne des österreichischen
Güterbeförderungsgesetzes
stellt dieses Vorgehen eine Unzuverlässigkeit dar; nicht zuletzt
führt es auch zu
gravierenden Beeinträchtigungen der
Verkehrssicherheit. Solange derartige
Praktiken für die ausführenden Unternehmer jedoch keine
ernstzunehmenden
Folgen haben, wird dieses Problem aufgrund der
enormen lukrierbaren
Kostenvorteile weiterbestehen. Neben den nötigen rechtlichen
Verschärfungen
könnte auch ein Publikmachen der zahlreichen sogenannten "Schwarzen
Schafe" auf
europäischer Ebene ein Beitrag zur Problemlösung sein.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:
Der Nationalrat wolle beschließen:
Die Bundesregierung und insbesondere die
Bundesministerin für Verkehr, Innovation
und Technologie sowie der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
mögen sich
umgehend dafür einsetzen, daß auf EU-Ebene eine "Schwarze
Liste" von
Güterbeförderungsunternehmen erarbeitet und in der breiten
Öffentlichkeit publik
gemacht wird, die wegen Verstößen im Zusammenhang mit der Ausbeutung
ihres
fahrenden Personals als "unzuverlässig" zu gelten haben, sowie
dem Nationalrat
binnen drei Monaten über ihre entsprechenden Aktivitäten berichten.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Verkehrsausschuß vorgeschlagen.