2469/AB XXI.GP

Eingelangt am:19.07.2001

BM für Wirtschaft und Arbeit

 

 

In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 2552/J betreffend

die gasbefeuerte Brennstoffzelle mit Microturbine, welche die Abgeordneten Dipl. -

Ing. Dr. Peter Keppelmüller und Genossen am 7. Juni 2001 an mich richteten, stelle

ich fest:

 

Antwort zu Punkt 1 der Anfrage:

 

Es gibt eine Vielzahl von Anstrengungen, den Wirkungsgrad der

Elektrizitätserzeugung aus Brennstoffen zu steigern. Generell gilt, dass

Verbesserungen nur durch hoch ausgereifte technische Lösungen möglich sind. Die

Kombination zweier an sich schon fortschrittlicher Technologien zu einem

Gesamtsystem bedarf einer umfassenden Entwicklung und gegenseitigen

Abstimmung der Komponenten, im konkreten Fall ergänzt durch die

Berücksichtigung der Erfordernisse der Netzeinspeisung.

 

Bei Vergleich der Entwicklungsziele und der erreichten FTE Ergebnissen muss

darauf hingewiesen werden, dass bis dato erst Pilotanlagen realisiert worden sind,

die den grundsätzlichen ,,Proof of concept“ bei sehr geringen Betriebsstunden und

kleine Leistungsgrößen erreicht haben. Feldtests (,,Demonstrationsanlagen“) in

größerem Ausmaß, die die Anlagen auf reale Einsatz -  und Betriebsbedingungen

testen, stehen noch aus. Damit sind auch noch keine Aussagen für maßgebliche

Investitionsentscheidungen hinsichtlich Kosten, Wirtschaftlichkeit, Verfügbarkeit und

erfolgreiche Referenzanlagen möglich. Eine industrielle Anwendung für kommerzielle

Anlagen wird ab dem Jahr 2010 erhofft.

 

Antwort zu Punkt 2 der Anfrage:

 

Einer Definition des „Department of Energy (DOE)“ und des ,,Electric Power

Research Institute (EPRI)“ folgend, handelt es sich bei Mikro - Gasturbinen um

Systeme bis zu einer elektrischen Leistung von 250 kW.

 

Die Entwicklung der gasbefeuerten Brennstoffzelle mit Gasturbinen wird aber auch in

größeren Einheiten verfolgt. Für industrielle Anwendungen ist ein Leistungsbereich

bis zu einigen MW und für Kraftwerke bzw. für IPPs („Independend Power

Producers“) bis 100 MW bzw. sogar über 100 MW angedacht. Bei Erreichung dieser

Entwicklungsziele liegen Systeme vor, die konventionelle Systeme hinsichtlich

elektrischem Wirkungsgrad (im Vollast und Teillast - Betrieb) bei vernachlässigbaren

Emissionen von Spurengasen und geringeren Emissionen von Treibhausgasen

deutlich übertreffen.

 

Antwort zu Punkt 3 der Anfrage:

 

Für Anwendungen im Kraftwerksbereich im 100 MWel Leistungsbereich werden

kommerzielle Anwendungen frühesten zwischen den Jahren 2010 und 2020

erwartet.

Wie gesagt, gibt es ein breites Spektrum von denkbaren Entwicklungen, deren

relative Marktanteile in der derzeitigen Phase noch nicht voraussehbar sind.

Antwort zu Punkt 4 der Anfrage:

 

Bezüglich der technologiepolitischen Aspekte darf an die Frau Bundesministerin für

Verkehr, Innovation und Technologie verwiesen werden. Bezüglich des Einsatzes in

Kraftwerken ist davon auszugehen, dass die österreichische Elektrizitätswirtschaft

weiterhin primär auf die Wasserkraftnutzung ausgerichtet sein wird. Dieses

geographisch bedingte Monopol hat im europäischen Strommarkt als

umweltfreundliche Energiequelle gute Chancen.