38 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXI. GP

Bericht

des Ausschusses für Land- und Forstwirtschaft


über den Entschließungsantrag 29/A(E) der Abgeordneten Dipl.-Ing. Wolfgang Pirkl­huber und Genossen betreffend Aktionsprogramm für den Biologischen Landbau

Die Abgeordneten Dipl.-Ing. Wolfgang Pirklhuber und Genossen haben den gegenständlichen Ent­schließungsantrag am 18. November 1999 im Nationalrat eingebracht und ua. wie folgt begründet:

“In ganz Europa ist ein verstärkter Trend in Richtung Umstellung auf biologische Wirtschaftsweise feststellbar. Länder wie Schweden, Frankreich, Dänemark, aber auch Griechenland versuchen durch staat­liche Programme ihre Zahl an Biobetrieben zu erhöhen. Im Rahmen des Delphi Report Austria (2) (März 1998), der durch die österreichische Akademie der Wissenschaften im Auftrag des Bundesministeriums für Wissenschaft und Verkehr durchgeführt wurde, wird der Biologische Landbau in Österreich als ,Zukunftstechnologie‘ beschrieben, in der Österreich die Themenführerschaft in Europa übernehmen könnte.

Noch gehört Österreich in Europa zu den Spitzenreitern im biologischen Landbau. Der Anteil der biologisch bewirtschafteten Flächen beträgt derzeit 10% (zirka 350 000 ha) der landwirtschaftlichen Nutzfläche Österreichs. Die Zahl der Biobetriebe beträgt 20 000 Betriebe (zirka 9% aller landwirt­schaftlichen Betriebe), wobei in den letzten drei Jahren keine bedeutenden Zuwächse mehr zu ver­zeichnen waren.

Alle Zeichen deuten aber derzeit darauf hin, dass eine Ausstiegswelle aus der Maßnahme biologische Wirtschaftsweise bevorsteht. Die Gründe dafür sind vielfältig. Eine Studie an der Universität für Bodenkultur Wien und Berichte von Bioberatern und Kontrollstellen-Leitern zeigen, dass die Rentabilität des Biolandbaus in manchen Regionen nicht gewährleistet ist.

Die Studie zeigt, dass der voraussichtliche Ausstieg dieser Betriebe darauf zurückzuführen ist, dass diese Betriebe derzeit keine höheren Preise für ihre Produkte erzielen bzw. dass die Flächenprämien im Biolandbau im Verhältnis zu anderen Extensivierungsmaßnahmen zu gering sind.”

Der Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 3. Februar 2000 in Verhandlung genommen.

Der Abgeordnete Dipl.-Ing. Wolfgang Pirklhuber brachte einen Abänderungsantrag ein.

Bei der Abstimmung fand der gegenständliche Entschließungsantrag in der Fassung des erwähnten Abänderungsantrages nicht die Zustimmung der Ausschussmehrheit.

Zum Berichterstatter für das Haus wurde der Abgeordnete Karl Freund gewählt.

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.

Wien, 2000 02 03

                                    Karl Freund                                                             Georg Schwarzenberger

                                   Berichterstatter                                                                           Obmann