348 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXI. GP

Bericht

des Bautenausschusses


über den Entschließungsantrag 259/A(E) der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser und Genossen betreffend Energieeffizienzverbesserung bei Bundesgebäuden

Die Abgeordneten Dr. Gabriela Moser und Genossen haben am 20. September 2000 den Antrag 259/A(E) im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

„Der Energieverbrauch von Bundesgebäuden und die damit verbundenen klimarelevanten CO2-Emissio­nen verursachen einen nicht unerheblichen Beitrag zur Belastung des Klimas. Das CO2-Einsparungspoten­tial bei öffentlichen Gebäuden wurde von der Arbeitsgruppe des Kyoto-Forums zur Erstellung einer nationalen Klimastrategie auf etwa 250 000 t CO2 beziffert. Nun hätte der Bund im Zuge der Übertragung der Bundesgebäude an die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) die Möglichkeit, einen gesetzlichen Auftrag zur Energieeffizienzverbesserung im Bundesgebäudebestand zu verankern. Eine derartige Vorgangsweise wurde bereits von den Bund/Länder-Arbeitsgruppen unter der Koordination des Bundes­ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt in den vergangenen Monaten ausgearbeitet. Trotzdem wurde das Anliegen des Klimaschutzes bis jetzt nicht adäquat auf bundesgesetzlicher Ebene berück­sichtigt. Daher ist es notwendig, soweit es wirtschaftlich sinnvoll erscheint, verstärkt energetisch Sanie­rungen im Gebäudebestand zu veranlassen. Damit ist nicht nur ein Klimabeitrag und ein Komfortgewinn für die Nutzer zu erzielen, sondern ebenfalls eine Wertsteigerung. Deshalb erscheint ein klarer gesetz­licher Auftrag zur schrittweisen und gezielten Energieeffizienzsteigerung des gesamten Gebäudebestandes durch systematische energetische Sanierungen jener Objekte mit schlechtesten Energiewerten sehr sinnvoll. Zumindest müsste dem Bund die Möglichkeit eingeräumt werden, in Zukunft der Bundesimmo­biliengesellschaft die Umsetzung der Klimaschutzziele im Bundesgebäudebereich zu verordnen. Auf Grund der Langzeitrentabilität ist die Sorge vor einer Erhöhung der Mietkosten unberechtigt, denn die laufenden Betriebskosten würden sich erheblich verringern. Bei einer flexiblen und zielorientierten Abstimmung zwischen Refinanzierungszeitraum und erzielten Einsparungen könnte es zu keiner Mehrbe­lastung des Bundes kommen und diverse Contracting-Projekte würden dieses Vorhaben erleichtern.

Im Zuge der Ausgliederung der Bundesimmobilien wäre es ein großes Versäumnis, wenn der Bund nicht die Möglichkeit wahrnähme, die Bundesimmobiliengesellschaft mit der Durchführung von Klimaschutz­maßnahmen zu beauftragen. Gerade die Glaubwürdigkeit der Republik Österreich im Hinblick auf den Klimaschutz gegenüber anderen Ländern wäre erheblich beeinträchtigt. Dies hätte darüber hinaus gegen­über den Ländern eine bedeutende Signalfunktion.“

Der Bautenausschuss hat diesen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 31. Oktober 2000 in Verhandlung genommen.

Als Berichterstatterin fungierte die Abgeordnete Dr. Gabriela Moser. An der Debatte beteiligten sich die Abgeordneten Doris Bures, Dr. Gabriela Moser, Mag. Reinhard Firlinger, Matthias Ellmauer, Kurt Eder, Franz Riepl, Dipl.-Ing. Leopold Schöggl, Detlev Neudeck sowie der Bundesminister für Wirt­schaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein.

Bei der Abstimmung fand der gegenständliche Entschließungsantrag nicht die Zustimmung der Aus­schussmehrheit.

Als Ergebnis seiner Beratung stellt der Bautenausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.

Wien, 2000 10 31

                              Dr. Gabriela Moser                                                         Mag. Walter Tancsits

                                 Berichterstatterin                                                                          Obmann