482 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXI. GP

Nachdruck vom 8. 3. 2001

Regierungsvorlage


Protokoll zur Ergänzung des Abkommens zwischen der Regierung der Republik Öster­reich und der Regierung der Republik Ungarn über die Beschäftigung in Grenzzonen

Protokoll

zur Ergänzung des Abkommens zwischen der Regierung der Republik Österreich und der Regierung der Republik Ungarn über die Beschäftigung in Grenzzonen

1. Die Regierung der Republik Österreich und die Regierung der Republik Ungarn kommen überein, ihr Abkommen über die Beschäftigung in Grenzzonen vom 26. März 1997 dahin gehend zu ergänzen, dass den Grenzzonen im Sinne des Abkommens in der Republik Österreich der politische Bezirk Jennersdorf angefügt wird.

2. Dieses Protokoll unterliegt der Genehmigung gemäß den innerstaatlichen Vorschriften jeder Vertragspartei. Es tritt am ersten Tag des Monats in Kraft, der auf den Monat folgt, an dem die Vertragsparteien einander schriftlich auf diplomatischem Weg mitteilen, dass die entsprechenden inner­staatlichen Voraussetzungen für das Inkrafttreten gegeben sind.

GESCHEHEN zu Budapest am 29. November 2000 in zwei Urschriften, jede in deutscher und in ungarischer Sprache, wobei beide Texte in gleicher Weise authentisch sind.

Für die Regierung der Republik Österreich:

Dr. Johannes PORIAS m. p.

Für die Regierung der Republik Ungarn:

Dr. Judit SZÉKELY m. p.

Jegyzðkönyv

A Magyar Köztársaság Kormánya és az Osztrák Köztársaság Kormánya között a határmenti térségekben történð foglalkoztatásról szóló Egyezmény kiegészítésérðl

1. A Magyar Köztársaság Kormánya és az Osztrák Köztársaság Kormánya egyetértenek abban, hogy a határmenti térségekben történð foglalkoztatásról szóló 1998. április 1-én hatályba lépett Egyezményüket olymértékben kiegészítik, hogy az Egyezmény értelmében a határmenti térségekhez az Osztrák Köztársaságban hozzácsatolják Jennersdorf politikai kerületét is.

2. Jelen Jegyzðkönyvet a Szerzðdð Felek a belsð állami elðírásaik szerint hagyják jóvá. Jelen Jegyzðkönyv azon hónapot követð hónap elsð napján lép hatályba, amikor a Szerzðdð Felek írásban, diplomáciai úton értesítik egymást arról, hogy a belsð jogrendjük szerinti eljárást lefolytatták.

Készült Budapest, 2000 November 29-án két eredeti példányban magyar és német nyelven, azzal, hogy mindkét nyelvø szöveg azonos érvényø.

Az Osztrák Köztársaság Kormánya részérðl:

Dr. Johannes PORIAS m. p.

A Magyar Köztársaság Kormánya részérðl:

Dr. Judit SZÉKELY m. p.

Vorblatt

Problem:

Vom geltenden österreichisch-ungarischen Grenzgängerabkommen, BGBl. III Nr. 26/1998, welches spezifische Regelungen für die Beschäftigung von Grenzgängern in bestimmten, an der gemeinsamen Grenze liegenden Grenzgebieten enthält, sind auf österreichischer Seite alle politischen Bezirke des Burgenlandes mit Ausnahme der Bezirkes Jennersdorf erfasst. Dieser Bezirk wurde nicht in das Abkommen aufgenommen, weil dort während der bilateralen Verhandlungen und bis zum Inkrafttreten des Abkommens eine im Vergleich zu den anderen Bezirken relativ ungünstige Arbeitsmarktsituation vorherrschte.

In der Zwischenzeit hat sich die Situation des österreichischen Arbeitsmarktes insgesamt merklich entspannt und dabei vor allem auch im Burgenland einschließlich des Bezirkes Jennersdorf deutlich gebessert, sodass die seinerzeit für einen Ausschluss dieses Bezirkes ausschlaggebenden Gründe nicht mehr vorliegen.

Mit der Aufnahme von Jennersdorf wird darüber hinaus eine geeignete Grundlage geschaffen, den vorgesehenen Arbeitskräfteaustausch im geplanten Wirtschaftspark Szentgotthart-Heiligenkreuz realisieren zu können.

Bei der letzten Sitzung der gemäß dem Grenzgängerabkommen sozialpartnerschaftlich eingerichteten gemischten österreichisch-ungarischen Kommissionen am 15. Dezember 1999 in Wien haben sich die österreichischen und die ungarischen Vertreter einhellig dafür ausgesprochen, auch den politischen Bezirk Jennersdorf als Grenzzone in das Grenzgängerabkommen aufzunehmen.

Ziel und Inhalt:

Durch das vorliegende Protokoll soll der örtliche Geltungsbereich des Grenzgängerabkommens mit Ungarn um den politischen Bezirk Jennersdorf erweitert werden.

Alternative:

Keine.

Kosten:

Keine. Die bereits bestehende administrative Infrastruktur für die Vollziehung des bereits in den übrigen politischen Bezirken des Burgenlandes geltenden Grenzgängerabkommens kann auch für dessen Vollziehung im Bezirk Jennersdorf herangezogen werden.

EU-Konformität:

Als bilateraler Vertrag mit einem Nicht-EU-Staat auf einem nicht durch EU-Recht geregelten Sachgebiet ist das Abkommen mit EU-Recht vereinbar.

Besonderheiten des Normsetzungsverfahrens:

Keine.

Erläuterungen

Der vorliegende Protokollentwurf soll unter Bedachtnahme auf die jeweilige Situation am Arbeitsmarkt ungarischen Grenzgängern im Rahmen einer jährlich durch Notenwechsel festzusetzenden Höchstzahl die Möglichkeit bieten, auch innerhalb des Bezirkes Jennersdorf eine Beschäftigung aufzunehmen.

Das Protokoll hat gesetzändernden und gesetzesergänzenden Charakter und bedarf daher gemäß Art. 50 Abs. 1 B-VG der Genehmigung durch den Nationalrat. Es hat nicht politischen Charakter und ist der unmittelbaren Anwendung im innerstaatlichen Rechtsbereich zugänglich, sodass eine Erlassung von Gesetzen gemäß Art. 50 Abs. 2 B-VG nicht erforderlich ist. Das Abkommen enthält keine verfassungs­ändernden oder verfassungsergänzenden Bestimmungen. Eine Zustimmung des Bundesrates gemäß Art. 50 Abs. 1 zweiter Satz B-VG ist nicht erforderlich, da keine Angelegenheiten, die den selbständigen Wirkungsbereich der Länder betreffen, geregelt werden. Die Zuständigkeit des Bundes zum Abschluss des Abkommens ergibt sich aus Art. 10 Abs. 1 Z 2 B-VG („äußere Angelegenheiten“).