1097 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXI. GP
Ausgedruckt am 10. 6. 2002
Regierungsvorlage
PROTOKOLL
ZUR DURCHFÜHRUNG DER ALPENKONVENTION VON 1991 IM BEREICH NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE
PROTOKOLL „NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE“
Präambel
Die Bundesrepublik Deutschland,
die Französische Republik,
die Italienische Republik,
das Fürstentum Liechtenstein,
das Fürstentum Monaco,
die Republik Österreich,
die Schweizerische Eidgenossenschaft,
die Republik Slowenien
sowie
die Europäische Gemeinschaft –
in Erfüllung ihres Auftrags auf Grund des Übereinkommens vom 7. November 1991 zum Schutz der Alpen (Alpenkonvention), eine ganzheitliche Politik zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung des Alpenraums sicherzustellen,
in Erfüllung ihrer Verpflichtungen gemäß Artikel 2 Absätze 2 und 3 der Alpenkonvention,
in der Erkenntnis, dass die Alpen als einer der größten zusammenhängenden Naturräume Europas durch einzigartige Schönheit, ökologische Vielfalt und hochempfindliche Ökosysteme geprägt und zugleich Lebens- und Wirtschaftsraum der ansässigen Bevölkerung mit traditionsreicher Kultur sind,
in der Überzeugung, dass die ansässige Bevölkerung in der Lage sein muss, ihre Vorstellungen von der gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung selbst zu definieren und an deren Umsetzung im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung mitzuwirken,
in Anbetracht der räumlichen Struktur der Alpen, auf Grund deren sich zahlreiche, häufig miteinander konkurrierende Nutzungen in engen Tälern zusammendrängen und zur Belastung eines ökologisch bedeutsamen Umfeldes beitragen,
in dem Bewusstsein, dass Art und Intensität der Nutzung des Alpenraums in den letzten Jahrzehnten in weiten Gebieten zu unwiederbringlichen Verlusten an erhaltenswerten Bestandteilen von Landschaft, Biotopen und Arten geführt haben und bei unveränderter Fortführung zu weiteren Verlusten führen werden,
in der Erkenntnis, dass in einigen Gebieten des Alpenraums namentlich durch eine Konzentration von Verkehr, Tourismus, Sport, Siedlung, Entwicklung der Wirtschaft, Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft eine Überbelastung von Natur und Landschaft entstanden ist oder entstehen kann,
in der Erkenntnis, dass namentlich den Gletschern, den alpinen Rasen, dem Bergwald und den Gewässern im Alpenraum als Lebensraum einer vielfältigen Flora und Fauna eine herausragende Bedeutung zukommt,
in dem Bewusstsein, dass der extensiven Land- und Forstwirtschaft bei der Erhaltung und Pflege der Kulturlandschaft und der damit verbundenen Naturelemente eine große Bedeutung zukommt,
in der Überzeugung, dass wirtschaftliche Interessen mit den ökologischen Erfordernissen in Einklang gebracht werden müssen,
in der Überzeugung, dass bei der Abwägung zwischen ökologischer Belastbarkeit und wirtschaftlichen Interessen den ökologischen Erfordernissen Vorrang einzuräumen ist, wenn es für die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen notwendig ist,
in dem Bewusstsein, dass die begrenzte Belastbarkeit des Alpenraums besondere Vorkehrungen und Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts erfordert,
in der Überzeugung, dass bestimmte Probleme nur grenzübergreifend gelöst werden können und gemeinsame Maßnahmen der Alpenstaaten erforderlich machen –
sind wie folgt übereingekommen:
Kapitel I
Allgemeine Bestimmungen
Artikel 1
Ziel
Ziel dieses Protokolls ist es, in Erfüllung der Alpenkonvention und unter Mitberücksichtigung der Interessen der ansässigen Bevölkerung, internationale Regelungen zu treffen, um Natur und Landschaft so zu schützen, zu pflegen und, soweit erforderlich, wiederherzustellen, dass die Funktionsfähigkeit der Ökosysteme, die Erhaltung der Landschaftselemente und der wild lebenden Tier- und Pflanzenarten einschließlich ihrer natürlichen Lebensräume, die Regenerationsfähigkeit und nachhaltige Leistungsfähigkeit der Naturgüter und die Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Natur- und Kulturlandschaft in ihrer Gesamtheit dauerhaft gesichert werden, sowie die hierfür erforderliche Zusammenarbeit der Vertragsparteien zu fördern.
Artikel 2
Grundverpflichtungen
Im Einklang mit diesem Protokoll verpflichtet sich jede Vertragspartei, die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um den Schutz, die Pflege und, soweit erforderlich, die Wiederherstellung von Natur und Landschaft im Alpenraum, einschließlich der wild lebenden Tier- und Pflanzenarten, ihrer Vielfalt und ihrer Lebensräume unter gleichzeitiger Berücksichtigung ihrer ökologisch tragbaren Nutzung sicherzustellen.
Artikel 3
Internationale Zusammenarbeit
(1) Die Vertragsparteien verpflichten sich zur Zusammenarbeit insbesondere bei der Kartierung, der Ausweisung, Pflege und Überwachung von Schutzgebieten und sonstigen schützenswerten Elementen von Natur- und Kulturlandschaft, der Biotopvernetzung, der Aufstellung von Konzepten, Programmen und/oder Plänen der Landschaftsplanung, der Vermeidung und dem Ausgleich von Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft, der systematischen Beobachtung von Natur und Landschaft, der Forschung sowie bei allen sonstigen Maßnahmen zum Schutz von wild lebenden Tier- und Pflanzenarten, ihrer Vielfalt und ihrer Lebensräume einschließlich der Festlegung vergleichbarer Kriterien, soweit dies erforderlich und zweckmäßig ist.
(2) Die Vertragsparteien verpflichten sich, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Naturschutz und in der Landschaftspflege auf regionaler und lokaler Ebene zu fördern, soweit dies zur Erreichung der Ziele dieses Protokolls erforderlich ist.
(3) Die Vertragsparteien bemühen sich bei nutzungsbeschränkenden Auflagen im Sinne der Ziele dieses Protokolls um eine Abstimmung der Rahmenbedingungen.
Artikel 4
Berücksichtigung der Ziele in den anderen Politiken
Die Vertragsparteien verpflichten sich, die Ziele dieses Protokolls auch in ihren anderen Politiken zu berücksichtigen, insbesondere in den Bereichen Raumplanung und Siedlungswesen, Luftreinhaltung, Bodenschutz, Sicherung des Wasserhaushalts und der Wasserqualität, Tourismus, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Verkehr, Energiewirtschaft, Gewerbe und Industrie, Abfallwirtschaft sowie in den Bereichen Bildung, Erziehung, Forschung und Information, einschließlich der grenzüberschreitenden Abstimmung der Maßnahmen.
Artikel 5
Beteiligung der Gebietskörperschaften
(1) Jede Vertragspartei bestimmt im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung die für die Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen den unmittelbar betroffenen Institutionen und Gebietskörperschaften am besten geeignete Ebene, um eine gemeinsame Verantwortung zu fördern, namentlich um sich gegenseitig verstärkende Kräfte beim Vollzug der Politiken des Naturschutzes und der Landschaftspflege sowie der sich daraus ergebenden Maßnahmen zu nutzen und zu entwickeln.
(2) Die unmittelbar betroffenen Gebietskörperschaften werden in den verschiedenen Stadien der Vorbereitung und Umsetzung dieser Politiken und Maßnahmen unter Wahrung ihrer Zuständigkeit im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung beteiligt.
Kapitel II
Spezifische Maßnahmen
Artikel 6
Bestandsaufnahmen
Die Vertragsparteien verpflichten sich, drei Jahre nach Inkrafttreten dieses Protokolls zu den in Anhang I aufgezählten Sachverhalten die Situation des Naturschutzes und der Landschaftspflege darzulegen. Diese Darlegungen sind regelmäßig, mindestens alle zehn Jahre, fortzuschreiben.
Artikel 7
Landschaftsplanung
(1) Die Vertragsparteien stellen binnen fünf Jahren nach Inkrafttreten dieses Protokolls Konzepte, Programme und/oder Pläne auf, in denen die Erfordernisse und Maßnahmen zur Verwirklichung der Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege für den Alpenraum festgelegt werden.
(2) Die Konzepte, Programme und/oder Pläne gemäß Absatz 1 sollen Darstellungen enthalten
a) des vorhandenen Zustands von Natur und Landschaft und seiner Bewertung;
b) des angestrebten Zustands von Natur und Landschaft und der dazu erforderlichen Maßnahmen, insbesondere
– der allgemeinen Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen,
– der Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung bestimmter Teile von Natur und Landschaft
– und der Maßnahmen zum Schutz und zur Pflege wild lebender Tier- und Pflanzenarten.
Artikel 8
Planung
Die Vertragsparteien treffen die erforderlichen Maßnahmen, um auf der Grundlage der Landschaftsplanung in Abstimmung mit der Raumplanung darauf hinzuwirken, dass die natürlichen und naturnahen Lebensräume der wild lebenden Tier- und Pflanzenarten sowie die übrigen Strukturelemente der Natur- und Kulturlandschaft erhalten bleiben und entwickelt werden.
Artikel 9
Eingriffe in Natur und Landschaft
(1) Die Vertragsparteien schaffen die Voraussetzungen dafür, dass für private und öffentliche Maßnahmen und Vorhaben, die Natur und Landschaft erheblich oder nachhaltig beeinträchtigen können, die direkten und indirekten Auswirkungen auf den Naturhaushalt und das Landschaftsbild überprüft werden. Das Ergebnis der Prüfung ist bei der Zulassung beziehungsweise Verwirklichung zu berücksichtigen. Dabei ist insbesondere sicherzustellen, dass vermeidbare Beeinträchtigungen unterbleiben.
(2) Nach Maßgabe des nationalen Rechts sind unvermeidbare Beeinträchtigungen durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege auszugleichen und nicht ausgleichbare Beeinträchtigungen nur zuzulassen, wenn unter Abwägung aller Interessen die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege nicht überwiegen; auch für solche Beeinträchtigungen sind Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege vorzunehmen.
Artikel 10
Grundschutz
(1) Die Vertragsparteien bemühen sich im gesamten Alpenraum unter Mitberücksichtigung der Interessen der ansässigen Bevölkerung um die Verringerung von Belastungen und Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft. Sie wirken darauf hin, dass alle raumbedeutsamen Nutzungen natur- und landschaftsschonend erfolgen. Sie ergreifen ferner alle geeigneten Maßnahmen zur Erhaltung und, soweit erforderlich, Wiederherstellung besonderer natürlicher und naturnaher Landschaftsstrukturelemente, Biotope, Ökosysteme und traditioneller Kulturlandschaften.
(2) Weil der Land- und Forstwirtschaft beim Vollzug von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege eine entscheidende Rolle zukommt, sollen Schutz, Erhaltung und Pflege von naturnahen und schützenswerten Biotopen, wo immer angebracht, auf Grund von Vereinbarungen mit den Grundeigentümern oder Bewirtschaftern durch angepasste land- und forstwirtschaftliche Nutzung erreicht werden. Dazu eignen sich insbesondere auch marktwirtschaftliche Lenkungsinstrumente wie wirtschaftliche Anreize oder Abgeltungen.
(3) In Ergänzung der dem Naturschutz zur Verfügung stehenden Mittel sind die Förder- und Unterstützungsmaßnahmen für die Land- und Forstwirtschaft und andere Flächennutzer verstärkt zur Erreichung dieser Ziele einzusetzen.
Artikel 11
Schutzgebiete
(1) Die Vertragsparteien verpflichten sich, bestehende Schutzgebiete im Sinne ihres Schutzzwecks zu erhalten, zu pflegen und, wo erforderlich, zu erweitern sowie nach Möglichkeit neue Schutzgebiete auszuweisen. Sie treffen alle geeigneten Maßnahmen, um Beeinträchtigungen oder Zerstörungen dieser Schutzgebiete zu vermeiden.
(2) Sie fördern im weiteren die Einrichtung und die Unterhaltung von Nationalparks.
(3) Sie fördern die Einrichtung von Schon- und Ruhezonen, die wild lebenden Tier- und Pflanzenarten Vorrang vor anderen Interessen garantieren. Sie wirken darauf hin, in diesen Zonen die für den ungestörten Ablauf von arttypischen ökologischen Vorgängen notwendige Ruhe sicherzustellen, und reduzieren oder verbieten alle Nutzungsformen, die mit den ökologischen Abläufen in diesen Zonen nicht verträglich sind.
(4) Die Vertragsparteien prüfen, inwieweit besondere Leistungen der ansässigen Bevölkerung nach nationalem Recht zu entschädigen sind.
Artikel 12
Ökologischer Verbund
Die Vertragsparteien treffen die geeigneten Maßnahmen, um einen nationalen und grenzüberschreitenden Verbund ausgewiesener Schutzgebiete, Biotope und anderer geschützter oder schützenswerter Objekte zu schaffen. Sie verpflichten sich, die Ziele und Maßnahmen für grenzüberschreitende Schutzgebiete aufeinander abzustimmen.
Artikel 13
Schutz von Biotoptypen
(1) Die Vertragsparteien verpflichten sich, für natürliche und naturnahe Biotoptypen die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um deren dauerhafte Erhaltung in ausreichendem Umfang und funktionsgerechter räumlicher Verteilung zu gewährleisten. Darüber hinaus können sie die Renaturierung beeinträchtigter Lebensräume fördern.
(2) Die Vertragsparteien verpflichten sich, für die Erstellung von alpenweiten Listen innerhalb von zwei Jahren nach Inkrafttreten dieses Protokolls diejenigen Biotoptypen zu benennen, für die Maßnahmen gemäß Absatz 1 zu treffen sind.
Artikel 14
Artenschutz
(1) Die Vertragsparteien verpflichten sich, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um einheimische Tier- und Pflanzenarten in ihrer spezifischen Vielfalt mit ausreichenden Populationen, namentlich durch die Sicherstellung genügend großer Lebensräume, zu erhalten.
(2) Die Vertragsparteien benennen innerhalb von zwei Jahren nach Inkrafttreten dieses Protokolls für die Erstellung von alpenweiten Listen diejenigen Arten, für die auf Grund ihrer spezifischen Gefährdung besondere Schutzmaßnahmen notwendig sind.
Artikel 15
Entnahme- und Handelsverbote
(1) Die Vertragsparteien verbieten, bestimmte Tierarten zu fangen, in Besitz zu nehmen, zu verletzen, zu töten und insbesondere während der Brut-, Aufzucht- und Überwinterungszeiten zu stören, sowie jede Zerstörung, Entnahme und Aufbewahrung von Eiern aus der Natur und den Besitz, das Anbieten, den Kauf und Verkauf von aus der Natur entnommenen Exemplaren derselben Tierarten oder Teilen davon.
(2) Für bestimmte Pflanzenarten verbieten die Vertragsparteien das Pflücken, Sammeln, Abschneiden, Ausgraben oder Ausreißen solcher Pflanzen oder von Teilen davon am natürlichen Standort sowie den Besitz, das Anbieten, den Kauf und Verkauf von aus der Natur entnommenen Exemplaren solcher Arten. Ausgenommen von diesem Verbot ist die bestandserhaltende Nutzung und Pflege der entsprechenden Standorte.
(3) Die Vertragsparteien benennen innerhalb von zwei Jahren nach Inkrafttreten dieses Protokolls die Tier- und Pflanzenarten, die unter dem Schutz der in den Absätzen 1 und 2 aufgezählten Maßnahmen stehen.
(4) Die Vertragsparteien können zu den obengenannten Vorschriften Ausnahmen vorsehen, falls
a) wissenschaftliche Zwecke,
b) der Schutz der wild lebenden Fauna und der wild wachsenden Flora oder der natürlichen Umwelt,
c) Gesundheit und öffentliche Sicherheit,
d) die Verhütung bedeutender wirtschaftlicher Schäden, insbesondere für Anbau, Viehhaltung, Forst, Fischerei und Gewässer,
es gebieten. Diese Ausnahmen werden zugelassen unter der Bedingung, dass keine andere zufriedenstellende Lösung besteht und die Maßnahme nicht so beschaffen ist, dass das natürliche Gleichgewicht der betroffenen Arten insgesamt gefährdet wird. Diese Ausnahmen müssen mit Kontrollmaßnahmen und – falls erforderlich – mit Ausgleichsmaßnahmen versehen sein.
(5) Unbeschadet des Zeitpunkts des Inkrafttretens dieses Protokolls verpflichten sich die Vertragsparteien, so bald wie möglich in technischen Anlagen die Begriffe Brut-, Aufzucht- und Überwinterungszeiten, die in Absatz 1 genannt wurden, sowie jeden weiteren Begriff, der bei der wissenschaftlichen Interpretierung Schwierigkeiten bereiten könnte, klarzustellen.
Artikel 16
Wiederansiedlung einheimischer Arten
(1) Die Vertragsparteien verpflichten sich, die Wiederansiedlung und Ausbreitung einheimischer wild lebender Tier- und Pflanzenarten sowie von Unterarten, Rassen und Ökotypen zu fördern, wenn die hierfür notwendigen Voraussetzungen gegeben sind, dies zu deren Erhaltung und Stärkung beiträgt und sie keine untragbaren Auswirkungen für Natur und Landschaft sowie für menschliche Tätigkeiten haben.
(2) Wiederansiedlung und Ausbreitung müssen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse erfolgen. Die Vertragsparteien vereinbaren hierfür gemeinsame Richtlinien. Nach der Wiederansiedlung ist die Entwicklung der betreffenden Tier- und Pflanzenarten zu überwachen und bei Bedarf zu regulieren.
Artikel 17
Ansiedlungsverbote
Die Vertragsparteien gewährleisten, dass wild lebende Tier- und Pflanzenarten, die in einer Region in einer überschaubaren Vergangenheit nicht natürlich vorkamen, dort nicht angesiedelt werden. Sie können hiervon Ausnahmen vorsehen, wenn die Ansiedlung für bestimmte Nutzungen erforderlich ist und keine nachteiligen Auswirkungen für Natur und Landschaft entstehen.
Artikel 18
Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen
Die Vertragsparteien stellen sicher, dass gentechnisch veränderte Organismen nur dann in die Umwelt freigesetzt werden, wenn auf der Grundlage einer förmlichen Prüfung feststeht, dass die Freisetzung ohne Risiken für Mensch und Umwelt erfolgt.
Artikel 19
Weitergehende Maßnahmen
Die Vertragsparteien können Maßnahmen zum Naturschutz und zur Landschaftspflege treffen, welche über die in diesem Protokoll vorgesehenen Maßnahmen hinausgehen.
Kapitel III
Forschung, Bildung und Information
Artikel 20
Forschung und Beobachtung
(1) Die Vertragsparteien fördern und harmonisieren in enger Zusammenarbeit Forschungen und systematische Beobachtungen, die als Grundlage für den Schutz von Natur und Landschaft sowie von Tier- und Pflanzenarten dienlich sind. Besondere Aufmerksamkeit werden sie dabei den in Anhang II festgelegten Forschungsthemen widmen.
(2) Die Vertragsparteien entwickeln gemeinsame oder einander ergänzende Programme für ökosystemare Analysen und Bewertungen mit dem Ziel der Erweiterung wissenschaftlich abgesicherter Kenntnisse, auf denen die gemäß diesem Protokoll zu ergreifenden Maßnahmen aufbauen können.
(3) Die Vertragsparteien sorgen dafür, dass die jeweiligen Ergebnisse nationaler Forschung und systematischer Beobachtung in ein gemeinsames System zur dauernden Beobachtung und Information einfließen und im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung öffentlich zugänglich gemacht werden.
Artikel 21
Bildung und Information
Die Vertragsparteien fördern die Aus- und Weiterbildung sowie die Information der Öffentlichkeit im Hinblick auf Ziele, Maßnahmen und Durchführung dieses Protokolls.
Kapitel IV
Durchführung, Kontrolle und Bewertung
Artikel 22
Durchführung
Die Vertragsparteien verpflichten sich, die Durchführung dieses Protokolls durch geeignete Maßnahmen im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung sicherzustellen.
Artikel 23
Kontrolle der Einhaltung der Verpflichtungen
(1) Die Vertragsparteien erstatten dem Ständigen Ausschuss regelmäßig Bericht über die auf Grund dieses Protokolls getroffenen Maßnahmen. In den Berichten ist auch die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen darzulegen. Die Alpenkonferenz bestimmt die zeitliche Abfolge der Berichterstattung.
(2) Der Ständige Ausschuss prüft die Berichte daraufhin, ob die Vertragsparteien ihren Verpflichtungen aus diesem Protokoll nachgekommen sind. Er kann dabei auch zusätzliche Informationen von den Vertragsparteien anfordern oder Informationen aus anderen Quellen beiziehen.
(3) Der Ständige Ausschuss erstellt für die Alpenkonferenz einen Bericht über die Einhaltung der Verpflichtungen aus diesem Protokoll durch die Vertragsparteien.
(4) Die Alpenkonferenz nimmt diesen Bericht zur Kenntnis. Falls sie eine Verletzung der Verpflichtungen feststellt, kann sie Empfehlungen verabschieden.
Artikel 24
Bewertung der Wirksamkeit der Bestimmungen
(1) Die Vertragsparteien überprüfen und beurteilen regelmäßig die in diesem Protokoll enthaltenen Bestimmungen auf ihre Wirksamkeit. Soweit zur Erreichung der Ziele dieses Protokolls erforderlich, werden sie geeignete Änderungen des Protokolls in die Wege leiten.
(2) Im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung werden die Gebietskörperschaften an dieser Bewertung beteiligt. Die einschlägig tätigen nichtstaatlichen Organisationen können angehört werden.
Kapitel V
Schlussbestimmungen
Artikel 25
Verhältnis zwischen der Alpenkonvention und dem Protokoll
(1) Dieses Protokoll ist ein Protokoll der Alpenkonvention im Sinne des Artikels 2 und der anderen einschlägigen Artikel der Alpenkonvention.
(2) Nur Vertragsparteien der Alpenkonvention können Vertragspartei dieses Protokolls werden. Eine Kündigung der Alpenkonvention gilt zugleich als Kündigung dieses Protokolls.
(3) Entscheidet die Alpenkonferenz über Fragen in Bezug auf dieses Protokoll so sind lediglich die Vertragsparteien dieses Protokolls abstimmungsberechtigt.
Artikel 26
Unterzeichnung und Ratifikation
(1) Dieses Protokoll liegt für die Unterzeichnerstaaten der Alpenkonvention und die Europäische Gemeinschaft am 20. Dezember 1994 sowie ab dem 15. Jänner 1995 bei der Republik Österreich, als Verwahrer, zur Unterzeichnung auf.
(2) Dieses Protokoll tritt für die Vertragsparteien, die ihre Zustimmung ausgedrückt haben, durch das Protokoll gebunden zu sein, drei Monate nach dem Tag in Kraft, an dem drei Staaten ihre Ratifikations-, Annahme- oder Genehmigungsurkunde hinterlegt haben.
(3) Für die Vertragsparteien, die später ihre Zustimmung ausdrücken, durch dieses Protokoll gebunden zu sein, tritt das Protokoll drei Monate nach dem Tag der Hinterlegung der Ratifikations-, Annahme- oder Genehmigungsurkunde in Kraft. Nach dem Inkrafttreten einer Änderung des Protokolls wird jede neue Vertragspartei dieses Protokolls Vertragspartei des Protokolls in der geänderten Fassung.
Artikel 27
Notifikationen
Der Verwahrer notifiziert jedem in der Präambel genannten Staat und der Europäischen Gemeinschaft in Bezug auf dieses Protokoll
a) jede Unterzeichnung,
b) jede Hinterlegung einer Ratifikations-, Annahme- oder Genehmigungsurkunde,
c) jeden Zeitpunkt des Inkrafttretens,
d) jede von einer Vertrags- oder Unterzeichnerpartei abgegebene Erklärung,
e) jede von einer Vertragspartei notifizierte Kündigung, einschließlich des Zeitpunkts ihres Wirksamwerdens.
Zu Urkund dessen haben die hierzu gehörig befugten Unterzeichneten dieses Protokoll unterschrieben.
Geschehen zu Chambéry am 20. Dezember 1994 in deutscher, französischer, italienischer und slowenischer Sprache, wobei jeder Wortlaut gleichermaßen verbindlich ist, in einer Urschrift, die im Staatsarchiv der Republik Österreich hinterlegt wird. Der Verwahrer übermittelt den Unterzeichnerparteien beglaubigte Abschriften.
Anhang I
Liste der Sachverhalte, für die gemäß Artikel 6 eine Bestandsaufnahme vorzunehmen ist
1. Bestandssituation wild lebender Pflanzen- und Tierarten und ihrer Biotope
1.1. Stand der Erfassung wild lebender Pflanzenarten und Pflanzen- bzw. Vegetationsgesellschaften
1.1.0. Allgemeines
1.1.1. Rote Listen
1.1.2. Listen rechtlich geschützter Arten
1.1.3. Verbreitungsatlanten
1.2. Stand der Erfassung wild lebender Tierarten
1.2.0. Allgemeines
1.2.1. Rote Listen
1.2.2. Listen rechtlich geschützter Arten
1.2.3. Verbreitungsatlanten
1.3. Stand der Erfassung von Biotopen
1.3.0. Allgemeines
1.3.1. Rote Listen von Biotoptypen
1.3.2. Verzeichnisse ökologisch wertvoller Biotope einschließlich Gewässer
1.4. Stand der Erfassung von Landschaften
1.4.0. Allgemeines
1.4.1. Inventare, Verzeichnisse, Typisierungen schützenswerter Natur- und Kulturlandschaften
1.4.2. Planungen und sonstige Schutzmassnahmen für besondere Landschaften und Landschaftstypen beziehungsweise Einzelelemente der Natur- und Kulturlandschaft
1.4.3. Sanierungsbedürftige Bereiche
1.5. Nutzung wild lebender Tier- und Pflanzenarten und/oder von Biotopen
1.5.1. Land- und Almwirtschaft zB Probleme/Gefahren der Nutzungsintensivierung und Brachlegung; Verluste und Gewinne
1.5.2. Forstwirtschaft
1.5.3. Jagd
1.5.4. Fischerei
2. Geschützte Flächen (Fläche, Anteile am Gesamtraum, Schutzzweck, Schutzinhalte, Nutzungen, Nutzungsverteilung, Eigentumsverhältnisse)
2.1. Nationalparke
2.2. Naturschutzgebiete
2.3. Landschaftsschutzgebiete
2.4. Naturparke
2.5. Schon- und Ruhegebiete
2.6. Geschützte Landschaftsbestandteile
2.7. Geschützte Biotope
2.8. Andere geschützte Flächen (zB privatrechtlich geschützte Gebiete, freiwillige Vereinbarungen, Privatverträge zur Extensivierung)
3. Organisation des Naturschutzes und der Landschaftspflege (Aufbau, Zuständigkeiten/Tätigkeiten, personelle und finanzielle Ausstattung)
3.1. Naturschutzbehörden
3.2. Andere Fachverwaltungen mit Naturschutzaufgaben. Sonstige Einrichtungen des öffentlichen und privaten Rechts (zB Körperschaften, Stiftungen)
3.3. Naturschutzbeiräte
3.4. Naturschutzwachten
3.5. Naturschutzverbände
3.6. Landschaftspflegeverbände
3.7. Sonstiges
4. Rechtsgrundlagen (auf den jeweils zuständigen Ebenen)
4.1. Verfassungsrecht
4.2. Rechtsquellen (Gesetze, Verordnungen, Richtlinien – einschließlich Darstellung spezieller Inhalte zum Alpenschutz)
4.3. Verbandsbeteiligung, Verbandsklage
4.4. Vollzugshinweise
4.5. Zusammenarbeit der Naturschutzbehörden mit anderen Fachverwaltungen
4.6. Bußgeldkataloge usw.
4.7. Landschaftspflege- und Naturschutzfonds
4.8. Laufende und geplante Novellierungen
5. Naturschutzaktivitäten (Gesamtüberblick)
5.1. Konzepte, Programme, Richtlinien zur Erhaltung der Natur im Alpenraum
5.2. Planungen (zB Landschaftspläne, Pflege- und Entwicklungspläne)
5.3. Artenhilfsmaßnahmen und sonstige Pflege-, Sicherungs- und Gestaltungsmaßnahmen
5.3.1. Allgemeines
5.3.2. Artenhilfsprogramme
5.3.3. Aufzucht- und Auswilderungsstationen
5.4. Strategien, Konzepte, Programme, Zusammenarbeit mit Nutzungsverantwortlichen (-gremien) (zB Extensivierungs-, Bergbauernprogramme)
5.5. Wissenschaftliche Begleitung, Dauerbeobachtung von Flächen/Arten
5.6. Eigenaktivitäten der Naturschutzverbände zum Arten- und Flächenschutz
5.7. Finanzierungsprogramme (Mittelumfang, Ziele, Anwendungsbereiche)
6. Öffentlichkeitsarbeit (staatlich/ehrenamtlich)
6.0. Allgemeines
6.1. Naturschutzakademien
6.2. Informationszentren
6.3. Publikationen
6.4. Sonstiges
7. Schlussfolgerungen, empfohlene Maßnahmen
Anhang II
Vorrangige Forschungsthemen gemäß Artikel 20
A. Langfristige Beobachtung der Entwicklung von Ökosystemen (Lebensräume, Biozönosen, Populationen, Arten) zur Erforschung von Entwicklungs- und Veränderungstendenzen als Reaktion auf Umwelteinflüsse.
Anmerkung: Bioindikation, Biomonitoring, Analysen von Ursache-Wirkung, Dokumentationen
B. Forschungen zur Effizienz von Schutzgebieten.
Anmerkung: Repräsentativität, Effektivität, Regeneration, Management, Systemanalyse
C. Forschungen über Arten und Populationen.
Anmerkung: Genetik, Dynamik, Verinselung, biologische Vielfalt
D. Forschungen zu großräumig wirksamen Aspekten von Schutz und Nutzung durch Land- und Forstwirtschaft.
Anmerkung: Naturnahe Bewirtschaftung, ökologischer Ausgleich, Biotopvernetzung, Extensivierung, Wildbestandsreduktion
E. Forschungen zur Verbesserung spezieller Methoden, Verfahren und Planungen.
Anmerkung: Rote Listen, Biotopkartierung, Schutzgebiete, Landschaftsplanung, Eingriffe in Natur und Landschaft, Informationssysteme
F. Entwicklung von Strategien und Konzepten für Naturschutz und Landschaftspflege.
Anmerkung: Strategische Ziele und Erfolgschancen, Schutzkonzepte, Extensivierung, marktwirtschaftliche Instrumente, Akzeptanz in der Öffentlichkeit
PROTOCOLE
D’APPLICATION DE LA CONVENTION ALPINE DE
1991 DANS LE DOMAINE DE LA PROTECTION DE LA NATURE ET DE L’ENTRETIEN DES
PAYSAGES
PROTOCOLE «PROTECTION DE LA NATURE ET
ENTRETIEN DES PAYSAGES»
Préambule
La République
fédérale d’Allemagne,
La République
d’Autriche,
La République
française,
La République
italienne,
La Principauté de
Liechtenstein,
La Principauté de
Monaco,
La République de
Slovénie,
La Confédération
suisse,
ainsi que
la Communauté
européenne,
Conformément à leur
mission découlant de la Convention sur la protection des Alpes (Convention
alpine) du 7 novembre 1991 d’assurer une politique globale de protection et de
développement durable de l’espace alpin,
En application de
leurs obligations découlant de l’article 2 paragraphes 2 et 3 de la Convention
alpine,
Reconnaissant que les
Alpes, en tant qu’un des plus grands espaces naturels d’un seul tenant en
Europe, possèdent une beauté unique, une diversité écologique et des
écosystèmes extrêmement sensibles, et qu’elles sont, en même temps, le cadre de
vie et d’activités économiques de la population locale qui a une culture d’une
grande richesse,
Convaincues que la
population locale doit être en mesure de définir son propre projet de
développement social, culturel et économique et de participer à sa mise en
œuvre dans le cadre institutionnel existant,
Considérant la
structure de l’espace alpin, qui fait que de nombreuses utilisations, souvent en
concurrence, sont concentrées dans des vallées étroites, et contribuent à
imposer des contraintes à un territoire écologiquement important,
Conscientes que la
nature et l’intensité de l’utilisation de l’espace alpin pendant les dernières
décennies ont abouti, dans de vastes zones, à des pertes irréparables
d’éléments du paysage ainsi que de biotopes et d’espèces méritant d’être
conservés et qu’elles provoqueront d’autres pertes si elles se poursuivent sans
modification,
Reconnaissant que
dans certaines régions de l’espace alpin, des contraintes excessives sur la
nature et les paysages se sont exercées ou peuvent s’exercer, notamment en
raison de la concentration des transports, du tourisme, du sport, de l’habitat
humain, du développement économique et de l’intensification de l’agriculture et
de l’exploitation forestière,
Reconnaissant que
notamment les glaciers, les pelouses alpines, la forêt de montagne et les
écosystèmes aquatiques dans l’espace alpin, sont, en tant qu’habitat d’une
faune et d’une flore variées, d’une importance exceptionnelle,
Conscientes que
l’agriculture et l’exploitation forestière extensives revêtent une grande
importance pour la conservation et l’entretien des paysages ruraux et de leurs
composantes naturelles,
Convaincues qu’il y a
lieu d’harmoniser les intérêts économiques et les exigences écologiques,
Convaincues qu’il
faut, lorsqu’il s’agit de mettre en balance la capacité de tolérance des
écosystèmes et les intérêts économiques, accorder la priorité aux exigences
écologiques, si cela est nécessaire pour conserver les fondements naturels de
la vie,
Conscientes que la
capacité de tolérance limitée de l’espace alpin requiert des précautions et des
mesures particulières pour la conservation et la restauration de la capacité de
production de la nature,
Convaincues que
certains problèmes ne peuvent être résolus que dans un cadre transfrontalier et
exigent des mesures communes de la part des Etats alpins,
sont convenues de ce
qui suit:
Chapitre I
Dispositions
générales
Article 1er
Objectif
L’objectif du présent
protocole est, en application de la Convention alpine et en prenant également
en compte les intérêts de la population locale, de convenir de règles
internationales en vue d’assurer la protection, la gestion et si nécessaire, la
restauration de la nature et des paysages de telle manière que le
fonctionnement des écosystèmes, la conservation des éléments du paysage et des
espèces animales et végétales sauvages, y compris de leurs habitats naturels,
la capacité de régénération et de production à long terme du patrimoine
naturel, la diversité, l’originalité et la beauté des paysages naturels et
ruraux dans leur ensemble soient garantis durablement, ainsi que de promouvoir
la coopération des Parties contractantes nécessaire à cette fin.
Article 2
Obligations
fondamentales
En accord avec le
présent protocole, chaque Partie contractante s’engage à prendre les mesures
nécessaires pour assurer la protection, la gestion et si besoin est, la
restauration de la nature et des paysages dans l’espace alpin, y compris des
espèces animales et végétales sauvages, de leur diversité et de leurs habitats,
tout en prenant en considération leur utilisation écologiquement tolérable.
Article 3
Coopération
internationale
1) Les Parties
contractantes s’engagent à coopérer, en particulier en ce qui concerne la
cartographie, la délimitation, la gestion et la surveillance des espaces
protégés et d’autres éléments des paysages naturels et ruraux dignes d’être
protégés, la création de réseaux de biotopes, l’élaboration d’orientations, de
programmes et/ou plans d’aménagement du paysage, la prévention et la
compensation de détériorations et la surveillance systématique de la nature et
des paysages, la recherche, ainsi que toute autre mesure de protection des espèces
animales et végétales sauvages, de leur diversité et de leurs habitats, y
compris la détermination de critères comparables, dans la mesure où cela
s’avère nécessaire et utile.
2) Les Parties
contractantes s’engagent à promouvoir la coopération transfrontalière dans le
domaine de la protection de la nature et de l’entretien des paysages aux
niveaux régional et local, pour autant que ceci est nécessaire pour la
réalisation des objectifs du présent protocole.
3) Les Parties
contractantes s’efforcent d’obtenir une harmonisation des conditions-cadre en
cas de limitation de l’exploitation de ressources conformément aux objectifs du
présent protocole.
Article 4
Prise en
considération des objectifs dans les autres politiques
Les Parties
contractantes s’engagent à prendre également en considération les objectifs du
présent protocole dans leurs autres politiques, en particulier dans les
secteurs de l’aménagement du territoire et de l’urbanisme, de la qualité de
l’air, de la protection des sols, de la gestion des ressources en eau et de la
qualité des eaux, du tourisme, de l’agriculture, de l’économie forestière, des
transports, de l’énergie, de l’artisanat et de l’industrie, de la gestion des
déchets, ainsi que dans les secteurs de la formation, de l’éducation, de la recherche
et de l’information, y compris lors de l’harmonisation transfrontalière des
mesures.
Article 5
Participation
des collectivités territoriales
1) Dans le cadre
institutionnel existant, chaque Partie contractante détermine le meilleur
niveau de coordination et de coopération entre les institutions et les
collectivités territoriales directement concernées afin de promouvoir une
solidarité dans la responsabilité, notamment pour exploiter et développer les
synergies dans l’application des politiques de protection de la nature et
d’entretien des paysages ainsi que dans la mise en œuvre des mesures qui en
découlent.
2) Les collectivités
territoriales directement concernées sont parties prenantes aux différents
stades de préparation et de mise en œuvre de ces politiques et mesures dans le
respect de leurs compétences, dans le cadre institutionnel existant.
Chapitre II
Mesures spécifiques
Article 6
Inventaires
Les Parties
contractantes s’engagent à présenter, trois ans après l’entrée en vigueur du
présent protocole, l’état de la protection de la nature et de l’entretien des
paysages sur la base des éléments énumérés à l’annexe I. Ces présentations sont
à mettre à jour régulièrement, au moins tous les dix ans.
Article 7
Aménagement
du paysage
1) Les Parties
contractantes établissent, dans les cinq ans suivant l’entrée en vigueur du
présent protocole, des orientations, programmes et/ou plans, fixant les
exigences et mesures de réalisation des objectifs de protection de la nature et
d’entretien des paysages dans l’espace alpin.
2) Les orientations,
programmes et/ou plans, mentionnés au paragraphe 1, devraient contenir des
présentations:
a) de l’état existant de la nature et des
paysages, y compris son évaluation,
b) de l’état souhaité de la nature et des paysages
et des mesures nécessaires pour y parvenir notamment:
– des mesures générales de protection, de gestion et de développement,
– des mesures pour la protection, la gestion et le développement de certains éléments de la nature et des paysages, ainsi que
– des mesures pour la protection et la gestion des espèces animales et végétales sauvages.
Article 8
Aménagement
Les Parties
contractantes prennent les mesures nécessaires, dans le cadre de l’aménagement
du paysage, en cohérence avec l’aménagement du territoire, pour que les
habitats naturels et proches de leur état naturel des espèces animales et
végétales sauvages et les autres éléments caractéristiques des paysages
naturels et ruraux soient préservés et améliorés.
Article 9
Atteintes à
la nature et aux paysages
1) Les Parties
contractantes établissent les conditions nécessaires à l’examen des impacts
directs et indirects sur l’équilibre naturel et sur les paysages des mesures et
projets, de nature privée ou publique, susceptibles d’entraîner des atteintes
importantes ou durables à la nature et aux paysages. Le résultat de cet examen
est à prendre en considération lors de l’autorisation ou de la réalisation de
ces mesures et projets. Dans ce cadre, on fera notamment en sorte que les
atteintes qui peuvent être évitées ne se produisent pas.
2) Selon les
dispositions du droit national, les atteintes inévitables sont à compenser par
des mesures de protection de la nature et d’entretien des paysages et les
atteintes impossibles à compenser ne peuvent être autorisées que si, dans le
cadre d’une pondération de tous les intérêts, les impératifs de la protection
de la nature et de l’entretien des paysages ne priment pas; dans ce cas aussi,
des mesures de protection de la nature et d’entretien des paysages sont à
prendre.
Article 10
Protection
de base
1) Les Parties
contractantes s’efforcent, dans l’ensemble de l’espace alpin, en tenant compte
également des intérêts de la population locale, de réduire les nuisances et
détériorations subies par la nature et les paysages. Elles font en sorte que
toute utilisation ayant un effet sur l’espace, ménage la nature et les
paysages. Elles prennent en outre toute mesure appropriée à la conservation et
si besoin est, à la restauration d’éléments caractéristiques des paysages naturels
et proches de leur état naturel, de biotopes, d’écosystèmes et de paysages
ruraux traditionnels.
2) Etant donné que
l’agriculture et l’économie forestière jouent un rôle décisif dans la
réalisation de mesures de protection de la nature et d’entretien des paysages,
la protection, la conservation et l’entretien de biotopes proches de leur état
naturel méritant d’être protégés devraient être assurés partout où cela
convient, sur la base d’accords conclus avec les propriétaires ou exploitants
en vue d’un mode d’exploitation agricole et forestière approprié. Dans ce but
les instruments d’orientation conformes aux règles du marché, telles les
incitations économiques ou les compensations, sont particulièrement adaptés.
3) A titre de
complément des moyens accordés à la protection de la nature, les mesures de
promotion et de soutien pour l’agriculture et l’économie forestière ainsi que
pour d’autres utilisations de l’espace sont à engager de manière renforcée,
afin d’atteindre ces objectifs.
Article 11
Espaces
protégés
1) Les Parties
contractantes s’engagent à conserver, à gérer, et, le cas échéant, à agrandir
les espaces protégés existants dans le but pour lequel ils ont été créés, ainsi
qu’à délimiter, dans la mesure du possible, de nouveaux espaces protégés. Elles
prennent toute mesure appropriée pour éviter la détérioration ou la destruction
de ces espaces protégés.
2) De plus, elles
encouragent la création et la gestion de parcs nationaux.
3) Elles encouragent
la création d’autres zones protégées et de zones de tranquillité, garantissant
la priorité aux espèces animales et végétales sauvages. Elles oeuvrent afin de
garantir dans ces zones l’absence de nuisances susceptibles de gêner le libre
déroulement des processus écologiques caractéristiques de ces espèces, et
réduisent ou interdisent toute forme d’exploitation non compatible avec le
déroulement des processus écologiques dans ces zones.
4) Les Parties
contractantes examinent dans quelle mesure seront rémunérées, conformément au
droit national, les prestations particulières fournies par la population
locale.
Article 12
Réseau
écologique
Les Parties
contractantes prennent les mesures adéquates pour établir un réseau national et
transfrontalier d’espaces protégés, de biotopes et d’autres éléments protégés
ou dignes de protection dont le caractère est reconnu. Elles s’engagent à
harmoniser les objectifs et les mesures applicables aux espaces protégés
transfrontaliers.
Article 13
Protection
de types de biotopes
1) Les Parties
contractantes s’engagent à prendre les mesures nécessaires pour garantir une
conservation à long terme et quantitativement suffisante des types de biotopes
naturels et proches de leur état naturel, de même qu’une répartition
territoriale conforme à leurs fonctions. Elles peuvent encourager de plus la
renaturalisation d’habitats détériorés.
2) Les Parties
contractantes s’engagent à désigner, dans un délai de deux ans après l’entrée
en vigueur du présent protocole, les types de biotopes requérant des mesures en
vertu du paragraphe 1, afin d’établir des listes sur l’ensemble de l’espace
alpin.
Article 14
Protection
des espèces
1) Les Parties
contractantes s’engagent à prendre des mesures appropriées pour conserver les
espèces animales et végétales indigènes dans leur diversité spécifique et dans
des populations suffisantes, en s’assurant notamment que les habitats soient de
dimension suffisante.
2) Les Parties
contractantes désignent, dans un délai de deux ans après l’entrée en vigueur du
présent protocole, les espèces menacées nécessitant des mesures particulières
de protection, afin d’établir des listes sur l’ensemble de l’espace alpin.
Article 15
Interdiction
de prélèvement et de commercialisation
1) Les Parties
contractantes interdisent de capturer, de prélever, de blesser, de mettre à mort,
de perturber en particulier pendant les périodes de reproduction, de dépendance
et d’hivernage, des espèces animales déterminées, ainsi que de détruire et de
ramasser des oeufs dans la nature et de les garder, de détenir, d’offrir,
d’acheter et de vendre tout ou partie des spécimens de ces espèces prélevés
dans la nature.
2) En ce qui concerne
des espèces végétales déterminées, les Parties contractantes interdisent de
cueillir, de ramasser, de couper, de déterrer, de déraciner, tout ou partie de
telles plantes dans leur habitat naturel, ainsi que de détenir, d’offrir,
d’acheter et de vendre des spécimens de telles espèces prélevés dans la nature.
Font exception à cette interdiction l’exploitation et l’entretien des sites
permettant de conserver les peuplements de ces espèces.
3) Les Parties
contractantes désignent, dans un délai de deux ans après l’entrée en vigueur du
présent protocole, les espèces animales et végétales qui bénéficient des
mesures de protection énumérées aux paragraphes 1 et 2.
4) Les Parties
contractantes peuvent prévoir des dérogations aux dispositions précédentes:
a) à des fins scientifiques,
b) dans l’intérêt de la protection de la faune et
de la flore sauvages ou de l’environnement naturel,
c) dans l’intérêt de la santé et de la sécurité
publique,
d) pour prévenir des dommages économiques
importants, notamment aux cultures, à l’élevage, à l’économie forestière, aux
pêcheries et aux eaux.
Ces
dérogations seront autorisées à la condition qu’il n’existe pas d’autre
solution satisfaisante, et que la mesure ne soit pas de nature à compromettre
l’équilibre général des espèces concernées. Ces dérogations doivent être
assorties de mesures de contrôle et, si nécessaire, de compensation.
5) Les Parties
contractantes s’engagent à préciser, dans des annexes techniques, dès que
possible et indépendamment de la date d’entrée en vigueur du présent protocole,
les notions de période de reproduction, de dépendance et d’hivernage
mentionnées au paragraphe 1, ainsi que toute autre notion qui poserait des
difficultés d’interprétation scientifique.
Article 16
Réintroduction
d’espèces indigènes
1) Les Parties
contractantes s’engagent à promouvoir la réintroduction et la propagation
d’espèces indigènes animales et végétales sauvages ainsi que de sous-espèces,
de races et d’écotypes, lorsque les conditions nécessaires à cet effet sont
réunies, lorsque cela contribue à leur conservation et leur reconstitution, et
que cela n’entraîne pas d’effets inacceptables pour la nature et les paysages
ainsi que pour les activités humaines.
2) La réintroduction
et la propagation doivent être effectuées sur la base de connaissances
scientifiques. Les Parties contractantes conviennent à cet effet de directives
communes. Après réintroduction, il convient de contrôler et, si nécessaire, de
corriger le développement des espèces animales et végétales concernées.
Article 17
Interdiction
d’introduction
Les Parties
contractantes garantissent que des espèces animales et végétales sauvages qui
n’ont jamais été indigènes dans une région dans le passé connu, n’y soient pas
introduites. Elles peuvent prévoir des exceptions, lorsque l’introduction est
nécessaire à des exploitations déterminées, et que cela n’entraîne pas d’effets
négatifs pour la nature et les paysages.
Article 18
Dissémination
d’organismes génétiquement modifiés
Les Parties
contractantes garantissent que des organismes génétiquement modifiés ne soient
introduits dans l’environnement que si, sur la base d’un examen formel, il est
certain que l’introduction en question ne présente pas de risque pour l’homme,
ni pour l’environnement.
Article 19
Mesures
complémentaires
Les Parties
contractantes peuvent prendre, pour la protection de la nature et l’entretien
des paysages, des mesures complémentaires à celles envisagées par le présent
protocole.
Chapitre III
Recherche,
formation et information
Article 20
Recherche et
observation
1) Les Parties
contractantes encouragent et harmonisent, en étroite collaboration, la
recherche et l’observation systématique qui s’avèrent utiles à la protection de
la nature et des paysages ainsi qu’à celle des espèces animales et végétales.
Dans ce but, elles accordent une attention particulière aux thèmes de recherche
figurant à l’annexe II.
2) Les Parties
contractantes élaborent des programmes communs ou complémentaires en matière
d’analyse et d’évaluation d’écosystèmes, dans le but d’élargir les
connaissances scientifiques consolidées sur lesquelles peuvent se fonder les
mesures à prendre en vertu du présent protocole.
3) Les Parties
contractantes veillent à ce que les résultats nationaux de la recherche et de
l’observation systématique soient intégrés dans un système commun d’observation
et d’information permanentes et soient rendus accessibles au public dans le
cadre institutionnel existant.
Article 21
Formation et
information
Les Parties
contractantes favorisent la formation initiale et continue ainsi que
l’information du public pour ce qui est des objectifs, des mesures et de la
mise en œuvre du présent protocole.
Chapitre IV
Mise en
œuvre, contrôle et évaluation
Article 22
Mise en
œuvre
Les Parties
contractantes s’engagent à veiller à la mise en œuvre du présent protocole en
prenant toute mesure appropriée dans le cadre institutionnel existant.
Article 23
Contrôle du
respect des obligations
1) Les Parties
contractantes font régulièrement rapport au Comité permanent sur les mesures
prises en vertu du présent protocole. Les rapports traitent également la
question de l’efficacité des mesures prises. La Conférence alpine détermine la
périodicité des rapports.
2) Le Comité
permanent examine ces rapports afin de vérifier que les Parties contractantes
ont rempli leurs obligations qui découlent du présent protocole. Il peut aussi
demander des informations complémentaires aux Parties contractantes concernées
ou recourir à d’autres sources d’informations.
3) Le Comité
permanent établit un rapport sur le respect, par les Parties contractantes, des
obligations qui découlent du présent protocole, à l’attention de la Conférence
alpine.
4) La Conférence
alpine prend connaissance de ce rapport. Si elle constate un manquement aux
obligations, elle peut adopter des recommandations.
Article 24
Evaluation
de l’efficacité des dispositions
1) Les Parties
contractantes examinent et évaluent, de façon régulière, l’efficacité des
dispositions du présent protocole. Dans la mesure où cela s’avère nécessaire
pour la réalisation des objectifs, elles envisagent l’adoption des amendements
appropriés au présent protocole.
2) Dans le cadre
institutionnel existant, les collectivités territoriales sont associées à cette
évaluation. Les organisations non gouvernementales actives dans ce domaine
peuvent être consultées.
Chapitre V
Dispositions
finales
Article 25
Liens entre la Convention alpine et le protocole
1) Le présent
protocole constitue un protocole de la Convention alpine au sens de l’article 2
et des autres articles pertinents de la convention.
2) Nul ne peut
devenir Partie contractante au présent protocole s’il n’est pas Partie
contractante à la Convention alpine. Toute dénonciation de la Convention alpine
vaut également dénonciation du présent protocole.
3) Lorsque la
Conférence alpine délibère de questions relatives au présent protocole, seules
les Parties contractantes au présent protocole peuvent prendre part au vote.
Article 26
Signature et
ratification
1) Le présent
protocole est ouvert à la signature des États signataires de la Convention
alpine et de la Communauté européenne le 20 décembre 1994 et auprès de la
République d’Autriche, dépositaire, à partir du 15 janvier 1995.
2) Le présent
protocole entre en vigueur pour les Parties contractantes qui ont exprimé leur
consentement à être liées par ledit protocole trois mois après la date à
laquelle trois États auront déposé leur instrument de ratification,
d’acceptation ou d’approbation.
3) Pour les Parties
contractantes qui expriment ultérieurement leur consentement à être liées par
le protocole, le protocole entre en vigueur trois mois après la date du dépôt
de l’instrument de ratification, d’acceptation ou d’approbation. Après l’entrée
en vigueur d’un amendement au protocole, toute nouvelle Partie contractante
audit protocole devient Partie contractante au protocole tel qu’amendé.
Article 27
Notifications
Le dépositaire
notifie à tout État visé au préambule et à la Communauté européenne, pour ce
qui concerne le présent protocole :
a) toute signature,
b) le dépôt de tout instrument de ratification,
d’acceptation ou d’approbation,
c) toute date d’entrée en vigueur,
d) toute déclaration faite par une Partie contractante
ou signataire,
e) toute dénonciation notifiée par une Partie
contractante, y compris sa date d’effet.
En foi de quoi, les soussignés, dûment autorisés à cet effet, ont signé le
présent protocole.
Fait à Chambéry, le
20 décembre 1994, en français, allemand, italien, slovène, les quatre textes
faisant également foi, en un seul exemplaire qui sera déposé dans les archives
d’État de la République d’Autriche. Le dépositaire communique copie certifiée
conforme à toutes les Parties signataires.
Annexe I
Liste des éléments pour lesquels un inventaire est
à établir conformément à l’article 6
1. État de
la flore et de la faune sauvages et de leurs biotopes
1.1. État des
inventaires des espèces de plantes sauvages et des communautés végétales
1.1.0. Généralités
1.1.1. Listes
rouges
1.1.2. Listes des
espèces protégées
1.1.3. Atlas des
aires de répartition
1.2. État des
inventaires des espèces animales sauvages
1.2.0. Généralités
1.2.1. Listes
rouges
1.2.2. Listes des
espèces protégées
1.2.3. Atlas des
aires de répartition
1.3. État des
inventaires de biotopes
1.3.0. Généralités
1.3.1. Listes
rouges des types de biotopes
1.3.2. Listes des
biotopes , y compris des biotopes aquatiques, écologiquement importants
1.4. État des
inventaires des paysages
1.4.0. Généralités
1.4.1. Inventaires, listes, typologie des paysages
naturels et ruraux à protéger
1.4.2. Planification et autres mesures de protection
des paysages et types de paysages particuliers, et d’éléments spécifiques des
paysages naturels et ruraux.
1.4.3. Secteurs
nécessitant une restauration
1.5. Exploitation des espèces animales et végétales sauvages et/ou des
biotopes
1.5.1. Agriculture y compris l’exploitation des
alpages, par exemple: problèmes/dangers de l’intensification de l’utilisation
ou de son abandon; pertes et profits
1.5.2. Economie forestière
1.5.3. Chasse
1.5.4. Pêche
2. Espaces
protégés (Superficie absolue et superficie relative par rapport à l’espace
total, objectif de la protection, contenu de la protection, utilisation,
répartition de l’utilisation, régime de la propriété)
2.1. Parcs
nationaux
2.2. Espaces de
protection de la nature
2.3. Espaces de
protection des paysages
2.4. Parcs naturels
2.5. Autres zones
de protection et zones de tranquillité,
2.6. Eléments de
paysages protégés
2.7. Biotopes
protégés
2.8. Autres aires
protégées (p. ex.: aires protégées par des mesures de droit privé, des accords
volontaires, des contrats de droit privé en vue de l’utilisation extensive)
3.
Organisation de la protection de la nature et de l’entretien des paysages
(structures, compétences/activités, dotation en personnel et en fonds)
3.1. Autorités responsables de la protection de la nature
3.2. Autres
autorités spécialisées chargées de tâches en matière de protection de la
nature. Autres institutions de droit privé ou public (p. ex.: collectivités,
fondations)
3.3. Comités pour
la protection de la nature
3.4. Entités
chargées de la surveillance (gardes)
3.5. Associations de protection de la nature
3.6. Associations de gestion du paysage
3.7. Divers
4. Bases
juridiques (aux niveaux de compétence respectifs)
4.1. Droit
constitutionnel
4.2. Sources du
droit (Lois, règlements, directives – y compris la description des dispositions
spécifiques à la protection des Alpes)
4.3. Participation des associations, droit des associations d’ester en
justice
4.4. Indications sur l’application
4.5. Coopération des autorités de protection de la nature avec d’autres
administrations spécialisées
4.6. Pénalités, usw.
4.7. Fonds pour
l’entretien des paysages et la protection de la nature
4.8. Révisions en cours et prévues
5.
Activités de protection de la nature (aperçu général)
5.1. Orientations, programmes et directives pour la conservation de la
nature dans l’espace alpin
5.2. Aménagement (par exemple plans d’aménagement du paysage, plans
d’entretien et de développement)
5.3. Mesures d’aide
aux espèces et autres mesures d’entretien, de sauvegarde et de développement
5.3.1. Généralités
5.3.2. Programmes d’aide aux espèces
5.3.3. Stations
d’élevage et de lâchage
5.4. Stratégies, orientations, programmes et coopération avec les
responsables de l’utilisation de l’espace (par exemple programmes pour
l’utilisation extensive et pour les agriculteurs de montagne)
5.5. Suivi
scientifique, observation permanente des espaces/espèces
5.6. Activités des
associations de protection de la nature en ce qui concerne la protection des
espèces et des espaces
5.7. Programmes de financement(moyens déployés, buts, secteurs
d’utilisation)
6.
Information du public (par l’État ou à titre bénévole)
6.0. Généralités
6.1. Institutions pour la recherche et la formation dans le domaine de la
protection de la nature
6.2. Centres
d’information
6.3. Publications
6.4. Divers
7. Conclusions et recommandations
Annexe II
Thèmes de
recherche prioritaires conformément à l’article 20
A. Observations de l’évolution dans le temps des
écosystèmes (habitats, biocénoses, populations, espèces) en vue d’étudier les
tendances de l’évolution et des modifications en réaction à des impacts
environnementaux
Note: indicateurs et observation biologiques, analyses de causes et effets,
documentation
B. Recherches sur
l’efficacité des espaces protégés
Note: représentativité, efficacité, régénération, gestion, analyse
systémique
C. Recherches sur les
espèces et les populations
Note: génétique, dynamique, insularisation, diversité biologique
D. Recherches sur les
aspects de la protection et de l’exploitation agricole et forestière dont les
effets portent sur de grands espaces
Note: exploitations en harmonie avec la nature, compensation écologique,
réseaux de biotopes, utilisation extensive, réduction des populations de gibier
E. Recherches sur
l’amélioration de méthodes, de procédures et de plans spécifiques
Note: listes rouges, cartographie de biotopes, espaces protégés,
aménagement du paysage, atteintes à la nature et aux paysages, systèmes
d’information
F. Développement de stratégies et d’orientations
pour la protection de la nature et l’entretien des paysages
Note: buts stratégiques et évaluation des chances de succès, orientations
pour la protection, utilisation extensive, instruments économiques, acceptation
du public.
PROTOCOLLO
DI ATTUAZIONE DELLA CONVENZIONE DELLE ALPI
DEL 1991 NELL’AMBITO DELLA PROTEZIONE DELLA NATURA E DELLA TUTELA DEL PAESAGGIO
PROTOCOLLO «PROTEZIONE DELLA NATURA E
TUTELA DEL PAESAGGIO»
Preambulo
La Repubblica
d’Austria,
la Repubblica
Francese,
la Repubblica
Federale di Germania,
la Repubblica
Italiana,
il Principato di
Liechtenstein,
il Principato di
Monaco,
la Repubblica di
Slovenia,
la Confederazione
Svizzera,
nonché
la Comunità Europea,
– in conformità con il loro mandato in base alla
Convenzione per la Protezione delle Alpi (Convenzione delle Alpi), del 7
novembre 1991, di assicurare una politica globale di protezione e di sviluppo
sostenibile del territorio alpino;
– in attuazione dei loro impegni di cui
all’articolo 2, commi 2 e 3 della Convenzione delle Alpi;
– consapevoli che le Alpi rappresentano uno dei
più grandi spazi naturali continui d’Europa, il quale si distingue per una
bellezza unica, una diversità ecologica e ecosistemi estremamente sensibili, e
costituisce nel contempo lo spazio vitale e economico della popolazione locale
con una cultura di ricca tradizione;
– convinti che la popolazione locale debba essere
posta nelle condizioni di determinare essa stessa le prospettive del proprio
sviluppo sociale, culturale e economico , nonché di concorrere alla sua
realizzazione nel quadro del vigente ordinamento istituzionale;
– in considerazione della struttura territoriale delle
Alpi, per la quale numerose forme di sfruttamento, spesso in concorrenza tra
loro, si concentrano in strette valli e concorrono a compromettere un ambiente
ecologicamente importante;
– coscienti che in vaste aree, modalità e
intensità dell’uso del territorio alpino hanno provocato negli ultimi decenni e
provocheranno ulteriormente, se perpetuate, perdite irrecuperabili di elementi
meritevoli di conservazione del paesaggio, dei biotopi e delle specie;
– consapevoli che in alcune zone del territorio alpino
si è verificata o potrà verificarsi un’eccessiva compromissione della natura e
del paesaggio, in particolare a causa della concentrazione di traffico,
turismo, sport, urbanizzazione, sviluppo economico, intensificazione
dell’agricoltura e dell’economia forestale;
– consapevoli dell’importanza eminente che
assumono in particolare i ghiacciai, le praterie alpine, le foreste montane e
le acque nel territorio alpino, costituendo l’habitat di fauna e flora ricche
di specie;
– coscienti della grande importanza che assumono
l’agricoltura e la silvicoltura condotte in modo estensivo per la conservazione
e la cura del paesaggio rurale e degli elementi naturali connessi;
– convinti che gli interessi economici debbano
essere armonizzati con le esigenze ecologiche;
– convinti che, nel confronto tra tolleranza
ecologica e interessi economici, vada attribuita priorità alle esigenze
ecologiche, se ciò risultasse necessario per il mantenimento delle basi di vita
naturali;
– coscienti che la limitata tolleranza del
territorio alpino richiede provvedimenti e misure di carattere specifico per la
conservazione e il ripristino dell’efficienza dell’equilibrio naturale;
– convinti che determinati problemi possono
essere risolti soltanto sul piano transfrontaliero e richiedono misure comuni
degli Stati alpini;
hanno convenuto
quanto segue:
Capitolo I
Disposizioni
generali
Articolo 1
Finalità
L’obiettivo del
presente Protocollo è quello di stabilire norme internazionali, in attuazione
della Convenzione delle Alpi e tenuto conto anche degli interessi della
popolazione locale, al fine di proteggere, di curare e, in quanto necessario,
di ripristinare la natura e il paesaggio, in modo da assicurare durevolmente e
complessivamente: l’efficienza funzionale degli ecosistemi, la conservazione
degli elementi paesaggistici e delle specie animali e vegetali selvatiche
insieme ai loro habitat naturali, la capacità regenerativa e la produttività
durevole delle risorse naturali, nonché la diversità, la peculiarità e la
bellezza del paesaggio naturale e rurale; nonché al fine di promuovere la
cooperazione tra le Parti contraenti, a ciò necessaria.
Articolo 2
Impegni
fondamentali
In conformità con il
presente Protocollo, ciascuna Parte contraente si impegna a adottare le misure
necessarie per assicurare la protezione, la cura e, per quanto necessario, il
ripristino della natura e del paesaggio nel territorio alpino, insieme alle
specie animali e vegetali selvatiche, alla loro diversità e il loro habitat,
considerando nel contempo le possibilità di un loro uso ecologicamente
tollerabile.
Articolo 3
Cooperazione
internazionale
(1) Le Parti
contraenti si impegnano a cooperare, in particolare per: il rilevamento
cartografico, la delimitazione, la gestione e il controllo delle aree protette
e di altri elementi del paesaggio naturale e rurale meritevoli di protezione,
l’interconnessione a rete dei biotopi, la definizione di modelli, programmi e/o
piani paesaggistici, la prevenzione e il riequilibrio di compromissioni della
natura e del paesaggio, l’osservazione sistematica della natura e del
paesaggio, la ricerca scientifica, nonché per ogni altra misura di protezione
delle specie animali e vegetali selvatiche, della loro diversità e dei loro
habitat, e per la definizione di relativi criteri comparabili, in quanto ciò
risulti necessario e funzionale.
(2) Esse si impegnano
a promuovere la cooperazione transfrontaliera nell’ambito della protezione
della natura e della tutela del paesaggio, a livello regionale e locale, in
quanto ciò risulti necessario al conseguimento degli obiettivi del presente
Protocollo.
(3) Esse cercano di
concertare le condizioni quadro per l’adozione di vincoli limitativi degli usi
in funzione delle finalità del presente Protocollo.
Articolo 4
Considerazione
delle finalità nelle altre politiche
Le Parti contraenti
si impegnano a considerare gli obiettivi stabiliti da questo Protocollo anche
nelle altre loro politiche e in particolare nell’ambito: della pianificazione
territoriale e dell’urbanistica, della salvaguardia della qualità dell’aria,
della difesa del suolo, della salvaguardia dell’equilibrio idrico e della qualità
delle acque, del turismo, dell’economia agricola e forestale, delle politiche
dei trasporti e dell’energia, dell’industria e dell’artigianato, della gestione
dei rifiuti; inoltre nell’ambito della formazione, dell’educazione, della
ricerca e dell’informazione; nonché nell’ambito della concertazione
transfrontaliera delle relative misure.
Articolo 5
Partecipazione
degli enti territoriali
1. Ciascuna Parte
contraente stabilisce, nel quadro istituzionale vigente, il livello più idoneo
alla concertazione e cooperazione tra le istituzioni e gli enti territoriali
direttamente interessati, al fine di promuovere una responsabilità solidale e,
in particolare, di valorizzare e di sviluppare le sinergie potenziali
nell’attuazione delle politiche di protezione della natura e di tutela del
paesaggio, nonché delle misure conseguenti.
2. Nel rispetto delle
loro competenze, nel quadro istituzionale vigente, gli enti territoriali
direttamente interessati partecipano ai diversi stadi di preparazione e
attuazione delle relative politiche e misure.
Capitolo II
Misure specifiche
Articolo 6
Inventari
Le Parti contraenti
si impegnano a presentare, a distanza di tre anni dall’entrata in vigore del
presente Protocollo, lo stato di fatto della protezione della natura e della tutela
del paesaggio, in relazione alle materie elencate nell’allegato I. Queste
presentazioni vengono aggiornate regolarmente, a scadenze almeno decennali.
Articolo 7
Pianificazione
paesaggistica
1. Entro cinque anni
dall’entrata in vigore del presente Protocollo, le Parti contraenti
stabiliscono modelli, programmi e/o piani, con cui vengono definite le esigenze
e le misure ai fini della realizzazione degli obiettivi della protezione della
natura e della tutela del paesaggio nel territorio alpino.
2. Nei modelli,
programmi e/o piani, di cui al comma 1, sono presentati:
a) lo stato di fatto della natura e del paesaggio
e la sua valutazione;
b) lo stato perseguito della natura e del
paesaggio, nonché le misure a ciò necessarie, in particolare:
– le misure generali di protezione, gestione e
sviluppo,
– le misure per la protezione, la gestione e lo
sviluppo di determinate parti della natura e del paesaggio e
– le misure per la protezione e la gestione di
fauna e flora selvatiche.
Articolo 8
Pianificazione
Le Parti contraenti
adottano le misure necessarie affinché la conservazione e lo sviluppo degli
habitat naturali e quasi naturali delle specie animali e vegetali selvatiche,
nonché degli altri elementi strutturali del paesaggio naturale e rurale siano
perseguiti sulla base della pianificazione paesaggistica in sintonia con la
pianificazione territoriale.
Articolo 9
Interventi nella natura e nel paesaggio
1. Le Parti
contraenti creano i presupposti affinché, nei casi di misure e progetti di
carattere privato o pubblico, suscettibili di compromettere in modo rilevante o
duraturo la natura e il paesaggio, siano valutati gli effetti diretti e
indiretti sull’equilibrio naturale e sul quadro paesaggistico. Il risultato
della valutazione è da considerare nell’autorizzazione e/o nella realizzazione
delle opere, assicurando in particolare che non si verifichino compromissioni
evitabili.
2. In conformità con
il diritto nazionale, le compromissioni inevitabili devono essere compensate
mediante misure di protezione della natura e di tutela del paesaggio, mentre le
compromissioni non compensabili possono essere ammesse solo a condizione che,
valutati tutti gli interessi, non prevalgano le esigenze di protezione della
natura e di tutela del paesaggio; anche in questi casi si deve comunque
provvedere a misure di protezione della natura e di tutela del paesaggio.
Articolo 10
Protezione di base
1. Le Parti
contraenti perseguono nell’intero territorio alpino la riduzione di impatti
ambientali e compromissioni a danno della natura e del paesaggio tenuto conto
anche degli interessi della popolazione locale. Esse provvedono affinché tutti
gli usi di rilevanza territoriale avvengano nel rispetto della natura e del
paesaggio. Esse adottano inoltre tutte le misure idonee a conservare e, per
quanto necessario, a ripristinare particolari elementi strutturali, naturali e
quasi naturali del paesaggio, biotopi, ecosistemi e paesaggi rurali
tradizionali.
2. In considerazione
del ruolo decisivo che spetta all’agricoltura e all’economia forestale nella
realizzazione di misure di protezione della natura e di tutela del paesaggio,
la protezione, la conservazionee la gestione dei biotopi quasi naturali e
meritevoli di protezione dovrebbero essere attuate mediante uno sfruttamento
agricolo e forestale adatto, sulla base di accordi con i proprietari o gestori
dei terreni, ovunque sia opportuno. A tal fine sono altresì particolarmente
adatti gli strumenti di controllo mutuati dall’ economia di mercato come
incentivi e compensazioni di carattere economico.
3. Ad integrazione
dei mezzi disponibili per la protezione della natura, occorre che le misure di
incentivazione e di sostegno a favore dell’economia agricola e forestale nonché
di altri usi del territorio siano maggiormente impiegate in funzione di questi
obiettivi.
Articolo 11
Aree protette
1. Le Parti
contraenti si impegnano a conservare, a gestire e, dove necessario, ad ampliare
le aree protette esistenti, in coerenza con la loro funzione protettiva, nonché
a delimitare, dove possibile, nuove aree protette. Esse adottano tutte le
misure idonee ad evitare compromissioni o distruzioni di tali aree.
2. Esse promuovono
inoltre l’istituzione e la gestione di parchi nazionali.
3. Esse promuovono
l’istituzione di zone di rispetto e di quiete, che garantiscono la priorità
alle specie animali e vegetali selvatiche rispetto ad altri interessi. Esse
provvedono affinché in queste zone sia assicurata la quiete necessaria
all’indisturbato svolgimento dei processi ecologici tipici delle specie, e
riducono o vietano ogni forma di uso non compatibile con i processi ecologici
in tali zone.
4. Le Parti
contraenti esaminano le condizioni di compensazione delle prestazioni
particolari rese dalla popolazione locale, in conformità con il diritto
nazionale.
Articolo 12
Rete ecologica
Le Parti contraenti
assumono le misure idonee a creare una rete nazionale e transfrontaliera di
aree protette, biotopi e altri beni ambientali protetti o meritevoli di
protezione riconosciuti. Esse si impegnano ad armonizzare gli obiettivi e le misure
in funzione di aree protette transfrontaliere.
Articolo 13
Protezione
di tipi di biotopi
1. Le Parti
contraenti si impegnano ad adottare le misure necessarie ad assicurare la
conservazione duratura dei biotopi naturali e quasi naturali in una dimensione
sufficiente e con una distribuzione territoriale conforme alle loro funzioni.
Esse possono promuovere inoltre la rinaturalizzazione degli habitat
compromessi.
2. Ai fini della
redazione di liste valide per l’intero territorio alpino, le Parti contraenti
si impegnano ad indicare, entro due anni dall’entrata in vigore del presente
Protocollo, i tipi di biotopi che richiedono l’adozione di misure ai sensi del
comma 1.
Articolo 14
Protezione
delle specie
1. Le Parti
contraenti si impegnano ad assumere le misure idonee a conservare le specie
animali e vegetali autoctone con la loro diversità specifica e con popolazioni
sufficienti, provvedendo, in particolare, ad assicurare habitat
sufficientemente estesi.
2. Per la redazione
di liste valide per l’intero territorio alpino, le Parti contraenti indicano
entro due anni dall’entrata in vigore del presente Protocollo, le specie che
richiedono misure particolari di protezione, in quanto sono minacciate in modo
specifico.
Articolo 15
Divieti di
prelievo e di commercio
1. Le Parti
contraenti vietano la cattura, il possesso, il ferimento e l’uccisione di
determinate specie animali, il loro disturbo particolarmente durante i periodi
di riproduzione, di crescita e di svernamento, nonché ogni distruzione,
prelievo e detenzione di uova provenienti dalla natura e il possesso,
l’offerta, l’acquisto e la vendita di esemplari delle specie medesime, o loro
parti, prelevati dalla natura.
2. Per determinate
specie vegetali, le Parti contraenti vietano la raccolta, la collezione, la recisione,
il dissotterramento o l’estirpazione delle relative piante o parti di esse
nella loro stazione naturale, nonché il possesso, l’offerta, l’acquisto e la
vendita di esemplari prelevati dalla natura delle stesse specie. Da questo
divieto sono esclusi l’uso e la cura delle rispettive stazioni a fini
conservativi.
3. Le Parti
contraenti indicano entro due anni dall’entrata in vigore del presente
Protocollo, le specie animali e vegetali protette dalle misure di cui ai commi
1 e 2.
4. Le Parti contraenti
possono provvedere ad eccezioni dalle disposizioni succitate, dettate da
esigenze:
a) di carattere scientifico,
b) di protezione della fauna, della flora
selvatica o dell’ambiente naturale,
c) di sanità e sicurezza pubblica,
d) di prevenzione di danni economici rilevanti, in
particolare per colture, allevamenti, foreste, pesca e acque.
Queste
eccezioni sono ammesse a condizione che non sussistano altre soluzioni adeguate
e gli interventi non siano tali da minacciare l’equilibrio naturale delle
specie interessate nel suo insieme. Queste eccezioni debbono essere
accompagnate da misure di controllo e se necessario di compensazione.
5. A prescindere
dall’entrata in vigore del presente Protocollo, le Parti contraenti si
impegnano a precisare, quanto prima, mediante supplementi tecnici, la
definizione dei periodi di riproduzione, di crescita e di svernamento, di cui
al comma 1, nonché ogni altra definizione di difficile interpretazione
scientifica.
Articolo 16
Reintroduzione
di specie autoctone
1. Le Parti contraenti
si impegnano a promuovere la reintroduzione e la diffusione di specie animali e
vegetali selvatiche autoctone, nonché di sottospecie, razze e ecotipi, a
condizione che sussistano i presupposti necessari e che con ciò si contribuisca
alla conservazione e al rafforzamento delle specie medesime e non si provochino
effetti insostenibili per la natura e il paesaggio, nonché per le attività
umane.
2. La reintroduzione
e la diffusione devono avvenire sulla base di conoscenze scientifiche. Le Parti
contraenti concordano al riguardo direttive comuni. In seguito alla
reintroduzione occorre controllare e, se necessario, regolare lo sviluppo delle
rispettive specie animali e vegetali.
Articolo 17
Divieti di
introduzione
Le Parti contraenti
assicurano che non siano introdotte specie animali e vegetali selvatiche in una
regione, in cui queste non risultano comparse in modo naturale per un periodo
storico accertato. Esse possono provvedere ad eccezioni nei casi in cui
l’introduzione è necessaria per determinati usi e non comporta effetti negativi
per la natura e il paesaggio.
Articolo 18
Rilascio di
organismi mutati con tecniche genetiche
Le Parti contraenti
assicurano che organismi mutati con tecniche genetiche siano rilasciati
nell’ambiente solo quando, in base a una valutazione formale, il rilascio non
comporta alcun rischio per l’uomo e l’ambiente.
Articolo 19
Misure
integrative
Le Parti contraenti
possono adottare misure integrative a quelle previste dal presente Protocollo
per la protezione della natura e la tutela del paesaggio.
Capitolo III
Ricerca, formazione e informazione
Articolo 20
Ricerca e
osservazione
1. Le Parti
contraenti promuovono e armonizzano, in stretta cooperazione, la ricerca e l’osservazione
sistematica in funzione della protezione della natura e del paesaggio nonché
delle specie animali e vegetali, con particolare attenzione ai temi di ricerca
stabiliti nell’allegato II.
2. Le Parti
contraenti sviluppano programmi comuni o integrati per analisi e valutazioni
degli ecosistemi con lo scopo di ampliare le conoscenze scientificamente
convalidate a supporto della realizzazione delle misure ai sensi del presente
Protocollo.
3. Le Parti
contraenti provvedono affinché i risultati nazionali della ricerca e
dell’osservazione sistematica siano raccolti in un sistema comune di
osservazione e informazione permanenti e siano resi pubblicamente accessibili
nel quadro istituzionale vigente.
Articolo 21
Formazione e
informazione
Le Parti contraenti
promuovono la formazione e l’aggiornamento, nonché l’informazione pubblica in
relazione agli obiettivi, alle misure e all’attuazione del presente Protocollo.
Capitolo IV
Attuazione,
controllo e valutazione
Articolo 22
Attuazione
Le Parti contraenti
si impegnano ad assicurare l’attuazione del presente Protocollo mediante misure
adeguate nel quadro istituzionale vigente.
Articolo 23
Controllo
del rispetto degli obblighi
1. Le Parti
contraenti presentano regolarmente al Comitato permanente un resoconto sulle misure
adottate in base al presente Protocollo. Nel resoconto é indicata anche
l’efficacia delle misure adottate. La Conferenza delle Alpi stabilisce la
periodicità dei resoconti.
2. Il Comitato
permanente esamina i resoconti al fine di verificare se le Parti contraenti
hanno assolto agli obblighi derivanti dal presente Protocollo. Esso può
chiedere ulteriori informazioni alle Parti contraenti interessate o assumere
informazioni da altre fonti.
3. Il Comitato
permanente redige un resoconto per la Conferenza delle Alpi sul rispetto da
parte delle Parti contraenti degli obblighi derivanti dal presente Protocollo.
4. La Conferenza
delle Alpi prende atto di questo resoconto. Essa, qualora constati un mancato
adempimento degli obblighi, può adottare raccomandazioni.
Articolo 24
Valutazione
dell’efficacia delle disposizioni
1. Le Parti
contraenti esaminano e valutano ad intervalli regolari le disposizioni
contenute nel presente Protocollo, sotto il profilo della loro efficacia. Per
quanto sarà necessario al conseguimento degli obiettivi del presente
Protocollo, esse prenderanno in considerazione la possibilità di adottare
modifiche appropriate del Protocollo medesimo.
2. A questa
valutazione partecipano gli enti territoriali, nel quadro istituzionale
vigente. Possono essere sentite le organizzazioni non-governative attive nel
campo specifico.
Capitolo V
Norme finali
Articolo 25
Corrispondenza
tra la Convenzione delle Alpi e il Protocollo
1. Il presente
Protocollo costituisce un Protocollo della Convenzione delle Alpi ai sensi
dell’articolo 2 e degli altri articoli pertinenti della stessa
Convenzione.
2. Possono divenire
Parti contraenti del presente Protocollo esclusivamente le Parti contraenti
della Convenzione delle Alpi. Ogni denuncia della Convenzione delle Alpi vale
anche come denuncia del presente Protocollo.
3. Quando la
Conferenza delle Alpi delibera questioni concernenti il presente Protocollo,
solo le Parti contraenti dello stesso Protocollo sono ammesse alle relative
votazioni.
Articolo 26
Firma e
ratifica
1. Il presente
Protocollo è depositato per la firma da parte degli Stati firmatari della
Convenzione delle Alpi e della Comunità Europea, il 20 dicembre 1994 nonché dal
15 gennaio 1995 presso la Repubblica d’Austria quale Depositario.
2. Il presente
Protocollo entra in vigore per le Parti contraenti che hanno espresso il
proprio consenso ad essere vincolate dallo stesso Protocollo, tre mesi dopo il
giorno in cui tre Stati avranno depositato il loro strumento di ratifica,
accettazione o approvazione.
3. Per le Parti
contraenti che esprimeranno successivamente il proprio consenso ad essere
vincolate dal presente Protocollo, esso entrerà in vigore tre mesi dopo il
giorno del deposito dello strumento di ratifica, accettazione o approvazione.
In seguito all’entrata in vigore di una modifica del presente Protocollo, ogni
nuova Parte contraente del Protocollo medesimo diventa Parte contraente dello
stesso Protocollo modificato.
Articolo 27
Notifiche
Il Depositario
notifica a ciascuno Stato nominato nel preambolo e alla Comunità Europea in
relazione al presente Protocollo:
a) ciascun atto di firma;
b) ciascun deposito di uno strumento di ratifica,
accettazione o approvazione;
c) ciascuna data di entrata in vigore;
d) ciascuna dichiarazione rilasciata da una Parte
contraente o firmataria;
e) ciascuna denuncia notificata da una Parte
contraente, con la data della sua efficacia.
In fede di ciò, il presente Protocollo è stato sottoscritto dai firmatari
debitamente autorizzati.
Fatto a Chambéry, il
20 dicembre 1994, in lingua francese, italiana, slovena e tedesca, laddove
ciascuno dei quattro testi fa egualmente fede, in un originale depositato
presso l’Archivio (di Stato Austriaco. Il Depositariotrasmette copie
certificate conformi alle Parti firmatarie.
Allegato I
Elenco delle materie oggetto di inventari ai sensi
dell’articolo 6
1. Stato di
fatto delle specie vegetali e animali selvatiche e dei loro biotopi
1.1. Stato dei
rilevamenti delle specie vegetali selvatiche e delle fitocenosi
1.1.0. Indicazioni generali
1.1.1. Liste rosse
1.1.2. Liste delle
specie protette per legge
1.1.3. Atlanti di
distribuzione
1.2. Stato dei
rilevamenti delle specie animali selvatiche
1.2.0. Indicazioni generali
1.2.1. Liste rosse
1.2.2. Liste delle
specie protette per legge
1.2.3. Atlanti di
diffusione
1.3. Stato di
rilevamento dei biotopi
1.3.0. Indicazioni generali
1.3.1. Liste rosse
dei tipi di biotopi
1.3.2. Elenchi dei
biotopi di valore ecologico, comprese le acque
1.4. Stato di
rilevamento paesaggistici
1.4.0. Indicazioni generali
1.4.1. Inventari, elenchi, tipologie di paesaggi
naturali e rurali meritevoli di protezione
1.4.2. Piani e
altre misure di protezione di particolari paesaggi e tipi di paesaggi e/o
singoli elementi del paesaggio naturale e rurale
1.4.3. Aree da
risanare
1.5. Utilizzo di
specie selvatiche animali e vegetali e/o biotopi
1.5.1. Agricoltura e pastorizia (per esempio:
problemi/rischi dell’intensificazione degli usi e dell’abbandono dei terreni,
perdite e guadagni)
1.5.2. Economia forestale
1.5.3. Caccia
1.5.4. Pesca
2. Aree
protette (superficie, incidenza sul territorio complessivo, scopo protettivo,
funzioni protettive, usi, articolazione degli usi, condizioni di proprietà)
2.1. Parchi nazionali
2.2. Aree di
protezione naturalistica
2.3. Aree di
protezione paesaggistica
2.4. Parchi
naturali
2.5. Aree di
rispetto e di quiete
2.6. Componenti protetti del paesaggio
2.7. Biotopi
protetti
2.8. Altre aree
protette (per esempio: aree protette di diritto privato, accordi volontari,
contratti privati per gestioni estensive)
3.
Organizzazione della protezione della natura e della tutela del paesaggio
(struttura, competenze/attività, personale e dotazione finanziaria)
3.1. Amministrazioni competenti della protezione della natura
3.2. Altre
amministrazioni settoriali con funzioni di protezione della natura, altre
istituzioni di diritto pubblico e privato (per esempio: enti, fondazioni)
3.3. Organi consultivi
per la protezione della natura
3.4. Organi di
vigilanza per la protezione della natura
3.5. Associazioni per la protezione della natura
3.6. Associazioni per la tutela del paesaggio
3.7. Altri
4. Basi
giuridiche (ai rispettivi livelli di competenza)
4.1. Diritto
costituzionale
4.2. Fonti di
diritto (leggi, ordinanze, direttive, compresa la rappresentazione di contenuti
specifici per la protezione delle Alpi).
4.3. Partecipazione delle associazioni, azioni legali intentate dalle
associazioni
4.4. Indicazioni sulle procedure
4.5. Collaborazione delle amministrazioni competenti della protezione
della natura con amministrazioni di altri settori
4.6. Cataloghi di sanzioni pecuniarie ecc.
4.7. Fondi per la
protezione della natura e la tutela del paesaggio
4.8. Revisioni legislative in atto o programmate
5. Azioni
di protezione della natura (quadro generale)
5.1. Modelli,
programmi, direttive per la conservazione della natura nel territorio alpino
5.2. Piani (per
esempio: piani paesaggistici, piani di cura e di sviluppo)
5.3. Misure a
favore delle specie e altre misure di cura, salvaguardia e gestione
5.3.1. Indicazioni generali
5.3.2. Programmi a favore delle specie
5.3.3. Stazioni di
allevamento e di rilascio
5.4. Strategie, modelli, programmi, forme di cooperazione con i
responsabili degli usi, singoli o organismi (per esempio, programmi di
gestione estensiva e a favore degli agricoltori di montagna)
5.5. Supporto scientifico, osservazione permanente di aree/specie
5.6. Attività
autonome delle associazioni per la protezione della natura a favore della
protezione di aree e specie
5.7. Programmi di finanziamento (ammontare dei fondi, obiettivi, campi di
intervento)
6.
Formazione e informazione pubblica (istituzioni/volontariato)
6.0. Indicazioni generali
6.1. Centri di
formazione in materia di protezione della natura
6.2. Centri di
informazione in materia di protezione della natura
6.3. Pubblicazioni
6.4. Altro
7. Conclusioni, raccomandazioni di misure
Allegato II
Temi di ricerca prioritari di cui all’articolo 20
A. Osservazione a lungo termine dello sviluppo
degli ecosistemi (habitat, biocenosi, popolazioni, specie) per la ricerca sulle
tendenze di sviluppo e di mutazione provocate dagli influssi ambientali.
Nota: bioindicazione, biomonitoraggio, analisi di cause-effetti,
documentazioni
B. Ricerche
sull’efficienza delle aree protette.
Nota: rappresentatività, efficienza, rigenerazione, gestione, analisi
sistemica
C. Ricerche sulle specie e
sui popolamenti.
Nota: genetica, dinamica, distribuzione, diversità biologica
D. Ricerche sugli aspetti
di estesa rilevanza territoriale della protezione e degli usi agricoli e
forestali.
Nota: produzioni rispettose della natura, riequilibrio ecologico, reti di
biotopi, gestioni estensive, contenimento del popolamento di selvaggina
E. Ricerche per il
miglioramento di metodi, procedimenti e piani specifici.
Nota: Liste rosse, cartografia dei biotopi, aree protette, pianificazione
paesaggistica, interventi nella natura e nel paesaggio, sistemi informativi
F. Sviluppo di strategie e
modelli per la protezione della natura e la tutela del paesaggio.
Nota: Obiettivi strategici e possibilità di successo, modelli di
protezione, gestioni estensive, strumenti di economia del mercato, accettazione
da parte della pubblica opinione.
PROTOKOL
O IZVAJANJU ALPSKE KONVENCIJE IZ LETA 1991
NA PODROČJU VARSTVA NARAVE IN UREJANJA KRAJINE
PROTOKOL »VARSTVO NARAVE IN UREJANJE
KRAJINE«
Republika Avstrija,
Francoska republika,
Italijanska
republika,
Kneževina
Lihtenštajn,
Kneževina Monako,
Zvezna republika
Nemčija,
Republika Slovenija,
Švicarska
konfederacija
kot tudi
Evropska skupnost
so se
v skladu s svojimi nalogami
po Konvenciji o varstvu Alp (Alpska konvencija) z dne 7. novembra 1991 in da bi
zagotovile celovito politiko varstva in trajnostnega razvoja alpskega prostora,
zaradi izpolnjevanja
svojih obveznosti iz drugega in tretjega odstavka 2. člena Alpske konvencije,
ob spoznanju, da so
Alpe eden največjih strnjenih naravnih prostorov Evrope, ki ga odlikujejo
njegova enkratna lepota, ekološka raznovrstnost in izredna občutljivost
ekosistemov in da so hkrati življenjski in gospodarski prostor na tem območju živečih
ljudi z bogato kulturno dediščino,
prepričane, da mora
imeti tamkajšnje prebivalstvo možnost opredeliti svoje zamisli o družbenem,
kulturnem in gospodarskem razvoju in sodelovati pri njihovem uresničevanju v
okviru veljavne ureditve,
zaradi prostorske
strukture Alp, kjer v ozkih dolinah prihaja do številnih, pogosto medsebojno
konkurenčnih načinov rabe in s tem do obremenitev ekološko pomembnega območja,
zavedajoč se, da sta
način in intenzivnost rabe alpskega prostora v minulih desetletjih na obsežnih
območjih povzročila nepopravljivo škodo na delih krajine, biotopih in vrstah,
ki jih je treba ohraniti, in da bosta povzročila dodatne izgube, če bi s tem v
nespremenjeni obliki nadaljevali,
ob spoznanju, da je
na nekaterih območjih alpskega prostora prišlo do preobremenitve narave in
krajine ali da do tega lahko pride zaradi gostote prometa, turizma, športne
dejavnosti, poselitve, razvoja gospodarstva in vse intenzivnejšega kmetijstva
in gozdarstva,
ob spoznanju, da so
ledeniki, alpska travišča, gorski gozdovi in vodovja v alpskem prostoru izjemno
pomembni kot življenjski prostor raznovrstnega alpskega rastlinstva in
živalstva,
zavedajoč se, da sta
ekstenzivno kmetijstvo in gozdarstvo zelo pomembni za ohranjanje in urejanje
kulturne krajine in njenih naravnih prvin,
prepričane, da je
treba gospodarske interese uskladiti z ekološkimi zahtevami,
prepričane, da je pri
odločanju med ekološko obremenjenostjo in gospodarskimi interesi treba dati
prednost ekološkim zahtevam, kadar je to potrebno za ohranjanje naravnih
življenjskih razmer,
z zavestjo, da
omejena obremenjenost alpskega prostora zahteva posebne preventivne ukrepe za
ohranjanje in ponovno vzpostavitev naravnega ravnotežja,
prepričane, da se
določeni problemi lahko razrešijo le čezmejno in s skupnim ukrepanjem alpskih
držav,
sporazumele, kot
sledi:
I. poglavje
Splošne določbe
1. člen
Cilj
Namen tega protokola
je določiti mednarodna pravila, da bi zagotovili varovanje, urejanje in po
potrebi obnavljanje narave in krajine pri izvajanju Alpske konvencije in ob
upoštevanju interesov lokalnega prebivalstva, da bi trajno zagotovili nemoteno
delovanje ekosistemov, ohranjanje krajinskih prvin in prosto živečih živalskih
in rastlinskih vrst vključno z njihovim naravnim življenjskim prostorom,
regeneracijsko in trajnostno produkcijsko sposobnost naravnih dobrin,
raznovrstnost, posebnost in lepoto naravne in kulturne krajine v njeni
celovitosti ter spodbudili za to potrebno sodelovanje med pogodbenicami.
2. člen
Temeljne
obveznosti
V skladu s tem
protokolom se vsaka pogodbenica zavezuje, da bo sprejela potrebne ukrepe za
varstvo, urejanje in po potrebi tudi obnovo narave in krajine v alpskem
prostoru kot tudi prosto živečih živalskih in rastlinskih vrst, njihove raznovrstnosti
in življenjskega prostora ter pri tem upoštevala njihovo ekološko sprejemljivo
rabo.
3. člen
Mednarodno
sodelovanje
1. Pogodbenice se
zavezujejo, da bodo še posebej sodelovale pri kartiranju, opredeljevanju,
urejanju in nadzorovanju zavarovanih območij in vseh preostalih prvin naravne
in kulturne krajine, ki jih je vredno varovati, pri ustvarjanju mrež biotopov,
izdelavi zasnov, programov in/ali načrtov za krajinsko urejanje, pri
preprečevanju poškodb narave in krajine in pri nadomestilih zanje,
sistematičnem opazovanju narave in krajine, raziskovanju kakor tudi pri vseh
preostalih ukrepih za varstvo prosto živečih živalskih in rastlinskih vrst,
njihove raznovrstnosti in življenjskih prostorov, z določanjem primerljivih
meril vred, če je to potrebno in smiselno.
2. Pogodbenice se
zavezujejo, da bodo spodbujale čezmejno sodelovanje pri varstvu narave in
urejanju krajine na regionalni in lokalni ravni, če je to potrebno za
uresničevanje ciljev tega protokola.
3. Pogodbenice si
bodo v skladu s cilji tega protokola prizadevale uskladiti okvirne pogoje za
omejevanje rabe virov.
4. člen
Upoštevanje
ciljev v politiki na drugih področjih
Pogodbenice se
zavezujejo, da bodo cilje tega protokola upoštevale tudi v svoji politiki na
drugih področjih, še posebej pri urejanju prostora in naselij, ohranjanju
čistosti zraka, varstvu tal, ohranjanju vodnega režima in kakovosti vode, v
turizmu, kmetijstvu, gozdarstvu, prometu, energetiki, obrti in industriji, pri
gospodarjenju z odpadki ter pri izobraževanju in vzgoji, raziskovanju in
obveščanju, vključno s čezmejnim usklajevanjem ukrepov.
5. člen
Sodelovanje
teritorialnih skupnosti
1. V okviru veljavne
ureditve vsaka pogodbenica določi najboljšo raven usklajevanja in sodelovanja
med institucijami in teritorialnimi skupnostmi, ki jih to neposredno zadeva, z
namenom, da pospešuje skupno odgovornost, zlasti da izkoristi in razvija
sinergijo pri izvajanju politike varstva narave in urejanja krajine ter iz tega
izhajajočih ukrepov.
2. Teritorialne
skupnosti, ki jih to neposredno zadeva, sodelujejo v različnih fazah priprave
in uresničevanja te politike in ukrepov ob upoštevanju svojih pristojnosti v
okviru veljavne ureditve.
II. poglavje
Posebni
ukrepi
6. člen
Inventarizacija
Pogodbenice se
zavezujejo, da bodo tri leta po uveljavitvi tega protokola predstavile stanje
varstva narave in urejanja krajine po vsebinah, navedenih v I. dodatku. Ta
poročila je treba redno dopolnjevati najmanj vsakih deset let.
7. člen
Krajinsko
planiranje
1. Pogodbenice
pripravijo v petih letih po uveljavitvi tega protokola zasnove, programe in/ali
načrte, s katerimi opredelijo zahteve in ukrepe za uresničitev ciljev varstva
narave in urejanja krajine v alpskem prostoru.
2. Zasnove, programi
in/ali načrti iz prvega odstavka naj vsebujejo:
a) prikaz in vrednotenje obstoječega stanja narave
in krajine,
b) prikaz zaželenega stanja narave in krajine ter
potrebnih ukrepov, še zlasti:
– splošnih ukrepov za varovanje, urejanje in
razvoj,
– ukrepov za varstvo, urejanje in razvoj določenih
delov narave in krajine in
– ukrepov za varstvo in urejanje prosto živečih
živalskih in rastlinskih vrst.
8. člen
Načrtovanje
Pogodbenice na
podlagi krajinskega načrtovanja in v skladu s prostorskim načrtovanjem
sprejmejo vse potrebne ukrepe za ohranitev in izboljšanje naravnega in
sonaravnega življenjskega okolja prosto živečih živalskih in rastlinskih vrst
ter drugih strukturnih prvin naravne in kulturne krajine.
9. člen
Posegi v
naravo in krajino
1. Pogodbenice
zagotovijo pogoje za presojo neposrednih in posrednih učinkov, ki jih imajo na
naravno ravnotežje in krajinsko podobo zasebni in javni ukrepi ter projekti, ki
bi lahko bistveno ali trajno vplivali na naravo in krajino. Rezultat te presoje
je treba upoštevati pri izdajanju dovoljenj za te ukrepe in projekte oziroma
njihovi izvedbi. Pri tem je treba še posebej zagotoviti, da ne pride do
škodljivih vplivov, ki se jim da izogniti.
2. Neizogibne
škodljive posege je treba nadomestiti z ukrepi varstva narave in urejanja
krajine v skladu z notranjim pravom. Če posledic škodljivih posegov ni mogoče
nadomestiti, so ti dovoljeni samo, če po pretehtanju vseh interesov ne
prevladajo zahteve varstva narave in urejanja krajine, vendar je treba tudi v
tem primeru sprejeti ukrepe za varstvo narave in urejanje krajine.
10. člen
Temeljno
varstvo
3. Pogodbenice si na
vsem alpskem prostoru ob hkratnem upoštevanju interesov tam živečega
prebivalstva prizadevajo za zmanjšanje obremenitev in škodljivih vplivov na
naravo in krajino. Delovale bodo tako, da bodo vse za prostor pomembne rabe
takšne, da bodo čim manj prizadele naravo in krajino. Poleg tega sprejmejo vse
potrebne ukrepe za ohranjanje in po potrebi za ponovno vzpostavitev posebnih
naravnih in sonaravnih strukturnih prvin krajine, biotopov, ekosistemov in tradicionalne
kulturne krajine.
4. Ker imata
kmetijstvo in gozdarstvo pomembno vlogo pri izvajanju ukrepov za varstvo narave
in urejanje krajine, je treba, kjer koli je to primerno, na podlagi dogovorov z
zemljiškimi lastniki ali uporabniki zagotoviti varovanje, ohranjanje in
urejanje sonaravnih biotopov in biotopov, ki jih je vredno varovati, in sicer z
ustrezno kmetijsko in gozdarsko rabo. V ta namen so posebej primerne
gospodarske spodbude in nadomestila, ki so v skladu s tržnimi pravili.
5. Za uresničitev teh
ciljev je treba poleg že obstoječih sredstev za zaščito in varstvo narave
zagotoviti še dodatne ukrepe za pospeševanje in pomoč kmetijstvu in gozdarstvu
ter drugim uporabnikom prostora.
11. člen
Zavarovana
območja
6. Pogodbenice se
zavezujejo, da bodo ohranjale, urejale ter po potrebi razširjale obstoječa
zavarovana območja v skladu z njihovo namembnostjo in po možnosti ustanavljale
nova zavarovana območja. Sprejemale bodo vse ukrepe, potrebne za preprečevanje
nastajanja škode ali uničevanj teh zavarovanih območij.
7. Pogodbenice poleg
tega pospešujejo ustanavljanje in upravljanje narodnih parkov.
8. Spodbujajo
ustanavljanje varovanih in mirnih območij, v katerih imajo prosto živeče
živalske in rastlinske vrste prednost pred drugimi interesi. V teh območjih je
treba zagotoviti potreben mir za nemoten potek ekoloških procesov, značilnih za
te vrste, in omejiti ali prepovedati vse take rabe, ki tam za ekološke procese
ne bi bile sprejemljive.
9. Pogodbenice
proučijo, v kolikšni meri je treba v skladu z notranjim pravom plačati
nadomestila za posebne storitve tam živečemu prebivalstvu.
12. člen
Ekološko
omrežje
Pogodbenice sprejmejo
ustrezne ukrepe za povezanost določenih zavarovanih območij, biotopov in drugih
zavarovanih ali zavarovanja vrednih objektov na državni ravni in čezmejno.
Pogodbenice se zavezujejo, da bodo usklajevale cilje in ukrepe za čezmejno
zavarovana območja.
13. člen
Varstvo
tipov biotopov
10. Pogodbenice se
zavezujejo, da bodo sprejele potrebne ukrepe za trajno ohranitev naravnih in
sonaravnih tipov biotopov v zadostnem obsegu ter v primerni funkcionalni
prostorski porazdelitvi. Poleg tega lahko spodbujajo obnavljanje prizadetih
življenjskih prostorov.
11. Pogodbenice se
zavezujejo, da bodo v dveh letih po uveljavitvi tega protokola izdelale sezname
vseh tistih tipov biotopov za celoten alpski prostor, za katere je treba
sprejeti ukrepe v skladu s prvim odstavkom.
14. člen
Varstvo vrst
12. Pogodbenice se
zavezujejo, da bodo sprejele ustrezne ukrepe, s katerimi bodo zagotovile obstoj
samoniklih živalskih in rastlinskih vrst v njihovi raznovrstnosti in zadostno
populacijo, kar bodo storile z zagotavljanjem dovolj velikih življenjskih
prostorov.
13. Zaradi sestave
seznamov za celoten alpski prostor pogodbenice v dveh letih po uveljavitvi tega
protokola določijo tiste ogrožene vrste, za katere so potrebni posebni
varstveni ukrepi.
15. člen
Prepoved odvzema in trgovanja
14. Pogodbenice
prepovedujejo lov, prilaščanje, poškodovanje, ubijanje ter še zlasti motenje določenih
živalskih vrst med razmnoževanjem, odraščanjem in prezimovanjem, kakor tudi
vsako uničevanje, pobiranje jajc v naravi in njihovo hranjenje ter posedovanje,
ponujanje, nakupovanje in prodajanje iz narave odvzetih primerkov navedenih
živalskih vrst ali njihovih delov.
15. Pogodbenice za
določene rastlinske vrste prepovedujejo trganje, zbiranje, rezanje, izkopavanje
ali ruvanje rastlin ali njihovih delov na naravnem rastišču ter posedovanje,
ponujanje, nakupovanje in prodajanje posameznih primerkov takih vrst, vzetih iz
narave. Iz te prepovedi sta izvzeti raba in urejanje ustreznih rastišč za
ohranjanje sestojev teh vrst.
16. Pogodbenice v
dveh letih po uveljavitvi tega protokola določijo živalske in rastlinske vrste,
za katere veljajo ukrepi iz prvega in drugega odstavka.
17. Pogodbenice lahko
predvidijo izjeme k zgornjim določbam, in sicer zaradi:
a) znanstvenih namenov,
b) varstva prosto živečih živali in rastlin ali
naravnega okolja,
c) zdravja in javne varnosti,
d) preprečevanja pomembnejše gospodarske škode, še
posebej v poljedelstvu, živinoreji, gozdarstvu, ribištvu in vodnem
gospodarstvu.
Te izjeme
se dovolijo le, če ni druge zadovoljive rešitve in če ukrepi niso taki, da bi
ogrožali naravno ravnotežje prizadetih vrst v celoti. Te izjeme morajo
spremljati nadzorni in po potrebi tudi kompenzacijski ukrepi.
1. Pogodbenice se
zavezujejo, da bodo v priloženem strokovnem gradivu čim prej in neodvisno od
datuma uveljavitve tega protokola pojasnile izraze: obdobje razmnoževanja,
odraščanja in prezimovanja iz prvega odstavka kakor tudi vse druge izraze, ki
bi lahko povzročili težave pri znanstveni razlagi.
16. člen
Ponovno naseljevanje samoniklih vrst
2. Pogodbenice se
zavezujejo, da bodo spodbujale ponovno naseljevanje in razširjanje samoniklih
prosto živečih živalskih in rastlinskih vrst, podvrst, pasem in ekotipov, če
bodo za to izpolnjeni potrebni pogoji, če to prispeva k njihovi ohranitvi in
krepitvi in če pri tem ne nastajajo nesprejemljivi vplivi na naravo in krajino
ter na človekove dejavnosti.
3. Ponovna naselitev
in razširjanje morata potekati na podlagi znanstvenih spoznanj. Pogodbenice se
bodo za to dogovorile za skupne smernice. Po ponovni naselitvi je treba
nadzirati in po potrebi tudi uravnavati nadaljnji razvoj teh živalskih in
rastlinskih vrst.
17. člen
Prepoved naseljevanja
Pogodbenice
zagotavljajo, da prosto živečih živalskih in rastlinskih vrst ne bodo
naseljevale na tista območja, na katerih se v do zdaj znani preteklosti niso
naravno pojavljale. Mogoče je predvideti izjeme, če je tako naseljevanje
potrebno za določene rabe in ne bo negativno učinkovalo na naravo in krajino.
18. člen
Širjenje
gensko spremenjenih organizmov
Pogodbenice
zagotavljajo, da v okolje ne bodo vnašale z genetskimi tehnikami spremenjenih
organizmov, razen če ni z uradnim preizkusom ugotovljeno, da ne ogrožajo
človeka in okolja.
19. člen
Dopolnilni
ukrepi
Pogodbenice lahko za
varstvo narave in urejanje krajine sprejmejo poleg ukrepov, predvidenih v tem
protokolu, tudi dopolnilne ukrepe.
III. poglavje
Raziskave, izobraževanje in obveščanje
20. člen
Raziskave in
opazovanje
4. Pogodbenice
spodbujajo in s tesnim sodelovanjem usklajujejo raziskave in sistematično
opazovanje, ki so podlaga za varstvo narave in krajine ter živalskih in
rastlinskih vrst. Posebno pozornost namenjajo raziskovalnim temam, navedenim v
II. dodatku.
5. Pogodbenice
pripravijo skupne ali dopolnjujoče se programe za proučevanje in vrednotenje
ekosistemov z namenom, da se poglobijo znanstveno utemeljena spoznanja, na
katerih lahko temeljijo ukrepi v skladu s tem protokolom.
6. Pogodbenice
poskrbijo, da se rezultati nacionalnih raziskav in sistematičnega opazovanja
zbirajo v skupni sistem za stalno opazovanje in informiranje in so na voljo
javnosti v okviru veljavne ureditve.
21. člen
Izobraževanje
in obveščanje
Pogodbenice
spodbujajo izobraževanje in izpopolnjevanje ter obveščanje javnosti o ciljih,
ukrepih in izvajanju tega protokola.
IV. poglavje
Izvajanje, nadzor in presojanje
22. člen
Izvajanje
Pogodbenice se
zavezujejo, da bodo s primernimi ukrepi v okviru veljavne ureditve zagotovile
izvajanje tega protokola.
23. člen
Nadzor
spoštovanja obveznosti
7. Pogodbenice redno
poročajo Stalnemu odboru o ukrepih, ki so jih sprejele na podlagi tega protokola.
V poročilih se navede tudi učinkovitost sprejetih ukrepov. Alpska konferenca
določi časovno zaporedje poročanja.
8. Stalni odbor
pregleda poročila zaradi preverjanja, ali so pogodbenice izpolnile obveznosti
iz tega protokola. Od pogodbenic lahko zahteva tudi dodatne informacije ali pa
si pridobi informacije iz drugih virov.
9. Stalni odbor
sestavi za Alpsko konferenco poročilo o spoštovanju obveznosti pogodbenic po
tem protokolu.
10. Alpska konferenca
se seznani s tem poročilom. Če ugotovi, da se obveznosti ne spoštujejo, lahko
sprejme priporočila.
24. člen
Presojanje
učinkovitosti določb
11. Pogodbenice redno
preverjajo in presojajo učinkovitost določb tega protokola. Če je za
uresničevanje njegovih ciljev potrebno, predvidijo sprejem ustreznih sprememb
tega protokola.
12. V okviru veljavne
ureditve tudi teritorialne skupnosti sodelujejo pri tem presojanju. Posvetujejo
se lahko tudi z nevladnimi organizacijami, ki so dejavne na tem področju.
V. poglavje
Končne določbe
25. člen
Odnos med
Alpsko konvencijo in protokolom
13. Ta protokol je
protokol Alpske konvencije v smislu 2. člena in drugih členov konvencije, na
katere se nanaša.
14. Pogodbenice tega
protokola so lahko samo pogodbenice Alpske konvencije. Vsaka odpoved Alpske
konvencije velja tudi kot odpoved tega protokola.
15. Kadar Alpska
konferenca odloča o vprašanjih, ki se nanašajo na ta protokol, lahko o njih
glasujejo samo pogodbenice tega protokola.
26. člen
Podpis in
ratifikacija
16. Ta protokol je na
voljo za podpis vsem državam podpisnicam Alpske konvencije in Evropski
skupnosti dne 20. decembra 1994 in v Republiki Avstriji kot depozitarju
od 15. januarja 1995.
17. Za pogodbenice,
ki so izrazile soglasje, da jih ta protokol zavezuje, začne protokol veljati
tri mesece po datumu, ko so tri države deponirale svoje listine o ratifikaciji,
sprejetju ali odobritvi.
18. Za pogodbenice,
ki kasneje izrazijo soglasje, da jih ta protokol zavezuje, začne protokol
veljati tri mesece po deponiranju listine o ratifikaciji, sprejetju ali
odobritvi. Po začetku veljavnosti spremembe protokola postane vsaka nova
pogodbenica tega protokola pogodbenica protokola v spremenjenem besedilu.
27. člen
Notifikacije
Depozitar obvesti v
zvezi s tem protokolom vsako državo, navedeno v preambuli, in Evropsko
skupnost, o:
a) vsakem podpisu,
b) deponiranju vsake listine o ratifikaciji,
sprejetju ali odobritvi,
c) vsakem datumu začetka veljavnosti,
d) vsaki izjavi katere od pogodbenic ali
podpisnic,
e) vsakem obvestilu pogodbenic o odpovedi vključno
z datumom, ko začne veljati. Da bi to potrdili, so podpisniki, pravilno
pooblaščeni v ta namen, podpisali ta protokol.
Sestavljeno v Chambéryu dne 20. decembra 1994 v slovenskem, francoskem, italijanskem in
nemškem jeziku, pri čemer so vsa štiri besedila enako obvezujoča, v enem samem
originalu, ki je deponiran v arhivu Republike Avstrije. Depozitar posreduje
vsaki podpisnici overjeno kopijo.
I. DODATEK
Seznam vsebin, za katere je treba v skladu s 6.
členom pripraviti inventarizacijo
1. Stanje prosto živečih rastlinskih in živalskih
vrst ter njihovih biotopov
1.1. Stanje
inventarja prosto živečih rastlinskih vrst in rastlinskih združb
1.1.0. Splošno
1.1.1. Rdeči
seznami
1.1.2. Seznami
pravno zavarovanih vrst
1.1.3. Atlasi
razširjenosti
1.2. Stanje
inventarja prosto živečih živalskih vrst
1.2.0. Splošno
1.2.1. Rdeči
seznami
1.2.2. Seznami
pravno zavarovanih vrst
1.2.3. Atlasi
razširjenosti
1.3. Stanje
inventarja biotopov
1.3.0. Splošno
1.3.1. Rdeči
seznami tipov biotopov
1.3.2. Seznami
ekološko pomembnih biotopov, vključno z vodnimi
1.4. Stanje
inventarja krajin
1.4.0. Splošno
1.4.1. Popisi,
seznami, tipologije naravnih in kulturnih krajin, ki jih je treba varovati
1.4.2. Načrti in
drugi varstveni ukrepi za posebne krajine in krajinske tipe oziroma za
posamezne prvine naravne in kulturne krajine
1.4.3. Območja, potrebna sanacije
1.5. Raba prosto
živečih rastlinskih in živalskih vrst in/ali biotopov
1.5.1. Kmetijstvo in planšarstvo, npr. problemi ali
nevarnosti intenzivnejše rabe in opustitve dejavnosti; pomanjkljivosti in
prednosti
1.5.2. Gozdarstvo
1.5.3. Lov
1.5.4. Ribolov
2. Zavarovana območja (površine, deleži
zavarovanih površin v celotnem prostoru, namen varstva, vsebina varstva, raba,
porazdelitev rabe, lastninska razmerja)
2.1. Narodni parki
2.2. Naravni
rezervati'
2.3. Krajinski
parki
2.4. Naravni parki
2.5. Varovana območja in območja miru
2.6. Varovane krajinske sestavine
2.7. Varovani
biotopi
2.8. Druga varovana
območja (npr. območja, ki so zavarovana na podlagi zasebnega prava,
prostovoljnih dogovorov, zasebnih pogodb o ekstenzivni rabi)
3. Organizacija varstva narave in urejanja krajine
(struktura, pristojnosti ali dejavnosti, osebje in finančna sredstva)
3.1. Organi za
varstvo narave
3.2. Druge upravne
službe za strokovne naloge s področja varstva narave; druge institucije javnega
in zasebnega prava (npr. organizacije, skladi)
3.3. Sveti za
varstvo narave
3.4. Nadzorne službe
3.5. Združenja za varstvo narave
3.6. Združenja za urejanje krajine
3.7. Drugo
4. Pravne podlage (na pristojnih ravneh)
4.1. Ustavno pravo
4.2. Pravni viri
(zakoni, uredbe, direktive, vključno z opisom posebnih določil za varstvo Alp)
4.3. Udeležba
združenj, tožbe združenj
4.4. Navodila za
izvajanje
4.5. Sodelovanje organov za varstvo narave z drugimi strokovnimi
upravnimi službami
4.6. Katalogi denarnih
kazni itd.
4.7. Skladi za
urejanje krajine in varstvo narave
4.8. Tekoče in
načrtovane spremembe
5.
Dejavnosti varstva narave (splošni pregled)
5.1. Zasnove, programi in smernice za ohranjanje narave v alpskem
prostoru
5.2. Načrtovanje (npr. krajinski načrti, načrti za urejanje in razvoj)
5.3. Pomožni ukrepi
za vrste in drugi ukrepi za urejanje, varovanje in razvoj
5.3.1. Splošno
5.3.2. Pomožni
programi za vrste
5.3.3. Postaje za
vzrejo in spuščanje
5.4. Strategije, zasnove, programi, sodelovanje z odgovornimi za rabo
prostora (npr. programi za ekstenzivno rabo, za hribovske kmetije)
5.5. Znanstveno spremljanje, stalno opazovanje območij ali vrst
5.6. Dejavnosti združenj za varstvo narave za varstvo vrst in območij
5.7. Programi
financiranja (obseg sredstev, cilji, področja uporabe)
6.
Obveščanje javnosti (uradno, prostovoljno)
6.0. Splošno
6.1. Raziskovalne in izobraževalne institucije
6.2. Informacijski centri
6.3. Publikacije
6.4. Drugo
7. Sklepi,
priporočeni ukrepi
II. DODATEK
Prednostne raziskovalne teme v skladu z 20. členom
A. Dolgoročno opazovanje razvoja
ekosistemov (življenjskih prostorov, biocenoz, populacij, vrst) z namenom
raziskovanja razvojnih teženj in sprememb kot odzivov na vplive okolja)
Opomba: biološki kazalci, biološko opazovanje in spremljanje, analize
vzrokov in posledic, dokumentacija
B. Raziskave učinkovitosti
zavarovanih območij
Opomba: reprezentativnost, učinkovitost, regeneracija, upravljanje,
sistemske analize
C. Raziskave vrst in
populacij
Opomba: genetika, dinamika, osamitev, biotska raznovrstnost
D. Raziskave vidikov
varstva in kmetijske ter gozdne rabe, katerih učinki so zaznavni na širšem
območju.
Opomba: sonaravno gospodarjenje, ekološka kompenzacija, mreža biotopov,
ekstenzivna raba, omejevanje staleža divjadi
E. Raziskave za izboljšave
posebnih metod, postopkov in načrtov
Opomba: rdeči seznami, kartiranje biotopov, zavarovana območja, krajinsko
načrtovanje, posegi v naravo in krajino, informacijski sistemi
F. Razvijanje strategij in
zasnov za varstvo narave in urejanje krajine
Opomba: strateški cilji in možnosti za uspeh, zasnove varstva, ekstenzivna
raba, ekonomski instrumenti, sprejemljivost za javnost