1106 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXI. GP
Ausgedruckt
am 13. 5. 2002
Bericht
des Gesundheitsausschusses
über den
Entschließungsantrag 455/A(E) der Abgeordneten Dipl.-Ing. Wolfgang Pirklhuber,
Kolleginnen und Kollegen betreffend Anordnung der Vernichtung von
GVO-verunreinigten Anbauflächen
Die Abgeordneten Mag. Dipl.-Ing. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 7. Juni 2001 eingebracht und wie folgt begründet:
„Gentechnische Verunreinigungen von Saatgut sind ein ebenso großes Problem
wie die direkte Freisetzung. Durch die unvermeidliche Auskreuzung auf die
Umgebung sind auch Nachbarfelder betroffen, insbesondere Biobetriebe, die sich
einer gentechnikfreien Produktion verschrieben haben.
Aus einem Schreiben des Bundesamtes und Forschungszentrums für
Landwirtschaft (BFL) geht hervor, dass bis dato folgende Maissaatgutpartien, Sorten und Konstrukte als signifikant mit GVO verunreinigt identifiziert
wurden:
Kontroll-Nr.
A0P0184 W, Sorte Adelfia, Kanada, Partiegewicht 6 970,96 kg, signifikant
verunreinigt mit GMO MON 810 (Verunreinigung über 0,5%)
Kontroll-Nr.
A0P0185, Sorte Adelfia, Kanada, Partiegewicht 7 027,02 kg, signifikant
verunreinigt mit GMO MON 810 (Verunreinigung zwischen 0,1 und 0,5 %)
Kontroll-Nr.
A0P0176, Sorte Lambada, Chile, Partiegewicht 473,2 kg, signifikant verunreinigt
Kontroll-Nr.
A0P0183W, Sorte Adelfia, Kanada, Partiegewicht 2 509,52 kg, signifikante
Verunreinigung mit MON 810 zwischen 0,1 und 0,5%, wurde laut Aussage von
Pioneer vom Markt genommen
Kontroll-Nr.
A0P1008, Sorte Ribera, USA, Partiegewicht 15 067 kg, signifikante
Verunreinigung mit MON 810 zwischen 0,1 und 0,5 %, wurde laut Aussage von
Pioneer vom Markt genommen.
Die Untersuchungen der von Greenpeace als GVO-positiv beanstandeten Sorte
,PR39D81‘ wurden noch nicht bekannt gegeben.
Es ist davon auszugehen, dass noch weitere Partien der oben angeführten
Sorten GVO-verunreinigt sind und sich bereits auf den Feldern befinden. Bereits
im Sommer 2000 wurde in Oberösterreich gentechnisch verunreinigter Raps der
Sorte ,Hyola 401 Hybrid‘ angebaut. Die damals zuständige Bundesministerin
ordnete schließlich die Vernichtung des Feldes an.“
Der Gesundheitsausschuss hat den erwähnten Antrag in seiner Sitzung am 23. April 2002 in Verhandlung genommen.
Als Berichterstatterin für den Ausschuss fungierte die Abgeordnete Dr. Eva Glawischnig.
An der Debatte beteiligten sich neben der Berichterstatterin die Abgeordneten Mag. Ulrike Sima, Anna Elisabeth Achatz, Ing. Hermann Schultes, Dipl.-Ing. Wolfgang Pirklhuber, Mag. Johann Maier und der Ausschussvorsitzende Dr. Alois Pumberger sowie der Staatssekretär im Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen Dr. Reinhart Waneck.
Bei der Abstimmung fand der gegenständliche Entschließungsantrag nicht die Zustimmung der Ausschussmehrheit.
Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Gesundheitsausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.
Wien, 2002 04 23
Dr. Erwin Rasinger Dr. Alois Pumberger
Berichterstatter Obmann