82/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten G.Moser, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr

 

betreffend Westbahn und Innviertler Bahn

 

Der Ausbau der Westbahn zwischen Attnang - Puchheim und Salzburg zur vierspurigen

Hochleistungsstrecke beruht auf Aussagen der Donaukorridorstudie und generellen

Vorhaben im Zuge des Masterplanes, obwohl er aus Kapazitätsgründen nicht erforderlich

ist und eine Erhöhung der Reisegeschwindigkeit auch durch Einsatz anderer Mittel erfolgen

kann. Derzeit ist die Frage der Trassenführung in Diskussion, die zu erheblicher

Verunsicherung der Bevölkerung führt. Besonders betroffen sind der Raum Vöcklabruck

und Straßwalchen. Die von der HL - AG durchgeführten Bürgerforen konnten bis jetzt nicht

die erforderliche Vertrauensbasis schaffen, sodaß andere Formen des Interessensausgleiches

empfehlenswert erscheinen.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

ANFRAGE:

 

1. Aus welchen Gründen beschränkt sich die Donaukorridorstudie nur auf den Güter -

    verkehr?

 

2. Warum erfolgte keine gesamtwirtschaftliche Bewertung der Planfälle 1,2 und 3?

 

3. Aus welchen Erwägungen wurde den Empfehlungen des Österreichischen Instituts für

    Raumplanung (Arbeitspaket N1 zum BVWP1) im Hinblick auf eine vergleichsweise

    wirtschaftlichere und ökologisch verträglichere Ausbauvariante München - Mühldorf -

    Simbach - Neumarkt/Kahlham - Wels nicht nachgekommen?

 

4. Wodurch rechtfertigt sich für Sie der geschätzte Mehraufwand für die Salzburg - Variante

    (Planfall 5) gegenüber dem Ausbau der Strecke über Simbach?

 

5. In welchem Zeitraum soll die Planung des Abschnittes Salzburg - Attnang fertiggestellt

    sein? In welchem Zeitraum soll der Bau erfolgen?

 

6. Laut Aussagen der HL - AG sind derzeit noch alle Varianten möglich, welche Ein - und

    Mitwirkungsmöglichkeiten sehen Sie dabei für die Betroffenen?

 

7. Wie stehen Sie zur Vorgangsweise der Einberufung eines "Bahngipfels" unter

    Beteiligung der HL - AG, des Ministeriums, der ÖBB, des Landes OÖ, des Umwelt -

    anwaltes der Gemeinden und betroffenen BürgerInnen mit dem Ziel ein

    Meditationsverfahren nach dem Modell Gasteiner Tal durchzuführen? Werden Sie sich

    dafür einsetzen?

 

8. Welche Anforderungen von Seiten der ÖBB sind Ihnen bekannt?

 

9. Welche Position bezogen bis jetzt die Länder Oberösterreich und Salzburg?

 

10. In welcher Form erwägen Sie eine umfassende Entschädigung der Betroffenen?

 

11. Wie stehen Sie angesichts der geringen Kapazitätserfordernisse und der gespannten

      budgetären Lage zu dem Vorschlag, für die Strecke zwischen Attnang und Straßwalchen

      vorerst nur eine Trassensicherung in Form einer langjährig geltenden Trassenverordnung

      vorzunehmen?

 

12. In welcher Form werden Sie Vorsorge treffen, daß im Abschnitt Straßwalchen - Salzburg

      die Zusatzkapazitäten durch einen offensiven Ausbau des Regionalverkehrs genutzt

      werden?