315/J XXI.GP
der Abgeordneten G.Moser, Freundinnen und Freunde
an den Präsidenten des Rechungshofes
betreffend Wettbewerb Hauptbahnhof
Im Zuge der Neugestaltung des Hauptbahnhofs Linz kam es 1997 zu einem österreichweiten
Wettbewerb. Für das Siegerporojekt von Steiner/Neumann, das auch vom Linzer
Gestaltungsbeirat gutgeheißen wurde, folgte ein Auftrag zur Vorplanung. Auch die von den
ÖBB nachträglich vorgenommene europaweite Ausschreibung gewann das Büro
Steiner/Neumann. So wurde dieser Bestbieter im Juli 1999 neuerlich mit dem Bau beauftragt.
Inzwischen wurde der Denkmalschutz für das bestehenden Gebäude aufgehoben, die Planer ließ
man hingegen unter falschen Voraussetzungen weiterarbeiten. In einem weiteren internen
Wettbewerb, durchgeführt von dem Generalunternehmen Vamed/Realtreuhand, belegten die
Projekte Steiner/Neumann wieder die Siegeplätze. Dennoch bekam: der Drittgereihte, Prof.
Holzbauer in Zusammenarbeit mit Arch. Kaufmann, den Auftrag. Diese freihändige Vergabe
steht im Widerspruch zu den erfolgten Ausschreibungen und konterkariert die Durchführung von
Wettbewerben.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Wie schätzen Sie die Vorgangsweise der ÖBB im Zusammenhang mit der Vergabe von
Planungsaufgaben des Hauptbahnhofs Linz an?
2. Wie beurteilten Sie den finanziellen Aufwand für Wettbewerbe, wenn es schließlich zur
freihändigen Vergabe kommt?
3. Sehen Sie bei diesen unkoordinierten Vergabe - und Planungvorgängen die Sparsamkeit in
der Verwendung öffentlicher Gelder gewähleistet?
4. Welche Vorgangsweise halten Sie für korrekt?
5. Wie beurteilen Sie die Vergabe der Planung und des Baus der Verwaltungsgebäude der OÖ
Landeregierung am Bahnhofsgelände in Linz in Form einer Übertragung der
Bauherrnschaft an die Firma Realtreuhand, die nicht auf eine EU - weite Ausschreibung
zurückgeht? Wodurch wird die Transparenz der einzelnen Schritte während des
Baugeschehens gewährleistet?