323/J XXI.GP
der Abgeordneten Dr. Cap
und Genossen
an die Mitglieder der Bundesregierung
betreffend „Werbeoffensive der Bundesregierung in internationalen Medien“
Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel hat im Rahmen der Pressekonferenz vom 3. Februar
2000 von der Reduzierung der Repräsentationsausgaben um 20 Prozent, der Reduzierung der
Öffentlichkeitsarbeit der Ministerien um einen ähnlichen Betrag gesprochen. Im nächsten
Satz bat Schüssel um Verständnis dafür, dass sich dadurch vielleicht Inserate oder
Werbeeinnahmen der Printmedien verringern sollten. Heute (8. Februar 2000), also nur
wenige Tage nach dieser Erklärung, begann die Bundesregierung mit einer internationalen
Werbeoffensive. Den Anfang machte am Dienstag ein ganzseitiges Inserat in der
„International Herald Tribune“. Darin ist die "Demokratie - Erklärung" in voller Länge zu
lesen, die ÖVP und FPÖ vorige Woche auf Verlangen des Bundespräsidenten unterzeichnen
mussten.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an die Mitglieder der Bundesregierung
folgende
ANFRAGE:
1) In welchen weiteren Medien sind Inserate geplant?
2) Welche Größe werden diese Inserate haben?
3) In welchem Zeitraum sollen diese Inserate geschaltet werden?
4) Wieviel werden die einzelnen Einschaltungen (aufgelistet nach Medien) kosten?
5) Wie hoch ist das Gesamtbudget für
diese Werbeoffensive?
6) Aus welchem Budget werden diese Inserate bezahlt?
7) Wie ist die heute gestartete Werbeoffensive mit dem Vorhaben die Werbebudgets bei den
Ministerien zu straffen vereinbar?
8) Ist auch an TV - und Radiowerbung gedacht?
9) Welche inner - österreichischen Kampagnen müssen die einzelnen Ministerien aufgrund
der internationalen Werbeoffensive einsparen?
10) Welche Werbeagentur, Medienagentur oder selbstständige Werbeberater oder
Werbemittler wurden mit dieser Kampagne beauftragt? Wie hoch ist das Honorar bzw. die
Mittlergebühr?
11) Wurde diese Auftragserteilung aufgrund einer Wettbewerbspräsentation vergeben?
12) Wer waren im Falle einer Wettbewerb spräsentation die eingeladenen Agenturen oder
selbständigen Berater/Mittler? Wenn die Auftragsvergabe nicht aufgrund einer
Wettbewerbspräsentation erfolgte, aufgrund von welchen Gründen erfolgte sie dann?