459/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Grünewald, Freundinnen und Freunde

an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr

betreffend Zusammenlegung des Wissenschaftsministeriums mit dem

Unterrichtsministerium, sowie negative Folgen durch Regierungsbeteiligung der FPÖ

auf die Wissenschaft

 

 

Bereits anläßlich der letzten Regierungsbildung wurde von den Universitäten und

allen ihren wesentlichen RepräsentantInnen vehement gegen eine Zusammenlegung

des Wissenschaftsministeriums mit dem Unterrichtsministerium argumentiert.

Auch nach den Nationalratswahlen sprachen sich alle wesentlichen universitären

Gremien mit Nachdruck für eine Stärkung des Wissenschaftsressorts und gegen

eine Trennung von Universitäten und Forschungsförderungsagenden aus. Dies wird

unter anderem auch in einer parlamentarischen Anfrage des Abgeordneten der FPÖ

zum Nationalrat Gilbert Trattner dokumentiert.

Entgegen den Protesten der Mehrheit aller Betroffenen hat sich die Bundesregierung

anders entschieden.

Eine weitere Schwächung von Universitäten und der österreichischen

Forschungslandschaft entstand durch die zu erwartenden internationalen Reaktionen

auf die Regierungsbildung mit der FPÖ.

Neben zahlreichen Protesten von Hochschullehrerinnen und namhaften

Persönlichkeiten aus dem Wissenschaftsbereich wird zunehmend über die negativen

Folgen für die Wissenschaft berichtet.

Zahlreiche Wissenschafts -  und Forschungsverbände, universitäre Gremien,

Forschungsorganisationen, Kongreßveranstalter und HochschullehrerInnen

bemühen sich verzweifelt durch Briefe, Annoncen und Resolutionen, durch

Erklärungen und Distanzierungen diese negativen Auswirkungen in Grenzen zu

halten und abzuschwächen.

Forschung lebt von internationalen Kontakten und dem wissenschaftlichen

Austausch über Kongresse, Forschungsaufenthalte im Ausland, Austausch von

WissenschaftlerInnen und internationalen Stipendienprogrammen.

Alle bisherigen Mitteilungen und zahlreiche Medienberichte lassen negative

Auswirkungen der ÖVP - FPÖ Koalition auf den Forschungsstandort Österreich

befürchten.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

ANFRAGE:

 

Frage 1: Weshalb wurde gegen alle Bedenken der Betroffenen auf den Erhalt

eines eigenen Wissenschaftsresssorts verzichtet?

Frage 2: Wie verteilen sich folgende Ressourcen auf die Bereiche Universitäten

versus Schulen und Fachhochschulen:

                Budget

                Akademisches und nicht akademisches Personal im neuen Ressorts

                Studierende und Lehrpersonal an Universitäten versus Schulen und FHS

 

Frage 3: Was sind die postulierten Einsparungsmaßnahmen, die durch die

Zusammenlegung entstanden sind?

 

Frage 4: Wurden die für die Universitäten negativen Reaktionen aus dem Ausland

zentral gesammelt und dokumentiert?

 

Frage 5: Um welche negativen Reaktionen hat es sich dabei gehandelt? z.B.:

Absagen, Stipendien und internationale Programme, Berufungen ect.

 

Frage 6: Wie kann man den entstandenen Schaden finanziell abschätzen und

welche Zeitverluste ergeben sich für die Forschung durch die reduzierten

Kooperationsmöglichkeiten, gegebenenfalls auch durch die reduzierten

Förderungen?

 

Frage 7: Wurden ausreichende Maßnahmen ergriffen und geplant, um den

Schaden den diese Bundesregierung provoziert hat in Grenzen zu halten und um

den voraussichtlich mehrjährigen Imageverlust für die Betroffenen zu reduzieren?