543/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Dr. Elisabeth Pittermann, Annemarie Reitsamer, Lackner, Heidrun Silhavy

und GenossInnen

an die Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales

 

über die Verunsicherung der Bevölkerung durch die unsozialen Anschläge auf die Geldbörsen

kranken Menschen im FPÖVP Belastungspaket.

 

Es zieht sich der blau / schwarze Faden der Konzeptlosigkeit durch das FPÖVP

Belastungspaket insbesondere im Bereich der Sicherung der Finanzierung der

Sozialversicherung. Die völlig unterschiedlichen Aussagen der Frau Bundesministerin

Dr Sickel und Ihres Staatssekretärs Dr Waneck lösen die völlige Verwirrung und

Verunsicherung der Österreicherinnen und Österreicher in diesem sehr sensiblen Bereich aus.

 

Die wahren Ursachen der schwierigen Finanzsituation in den Krankenversicherungen werden

verschleiert. Ein politisches Gegensteuern unterbleibt.

 

Die Abgänge sind nach den Aussagen der Verantwortlichen in der Krankenversicherung vor

allem im starken Ansteigen der Medikamentenpreise und ärztlichen Verschreibungen

begründet (Mehraufwand 1999: + 3 Milliarden). Das FPÖVP - Programm ignoriert dieses

grundlegende Problem.

 

 

 

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin nachstehende

Anfrage

 

 

1.   Was verstehen Sie unter Selbstmedikation?

2.   Bedeutet Selbstmedikation für Sie Reduktion der Kostenübernahme durch SV - Träger,

      sowohl beim Arztbesuch, als auch bei Medikamentenkosten?

3.   Haben Sie eine vergleichende Kostenaufstellung durchführen lassen oder ist eine

      solche geplant?

4.   Sind Sie überzeugt, dass Patienten ihre Symptome ob Bagatelle oder gefährlich richtig

      zuordnen können?

5.   Wurde von Ihnen eine Folgekostenanalyse in Auftrag gegeben, welche die

      Auswirkungen der Reduktion der Kostenübernahme für Selbstmedikationen erhebt?

6.   Wenn ja, was sind die Ergebnisse?

7.   Wenn Nein, haben Sie diese Auswirkungen wenigstens schätzen lassen?

8.   An welche Stelle reiht sich Österreich im Vergleich zu seinen EU - Partnern im Bereich

      Selbstmedikation?

9.   Gehen Sie grundsätzlich davon aus, dass Ärzte Medikamente nach dem

      Therapiebedarf des Patienten verschreiben?

10. Würde jede andere Vorgangsweise nicht eine strafrechtlich zu verfolgende Untreue

      bedeuten?

11. Sind Maßnahmen von Ihrer Seite vorgesehen, die Medikamentenleistung dem

      Therapiebedarf anzupassen?

12. Überlicherweise lesen Patienten den Beipacktext und benützen Medikamente entgegen

      dem Therapiebedarf nicht oder nur eingeschränkt. Welche Maßnahmen können Sie

      sich vorstellen, um diese medizinisch kontraproduktiven Handlungen zu unterbinden?