719/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Silhavy, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit

 

betreffend Frauennachtarbeit bei der Fa. EPCOS

 

Einem Zeitungsartikel der Süd & Südwest-Ausgabe der Kleinen Zeitung vom 27. April 2000

ist zu entnehmen, dass der Geschäftsstellenleiter des AMS Deutschlandsberg, FPÖ - NRAbg.

Norbert Staffaneller die bestehenden Schutzbestimmungen der kollektivvertraglichen

Möglichkeit, Nachtarbeit für Frauen unter bestimmten Voraussetzungen im industriellen

Bereich zuzulassen, bekämpft.

Es gibt im Metallbereich derzeit beinahe 20 Nachtarbeitsvereinbarungen, die sowohl

Rahmenbedingungen, als auch Lohnstrukturen für die betroffenen ArbeitnehmerInnen regeln.

Ein Wegfall der bestehenden Regelungen würde eindeutig zu Lasten der arbeitenden

Menschen gehen und muss als Angriff auf bestehende Vorsorge - und Schutzmaßnahmen

gewertet werden.

Das Thema Frauennachtarbeit stand bei der letzten Sitzung des Regionalbeirates nicht auf der

Tagesordnung, sondern wurde nur als persönlicher Bericht erwähnt. Daher gab es weder eine

Zustimmung noch eine Kenntnisnahme durch den Beirat. Daher scheint diese öffentliche

Darstellung ein Missbrauch des Regionalbeirates, für politische Tätigkeiten durch den

Regionalstellenleiter des AMS Deutschlandsberg, zu sein.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

1. Beabsichtigen Sie die geltende Rechtslage hinsichtlich der Frauennachtarbeit zu

    verändern?

    Wenn ja, was und wann?

2. Wenn Sie Veränderungen planen, können Sie Verschlechterungen hinsichtlich der

    Rahmenbedingungen und der Lohnstruktur für die Betroffenen ausschließen?

3. Welche Maßnahmen planen Sie als Ausgleich gegen die negativen Auswirkungen von

    Nachtarbeit auf dem Gebiet der Arbeitszeit und im Bereich des

    Arbeitnehmerlnnenschutzes?

4. Finden Sie diese Vorgehensweise korrekt?

    Wenn ja, warum?

    Wenn nein, ist dies ein Missbrauch des Regionalbeirates für parteipolitische und

    persönliche Zwecke?

5. Welche Konsequenzen werden Sie aus diesem Fall für die Leitung der Regionalstelle des

    AMS Deutschlandsberg ziehen?