988/J XXI.GP
der Abgeordneten Lexer, Gatterer, Zernatto
und Kollegen
an den Bundesminister für Verkehr, Technologie und Innovation
betreffend Verkehrssicherheit des Packabschnitts und des Gräberntunnels
auf der Südautobahn
Am 6. Juni 2000 ereignete sich ein verheerender Verkehrsunfall auf dem 23
Kilometer langen Packabschnitt der Südautobahn, bei dem im Zuge einer
Massenkarambolage eine Frau getötet wurde, sechs Menschen schwer und
mehrere leicht verletzt wurden. Der Rettungseinsatz gestaltete sich mangels
Pannenstreifen als besonders schwierig.
Nach Ansicht der Autofahrerklubs verursachen die straßenbaulichen
Gegebenheiten dieses Streckenabschnitts die meisten Verkehrsunfälle, da
teilweise keine Mitteltrennung existiert und ein Pannenstreifen vollständig fehlt.
Die Fahrspuren sind schmäler als bei herkömmlichen Autobahnen und die
Kurvenradien der Bergstrecke gefährlich eng. Als besonders riskant ist der
einröhrige Herzogbergtunnel, mit dessen Vollausbau im Mai dieses Jahres
begonnen wurde, einzustufen.
Die Frequentierung des Packabschnitts von 4300 Fahrzeugen pro Tag im Jahre
1983 erhöhte sich inzwischen auf 14.400 Fahrzeuge, in 10 Jahren werden etwa
20.000 Fahrzeuge pro Tag diese Strecke passieren. Mit einer Fertigstellung des
Vollausbaus der Packstrecke ist laut Berichterstattung erst im Jahr 2009 zu
rechnen.
Neben diesem Abschnitt der A2 zählt auch der einröhrige Gräberntunnel
zwischen Bad St. Leonhard und Wolfsberg laut Medienberichten als
„Todesstrecke“ auf der ,,Sparautobahn“. Dem zweiröhrigen Ausbau des
Herzogbergtunnels und des besonders schmalen Gräberntunnels ohne
Mittelwand, wird von Verkehrssicherheitsexperten höchste Priorität
beigemessen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE
1) Was haben Sie zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf den als besonders
gefährlich eingestuften Streckenabschnitten Pack und Gräberntunnel
unternommen?
2) Wie viele Unfälle mit Todesfolgen und Personenschäden haben sich auf der
Packstrecke, in/nach den Tunneln der Packstrecke und in/nach dem
Gräberntunnel seit
1982 jährlich ereignet?
3) Wann ist mit der Fertigstellung des Herzogbergtunnels zu rechnen?
4) Welche Priorität besitzt der Ausbau des Herzogberg - und Gräberntunnels
gegenüber dem restlichen Ausbau der Südautobahn in der Steiermark und in
Kärnten?
5) Aus welchen Gründen ist mit der Fertigstellung des Packabschnittes erst im
Jahr 2009 zu rechnen bzw. besteht die Möglichkeit, den Ausbau angesichts
der vielen Todesopfer zu beschleunigen?
6) Ist die Finanzierung der genannten Projekte gesichert? Wenn ja, wie?