1055/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Helmut Dietachmayr

und Genossen

an den Bundesminister für Finanzen

betreffend „Nulldefizit bis 2003“

 

 

 

In den Medien wird davon berichtet, daß bereits an einem neuen Sparpaket gearbeitet wird,

um möglichst rasch ein ,,Nulldefizit“ zu erreichen.

Diskutiert werden angeblich bereits der Verzicht auf die Lohnnebenkosten - Senkung (Fonds -

Überschüsse wandern ins Budget), die Abschaffung der Wohnbauförderung, die Einführung

einer Pkw - Maut sowie weitere Einsparungen im Bereich der Pensionen und bei den Beamten.

Angeblich stehen auch weitere Kürzungen im Sozialbereich sowie Steuererhöhungen bevor.

 

Rechnungshofpräsident Dr. Fiedler stellt weiters öffentlich die Frage, ob „unser

Förderalismus überhaupt noch zeitgemäß ist.“

Diesbezüglich wird die Struktur der Gebietskörperschaften in Frage gestellt. Auch laut

Finanzstaatssekretär Dr. Finz sollen Bundesländer und Verwaltungsstrukturen

zusammengelegt werden. (Profil, 03.07.2000)

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Herrn

Bundesminister für Finanzen die nachstehende

 

ANFRAGE

 

1. Wie viele Milliarden sollen nach Ihren Vorstellungen in den nächsten Jahren (bis 2003)

     tatsächlich eingespart werden?

 

2. Wie sieht Ihr genauer Plan für die Jahre 2001 bis 2003 aus, um das Ziel ,,Nulldefizit bis

     2003“ zu erreichen? Welche Ministerien sind in welchem Umfang betroffen und welche

     konkreten Änderungen fordern Sie von den Ressortkollegen um Ihr Ziel eines

     ausgeglichenen Budgets zu erreichen?

3.  Nach den Pressemeldungen zu beurteilen, soll ein Schwerpunkt der Sparmaßnahmen bei

     den Beamten liegen. Wie sehen hier Ihre konkreten Sparpläne aus?

 

4.  Ihre Partei hat in den letzten Wochen besonders die priveligierte Situation der Lehrer

     kritisiert. Sie selber haben Einsparungen bei den Lehrern von bis zu 6 Milliarden Schilling

     gefordert (Krone, 28.06.2000).

     Wie sehen daher Ihre konkreten Vorstellungen für Einsparungen im Bereich der Lehrer

     aus?

 

5.  Im Kurier vom 17.06.2000 haben Sie davon gesprochen, daß das Pensionsantrittsalter von

     61,5 Jahren auch die Meßlatte für die ÖBB Bediensteten sein muß. Wie sehen Ihre konkreten

     Sparpläne im Bereich der Eisenbahner aus?

 

6.  Sie betonen immer wieder, daß die soziale Treffsicherheit der Sozialleistungen erhöht

     werden muß. Welche konkreten Änderungen fordern Sie im Sozialbereich ein?

     Wird nun der geplante Mißbrauch der Sozialleistungen durch Reiche, wie das

    ,,Karenzgeld für alle“, gestrichen?

 

7.  Die FPÖVP Bundesregierung begünstigt besonders die Bauern und die Unternehmer.

     Welche konkreten Einsparungen fordern Sie bei diesen Gruppen ein?

 

8.  Laut Finanzstaatssekretär Dr. Finz ist es notwendig „Parallelstrukturen in der Verwaltung

     zusammenzufassen“ (Profil, 03.06.2000). Sind Sie der gleichen Meinung wie Ihr

     Staatssekretär und welche konkreten Strukturänderungen im Bereich des

     Verwaltungsaufbaus Österreichs sind Ihrer Ansicht nach unbedingt notwendig?

 

9.  Der Verkauf der Staatsanteile im Bereich der ÖIAG ist für Sie eine rasche Möglichkeit,

     um zu großen Geldmitteln zu kommen.

     Welcher konkrete weitere Verkauf von Staatsvermögen ist von Ihnen bis 2003 geplant

     und wie hoch sind die daraus zu erwartenden Erlöse?

 

10.Welche konkreten Einnahmenentfälle haben die einzelnen Bundesländer (insbes.

     Oberösterreich) im Rahmen des Finanzausgleiches bis 2003 zu erwarten?