1057/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Helmut Dietachmayr

und Genossen

an die Frau Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen

betreffend Sparpakete 2001 - 2003

 

In den Medien wird davon berichtet, daß bereits an einem neuen Sparpaket gearbeitet wird,

um möglichst rasch ein „Nulldefizit“ zu erreichen.

Diskutiert werden angeblich bereits der Verzicht auf die Lohnnebenkosten - Senkung (Fonds -

Überschüsse wandern ins Budget), die Abschaffung der Wohnbauförderung, die Einführung

einer Pkw - Maut sowie weitere Einsparungen im Bereich der Pensionen und bei den Beamten.

Angeblich stehen auch weitere Kürzungen im Sozialbereich sowie Steuererhöhungen bevor.

Ich weise auf die diesbezügliche Anfrage „Nulldefizit bis 2003“ an den Finanzminister hin.

 

Von den Plänen des Finanzministers Mag. Grasser wird auch Ihr Ressort betroffen sein.

Angesichts der in Ihrem Ressort bereits beschlossenen Sparmaßnahmen (Sparpaket bei

Pensionisten, Selbstbehalte im Krankenwesen usw.), sind weitere massive Auswirkungen auf

das Sozial - und Gesundheitswesen zu erwarten.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Frau

Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen die nachstehende

 

ANFRAGE

 

1. Wie viele Milliarden sollen aufgrund des Zieles „Nulldefizit bis 2003“ in den nächsten

    Jahren (bis 2003) tatsächlich in Ihrem Ressort eingespart werden?

 

2. Wie wollen Sie die zu erwartenden Kürzungen der Finanzen in Ihrem Ressortbereich

    konkret ausgleichen?

3. Welche konkreten Auswirkungen wird das Einsparungsziel

    „Nulldefizit bis 2003“ in ganz Österreich (insbes. in Oberösterreich) auf das

     Gesundheitswesen haben?

     Sind zum Beispiel neue oder höhere Selbstbehalte, Rezeptgebühren oder weitere

     Einsparungen bei den Krankenkassen geplant? Falls ja, welche?

 

4. Welche Auswirkungen wird das Einsparungsziel ,,Nulldefizit bis 2003“ in den Jahren

     2001 - 2003 auf die Pensionen haben? Sind zum Beispiel noch höhere Abschläge bei

     vorzeitigem Pensionsantritt oder eine weitere Anhebung des Pensionsantrittsalters

     geplant?

 

5. Der Finanzminister spricht oft von einem 3 - Säulenmodell auf dem die Pensionen der

    Zukunft beruhen sollen. Teilen Sie die Meinung des Finanzministers und wie soll das 3 -

    Säulenmodell konkret aussehen? Welche Auswirkungen hat dieses Modell auf den

    einzelnen?

 

6. Der Finanzminister betont immer wieder, daß die soziale Treffsicherheit der

    Sozialleistungen erhöht werden muß. Welche konkreten Änderungen werden Sie

    diesbezüglich im Sozialbereich vornehmen?

    Soll der Mißbrauch der Sozialleistungen durch Reiche, wie das ,,Karenzgeld für alle“,

    endlich beseitigt werden?

 

7. Die FPÖVP Bundesregierung begünstigt besonders die Bauern und die Unternehmer.

    Welche konkreten Einsparungen fordern Sie bei diesen Gruppen ein? Sollen endlich die

    Beiträge der Bauern und Unternehmer für die Sozialversicherung angehoben und dafür

    der Bundesbeitrag gesenkt werden?

 

8. Ein international viel beachtetes einfaches Parteimitglied aus Kärnten (Dr. Jörg Haider)

    forderte, daß die Krankenversicherungsbeiträge um 0,2% erhöht, dafür die

    Arbeiterkammerbeiträge um 0,2% gesenkt werden sollen (Kurier, 05.07.2000). Wie

    stehen Sie zu dieser Forderung?