1230/J XXI.GP
der Abgeordneten Binder und GenossInnen
an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend verbesserte Sicherheit im Lkw - Verkehr
Am 15. Juni 2000 starben sechs Menschen auf der Westautobahn bei Haag, als ein
Sattelschlepper umkippte und zwei Pkws unter sich begrub. Am 21. August verloren bei
Pöchlarn acht Jugendliche ihr Leben, als ihr Reisebus von einem Lkw mit Anhänger gerammt
wurde.
Seit Anfang 1999 starben allein in niederösterreichischen Gegenverkehrsbereichen auf der
Westautobahn 19 Menschen. Sämtliche dieser Unfälle waren von Lkws verursacht worden.
Überhaupt fordern Verkehrsunfälle, an denen schwere Lkws beteiligt sind,
überdurchschnittlich viele Menschenleben.
Bei Baumaßnahmen auf den Autobahnen sind Strecken mit Gegenverkehr unausweichlich.
Die überproportionale Beteiligung der Lkws an schweren Unfällen in diesen Bereichen, zeigt
deutlich, welch großes Gefahrenpotential der Schwerverkehr auf diesen Strecken darstellt.
Durch den zunehmenden nationalen und internationalen Lkw - Verkehr durch Österreich, wird
das Unfallsrisiko noch steigen.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Verkehr,
Innovation und Technologie folgende
Anfrage:
1. Welche Maßnahmen - neben den von Ihnen angekündigten erhöhten Strafen für Raser -
sehen Sie als geeignet, um die Sicherheit auf Österreichs Straßen - und insbesondere im
Gegenverkehrsbereich auf den Autobahnen - zu erhöhen?
2. Viele Lkw - Lenker klagen über den zunehmenden Druck seitens der Frächter, der zu
Geschwindigkeitsübertretungen, Lenkzeit - und Ruhezeitüberschreitungen führt.
a) Werden Sie sich dafür einsetzen, dass auch die Frächter, und nicht hauptsächlich die
einzelnen Lkw - Fahrer, ihre diesbezügliche Verantwortung übernehmen müssen?
b) Wenn ja - welche
Maßnahmen könnten sie sich in dieser Hinsicht vorstellen?
3. Wie kommentieren Sie die auch von Ihnen formulierte Forderung nach schärferen
Verkehrskontrollen in Gefahrenbereichen, wo doch die Sparmaßnahmen der
Bundesregierung zu einem immer größeren Personalmangel bei der Exekutive führen?
4. Einer der zwei am Unfall am 21 August beteiligten Lkws hatte Pflastersteine geladen.
Wie beurteilen Sie die Sinnhaftigkeit, Ladegut wie Pflastersteine auf der Straße statt auf
der Schiene zu transportieren?
5. Welche Maßnahmen sind seiten der Bundesregierung geplant, um den Schwerverkehr
zunehmend auf die Schiene zu verlagern?