1266/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten G a s s n e r

und Genossinnen

an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend Ausbau der verkehrspolitischen Anbindung Österreichs an das nördliche

Europa

 

Die Kapazitäten des Binnenschiffsgüterverkehr sind in Österreich bei weitem noch nicht

ausgeschöpft. Dieser Verkehrsträger birgt ein Wachstumspotential, das nicht ungenutzt

bleiben soll. Eine leistungsfähige Anbindung an überregionale Verkehrswege würde

Österreich einen Wettbewerbsvorteil schaffen, zum Wirtschaftswachstum beitragen und im

Bereich der Regionalentwicklung positive Effekte nach sich ziehen.

Vor dem Hintergrund, dass der Binnenschiffsgüterverkehr ein sicheres und

umweltfreundliches Verkehrssystem ist, sowie zur Entlastung des überlasteten

Straßenverkehrsnetzes beiträgt, wäre es an der Zeit sich auch in Österreich stärker mit der

Thematik zu befassen.

Im Zuge des Aufbaus eines transeuropäischen Binnenwasserstraßennetzes wäre es

erforderlich, dass die Donau stärker in den gesamten Verkehrsbereich eingebunden wird.

Dieses Ziel ist derzeit beim Aufbau des transeuropäischen Netzes jedoch nicht

vorgesehen.

 

Beim Schienenverkehr, aber auch beim Straßenverkehr plant Tschechien den Ausbau der

Nord - Süd - Routen. Bis 2001 wird Tschechien ein Gesamtkonzept vorlegen. Darin enthalten

wird auch der Ausbau der Bahn von Prag über Budweis bis zur oberösterreichischen Grenze

bei Summerau sein.

Auf österreichischer Seite steht der Ausbau der Summerauerbahn in Oberösterreich - als

Teil einer Verbindung von der Ostsee bis zur Adria - mittlerweile fest.

 

Als Straßenverbindung plant Tschechien eine Autobahn von Prag bis Budweis. Wie

Österreich an dieser Planung anschließt, ist noch nicht geklärt. Im Oktober sollen in

Oberösterreich die Ergebnisse einer Korridorstudie über den Ausbau der Mühlviertler

Bundesstraße B 310 vorliegen. Der tschechische Verkehrsminister würde gerne eine

zwischenstaatliche Vereinbarung abschließen, um den Bau zu koordinieren.

 

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Verkehr,

Innovation und Technologie folgende

 

Anfrage:

 

1.   Welchen Standpunkt vertritt Ihr Ressort zum Thema transeuropäisches

      Binnenwasserstraßennetz?

2.   Wie stehen Sie zur stärkeren Einbindung der Donau in ein nationales und europäisches

      Verkehrskonzept?


 

3.   Wie ist der Stand der österreichischen Aktivitäten in diesem Zusammenhang? (national

      und europaweit bitte getrennt anführen)

4.   Welche Maßnahmen sind geplant?

5.   In welchem Stadium befindet sich die Korridorstudie über den Ausbau der Mühlviertler

      Bundesstraße B 310?

6.   Inwieweit berücksichtigt Ihr Ressort verkehrspolitische Planungen Tschechiens, die

      Österreich betreffen?

7.   Gibt es dazu Verhandlungen, Kooperationsvereinbarungen bzw. Vereinbarungen anderer

      Art mit Tschechien?

8.   Inwieweit wird Österreich an das nördliche Europa auch in diesem Zusammenhang

      angebunden?