1281/J XXI.GP
der Abgeordneten Wattaul, DI Schöggl und Kollegen
an den Bundesminister für Land - und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend Ausbildungswesen im Forstbereich
Das forstliche Lehr - und Ausbildungswesen in Österreich bildet das fachliche
Rückgrat der österreichischen Waldwirtschaft.
Neben der theoretischen forstlichen Ausbildung ist auch der praxisnahe Unterricht in
den Lehr - und Versuchsforsten zu nennen, der ein sehr hohes fachliches Niveau und
die notwendige Praxisnähe vermittelt.
Durch die steigenden Lohnkosten und den Rationalisierungsdruck steigt der Bedarf
an gut ausgebildetem Fachpersonal.
Verwendung finden die Forstfachleute als Betreuer von Wald - und
Agrargemeinschaften und privaten Kleinbetrieben, im Kammerbereich als Berater
und Aufsichtsorgane, in Nationalparks, den Österreichischen Bundesforsten oder im
eigenen bäuerlichen Betrieb, um den Waldbesitz optimal zu bewirtschaften.
Im Zusammenhang mit der Budgetsanierung steht auch die Diskussion bezüglich
der Strukturreform des forstlichen Ausbildungswesens. Als Beispiel kann die
Diskussion um den Standort Gainfarn angesehen werden, die auch in den Medien
nachvollziehbar ist.
Das forstliche Bildungswesen in Österreich wird von verschiedenen Bildungsträgern
betrieben und finanziert.
Für die Akademikerausbildung ist die Universität für Bodenkultur zuständig, weiters
existieren weiterführende Fachschulen mit 5 - jährigen Lehrgängen, einjährige
Forstwarteausbildungstätten sowie die forstlichen Ausbildungsstätten in Gmunden
und Ossiach, die Kurse verschiedener Art anbieten und staatliche Zuschüsse
erhalten.
In Österreich gibt es weiters 139 landwirtschaftliche Fachschulen, die in die
Kompetenz der Länder fallen. Deren Finanzbedarf sowie Lehrergehälter werden
jedoch zu 50 % vom Bundesministerium für Land und Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft bezahlt.
Den Medien ist auch zu entnehmen, daß eine Straffung und Strukturreform des
forstlichen Ausbildungswesens seitens der Regierung erwogen wird.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende
1. Wieviele Absolventen verlassen pro Jahr forstliche Bildungsstätten, gegliedert
nach Schultypen und Standorten?
2. Existieren Studien und Evaluierungen über den Bedarf der Absolventen im
forstwirtschaftlichen
Bereich?
3. Wie wird das forstliche Aus - und Weiterbildungswesen zukünftig strukturiert sein ?
4. Welche Maßnahmen werden seiten Ihres Ministeriums unternommen, um eine
Sicherstellung der forstwirtschaftlichen Ausbildung, insbesondere in Hinblick auf
die notwendige Qualität der Absolventen, zu gewährleisten?
5. Welche Standorte sollen reduziert bzw. geschlossen werden?
6. Werden durch die Neu - bzw. Umstrukturierung des forstlichen
Ausbildungswesens bereits in Ausbildung befindliche Schüler betroffen?
7. Welche Auswirkungen werden die Strukturänderungen auf das Lehr - und
Verwaltungspersonal haben?