1587/J XXI.GP
Eingelangt am: 29.11.2000
Anfrage
der Abgeordneten Emmerich Schwemlein und GenossInnen
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur
betreffend der Herbstferien und der schulautonomen Tage
„Bei den ,,Herbstferien“ herrscht Tohuwabohu.“ lautete ein Artikel der Kleinen Zeitung vom
24. Oktober 2000. Wie der Titel schon erkennen lässt, ist die Problematik der freien Tage im
Herbst nach wie vor gegeben.
Aus dem oben genannten Artikel lässt sich unschwer erkennen, dass die derzeitige freie
Regelung schulautonomer Tage keine klaren Verhältnisse schafft:
Seit 1995 besteht die Möglichkeit, fünf Tage im Jahr frei zu geben. Wann die Tage eingesetzt
werden, wird von jeder Schule autonom festgelegt. Dabei spielt auch eine wesentliche Rolle,
ob die Fünf - Tage - Woche oder Sechs - Tage - Woche praktiziert wird. In jedem Fall ergibt sich
ein Problem für Eltern, deren Kinder in verschiedenen Schulen unterrichtet werden. Sind die
schulautonomen Tage unterschiedlich fest gelegt, können die freien Tage von der Familie nicht
gemeinsam genützt werden. Einen Urlaub im Herbst zu planen, wird unmöglich.
Es stellt sich in jedem Fall die Frage, ob es nicht an der Zeit wäre, diese Thematik von Grund
auf neu zu überdenken.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten in diesem Zusammenhang an die Bundesministerin
Elisabeth Gehrer folgende
A n f r a g e :
1. Warum werden Herbstferien und schulautonome Tage nicht getrennt geregelt?
2. Würde die Einführung von Herbstferien als fixer Bestandteil des Schuljahres nicht eine
Vereinheitlichung bundesweit ergeben? Wenn nein, warum nicht?
3. Wie weit beziehen Sie die Tatsache in die Ferienplanung mit ein, dass der ursprüngliche
Sinn der neunwöchigen Sommerferien (Mitarbeit der Kinder bei der Ernte) längst überholt
ist?
4. Aus lerntechnischer Sicht ist ein größerer Erfolg zu verzeichnen, wenn immer wieder
Erholungsphasen eingesetzt werden.
a) Warum wird dieser Aspekt bei einer möglichen Umverlagerung der Ferien nicht
miteinbezogen?
5. Könnten Herbstferien nicht auch dahingehend sinnvoll eingesetzt werden,
a) um jungen Schülern eine Erholungsphase in der viermonatigen Schulzeit von
September bis Dezember einzuräumen
b) um älteren
Schülern eine Möglichkeit zu bieten, erlerntes Wissen zu festigen?
6. Wenn die Kinder und Jugendlichen auf die Arbeitswelt vorbereitet werden sollten, warum
a) wird der Aspekt der Hitze als Argument herangezogen, Ihrer Beschäftigung nicht
nachgehen zu müssen
b) effektives Arbeiten durch sinnvolles Einsetzen von Erholungsphasen nicht forciert?
7. Kann die Betreuung der Kinder während der Herbstferien nicht wie in den Sommerferien
behandelt werden?
a) Könnte das System der Ferienprogramme nicht auch bei Herbstferien Einsatz finden?
b) Können Kinderbetreuungsplätze zeitgleich mit der Umverlagerung der Ferien
organisiert werden? Wenn nein, warum nicht?
8. Würden Ihrer Ansicht nach eine eigene, von den schulautonomen Tagen unabhängige,
Herbstferienwoche gemeinsame Unternehmungen einer Familie unterstützen? Wenn nein,
warum nicht?
9. Wie bewerten Sie grundsätzlich die Möglichkeit des gemeinsam Urlaubs einer Familie im
Herbst?
10. Wie stehen Sie zu der Situation der gemeinsamen Freizeitgestaltung von
a) Familien, wo zumindest ein Elternteil in einem Saisonbetrieb beschäftigt ist?
b) Familien mit mehreren Kindern, die in verschiedenen Schulen unterrichtet werden?
11. Könnte eine Herbstferienwoche Ihrer Meinung nach eine zusätzliche Belebung des
heimischen Tourismus angesehen werden? Wenn nein, warum nicht?
12. Gibt es psychologische Gutachten über den effektiven Einsatz von Erholungsphasen?
13. Wäre die fixe Einführung von Herbstferien durch Umverteilung nicht zuletzt
auch deshalb begrüßenswert, da so die schulautonomen Tage für ihren eigentlichen Zweck
a) Fortbildung und gemeinsame Veranstaltung der Lehrer
b) Abhaltung von Sprechtagen
eingesetzt werden könnten?
14. Wie bewerten Sie folgenden Vorschlag: Sommerferien um eine Woche verkürzen und eine
Woche früher ansetzen.
Anlage "Bei den 'Herbstferien' herrscht Tohuwabohu" konnte nicht gescannt werden !!!