1597/J XXI.GP
Eingelangt am: 29.11.2000
der Abgeordneten Dr Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend City - S - Bahn für Linz
Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs im Linzer Zentralraum schreitet
vergleichsweise langsam voran. Im Zuge der Prognosestudie (Anfang der 90er
Jahre) wurde nach einer anfänglichen Bevorzugung einer Stadtbahn in der
Gruberstraße auf Drängen politischer Instanzen und Drängen der ÖBB die Variante
einer City - S - Bahn bevorzugt. In der Zwischenzeit zeigen die ÖBB kein Interesse
mehr an dieser Investition, die auf Grund eisenbahnrechtlicher Anforderungen und
Verfahren relativ aufwendig ist.
Laut Planung der verantwortlichen Stellen des Landes Oberösterreich soll bis 2003
die Mühlkreisbahn als City - S - Bahn bis zur Peuerbachstraße verlängert werden.
Allerdings erschweren diverse bauliche eisenbahnrechtliche Erfordernisse
(Kreuzungsgestaltung, Tieflage, ...), die auch beträchtliche finanzielle Aufwendungen
mit sich bringen, das Vorhaben.
In der BRD verfolgt man beim Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs aus
organisatorischen und finanziellen Gründen zusehens den Weg, Regionalverkehre
wie Straßenbahnverkehr zu organisieren. Das Modell Karlsruhe, das zu einer
Steigerung des ÖV - Verkehrs um 400 Prozent führte, wird ebenfalls von diversen
Kommunen und Landkreisen bevorzugt.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Welche Nahverkehrslösung erscheint Ihnen für den Osten und Süden von Linz
sinnvoll? Wie
beurteilen Sie das Vorhaben der City - S - Bahn?
2. Welche Folgen zieht das Desinteresse der ÖBB nach sich? Werden Sie diese
Strecke auch alternativen privaten Anbietern zur Verfügung stellen?
3. Wäre nicht eine Stadtbahnvariante angesichts der Erfahrungen in der BRD ein
bedeutend günstigere Lösung, die sich auch schneller realisieren ließe?
4. Welchen Zeithorizont sehen Sie für das aufwendige City - S - Bahn - Modell,
welcher ließe sich mit einer Straßenbahnlösung herbeiführen?
5. Welchen Finanzierungsschlüssel und - horizont halten Sie für realistisch?
6. Wann werden Sie mit den zuständigen Stellen (Land, Stadt, NAVEG) Kontakt
aufnehmen und eine vertragliche Vereinbarung treffen?