1644/J XXI.GP
Eingelangt am:06.12.2000
der Abgeordneten Mag. Brunhilde Plank, Genossinnen und Genossen
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur
betreffend Einrichtung des Fachhochschul - Lehrganges Geomatik Rottenmann
Im April 1999 erging eine ablehnende Entscheidung des Fachhochschulrates
bezüglich der Errichtung eines Lehrganges für Geomatik in Rottenmann. Diese
ablehnende Entscheidung wurde vom Bundesministerium für Wissenschaft und
Verkehr als nicht ausreichend begründet anerkannt, da maßgebliche Umstände nicht
ermittelt wurden. Dem Fachhochschulrat wurde daher empfohlen, im Wege eines
Mängelbehebungsauftrages eine Ergänzung der Bedarfs - und Akzeptanzanalyse
anzufordern. Im Rahmen einer aktuellen Aussprache im Wissenschaftsausschuss im
Mai 2000 bekräftigte die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur, dass
sich der nun neu konstituierte Fachhochschulrat mit Rottenmann befassen müsse. Im
Juli 2000 berief sich die Bundesministerin im Briefverkehr mit
Landtagsabgeordnetem Dr. Kurt Flecker erneut auf die Ablehnung der
Standortanalyse des Fachhochschulrates aus dem Frühjahr 1999. In Beantwortung
einer Kurzanfrage im Zuge des Budgetausschusses im November 2000 wurde
festgestellt, dass das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur die
Bedenken des Fachhochschulrates hinsichtlich dislozierter Standorte teile.
Im Regierungsprogramm der Steirischen ÖVP werden zwei dislozierte Standorte für
Fachhochschul - Lehrgänge erwähnt, Bad Gleichenberg und Irdnig (FH Raumberg).
Seit Ablehnung der mangelhaften Bedarfs - und Akzeptanzanalyse des
Fachhochschulrates im Jahr 1999 haben sich die Bedingungen für die Einrichtung
tertiärer Bildungseinrichtungen in der Stadt Rottenmann grundlegend geändert. Seit
September 2000 ist Rottenmann Universitätsstadt.
Derzeit sind mehr als 40 HörerInnen eingeschrieben, ein modernes Gebäude steht
ebenso zu Verfügung wie modernste Technologie. Ein wissenschaftliches Umfeld ist
durch die Vernetzung mit den Universitäten Linz und Graz sichergestellt.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an die Bundesministerin für Bildung,
Wissenschaft und Kultur folgende
1. Wird unter den aktuellen Voraussetzungen eine neuerliche Bedarfs - und
Akzeptanzanalyse durch den Fachhochschulrat angefordert?
Wenn ja, wann ist mit Ergebnissen zu rechnen?
Wenn nein, warum nicht?
2. Welche Schritte werden seitens Ihres Ministeriums gesetzt, um eine rasche
Entscheidung hinsichtlich des Standortes Rottenmann zu gewährleisten?
3. In welchem Zeitraum ist eine
entsprechende Entscheidung zu erwarten?
4. In welcher Weise wirken Sie auf eine Befassung des Fachhochschulrates mit dem
Standort Rottenmann hin?
5. Lässt die Tatsache, dass in einem Briefverkehr aus dem Sommer 2000 auf die
Ablehnung der Analyse durch den Fachhochschulrat aus dem Frühjahr 1999
verwiesen wird, den Schluss zu, dass seit Ihrem Antritt als
Wissenschaftsministerin keine Schritte hinsichtlich einer neuerlichen
Beschäftigung des Fachhochschulrates mit Rottenmann stattgefunden haben?
6. Mit welcher Begründung lehnt das Bundesministerium dislozierte Standorte ab?
7. Wie ist die Festlegung zweier dislozierter Standorte für Fachhochschulen im
Regierungsprogramm von ÖVP - LH Klasnic in Einklang zu bringen mit der
Ablehnung dislozierter Standorte durch das Bundesministerium?
8. Sehen Sie Rottenmann, nach offensichtlicher Erfüllung seiner Aufgaben als
Universitätsstadt, als Bildungszentrum noch immer nicht geeignet?
9. Teilen Sie die Ansicht von ExpertInnen über das Entstehen möglicher
Synergieeffekte unter den gegeben Tatsachen:
HTL Trieben
Universität Rottenmann
Geplanter Fachhochschul - Lehrgang Raumberg