1793/J XXI.GP
Eingelangt am: 26-01-2001
der Abgeordneten Mag. Posch und Genossen
an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend Tauernschleuse zwischen Mallnitz und Böckstein
Am 29. November 2000 wurde die Autoverladung durch die Tauernschleuse zwischen
Mallnitz und Böckstein durch die ÖBB gestoppt. Auf Basis eines Berichts der
Landesfeuerwehrkommandanten von Kärnten und Salzburg war man der Meinung, daß der
Tunnel im Ernstfall zu unsicher und mangelnd ausgerustet sei. Damit war ohne Vorwarnung
eine der wichtigsten Verbindungen zwischen Kärnten und Salzburg unterbrochen.
Durch die Sperre wurden Pendler, Tourismus und Wirtschaft in Oberkärnten, vor allem im
Mölltal, sowie im Salzburger Gasteinertal schwer getroffen.
Nach heftigen Protesten vor allem von seiten der betroffenen Bevölkerung Kärntens wurde
die Autoverladung ab dem 15. Dezember 2000 in beschränktem Ausmaß wieder
aufgenommen. Nunmehr wird allerdings so vorgegangen, daß die Autofahrer ihre Fahrzeuge
verlassen müssen und die Fahrt durch den Tunnel in einem Zugwagon verbringen. Durch
diese Maßnahmen ergeben sich verlängerte Lade - und Wartezeiten. Die Schleuse ist daher
nicht in dem gleichen Ausmaß leistungsfähig, wie sie das vor der zeitweiligen Schließung
war.
Die Tauernschleuse ist für Autofahrer eine der wenigen Verbindungen zwischen Kärnten und
Salzburg, ihre volle Leistungsfähigkeit ist somit von eminenter Bedeutung.
Daher stellen die unterfertigten Abgeordneten an die
Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie nachfolgende
1. Aufgrund welcher konkreten Sicherheitsmangel wurde die Autoverladetätigkeit durch die
Tauernschleuse eingestellt bzw. reduziert ?
2. Welche dieser Mängel wurden bis zum heutigen Tage bereits behoben?
3. Bis wann werden die noch bestehenden Sicherheitsmängel behoben werden?
4. Ist daran gedacht, durch andere Maßnahmen (z. B. Verkürzung der Intervalle) die
verminderte Kapazität der Durchschleusung auszugleichen?
5. Welche Sicherheitsverbesserungen werden im Tunnel für den „normalen“
Personenverkehr bzw. den Güterverkehr durchgeführt?
6. Bis wann ist mit dem Abschluß dieser Maßnahmen zu rechnen?
7. Welche Sicherheitsmaßnahmen bestehen betreffend den Transport von gefährlichen
Gütern?
8. Wieviele Tonnen gefährlicher Güter werden jährlich durch den Tauerntunnel
transportiert?
9. Sind in bezug auf den Transport von gefährlichen Gütern weitere
Sicherheitsverbesserungen geplant? Wenn ja: welche? Wenn nein: warum nicht?
10. Warum halten Sie die Durchschleusung von gefährlichen Gütern bei Zugsentgleisungen,
Zusammenstößen etc. - für weniger bedrohlich als die Durchschleusung mit dem
Autozug?
11. Für wann ist mit der Wiederaufnahme des vollen Betriebs der Autoverladung durch die
Tauernschleuse zu rechnen?
12. Was gedenken Sie persönlich zu tun, um den schweren wirtschaftlichen Schaden für die
Region oberes Möllal abzuwenden?
13. Welche Maßnahmen gedenken Sie persönlich zu setzen, um den Betrieb der Autoschleuse
wieder in vollem Umfang zu gewährleisten?