2015/J XXI.GP
Eingelangt am: 01 03 2001
der Abgeordneten Anna Huber und GenossInnen
an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend Umbau und Neugestaltung des Bahnhofes Bruck an der Mur
Der Bahnhof Bruck an der Mur zählt neben Salzburg, Innsbruck und Graz zu den
wichtigsten Bahnhöfen außerhalb Wiens. Für ein Einzugsgebiet von 135.000
Einwohner stellt dieser Bahnhof den Ausgangspunkt für die öffentliche
Verkehrsverbindung in die Landes - und Bundeshauptstadt sowie in den Westen
Österreichs dar.
Er wird von täglich etwa 7.500 Reisenden frequentiert und befindet sich in einem
dringend renovierungsbedürftigen Zustand. Steile Stiegen und lange Gänge bilden
in dem, vor 38 Jahren umgebauten Bahnhof unangenehme Hindernisse. Da kein
Lift und keine Rolltreppen vorhanden sind, finden behinderte Menschen
unüberwindbare Barrieren vor.
Der öffentliche Verkehr und damit die Bundesbahnen müssen aber in Zukunft der
Bevölkerung ein attraktives Angebot bieten. Die dringend notwendige Sanierung
dieses wichtigen Bahnknotens wurde deshalb in die Kategorie II der
Bahnhofsoffensive gestellt.
Im September des Vorjahres gab der damalige Infrastrukturminister Michael
Schmid vor den steirischen Landtagswahlen - offenbar nur als Wahlgag - die
Zusage, wonach der Bahnhofsumbau Bruck an der Mur mit einem
Investitionsvolumen von rund 160 Millionen Schilling sowohl inhaltlich als auch
von der Finanzierung her fixiert wurde. Auch der stellvertretende ÖBB Gen. Dir.
Dr. Hainitz hat noch im Oktober 2000 im Bahnhof Bruck an der Mur öffentlich
erklärt, dass die Realisierung des Projektes sichergestellt sei.
Da Sie, sehr geehrte Frau Bundesministerin für Verkehr, Innovation und
Technologie die gesamte Bahnhofsoffensive in Frage gestellt haben, richten die
unterfertigten Abgeordneten folgende
Anfrage:
1. Wie stehen Sie grundsätzlich zum öffentlichen Verkehr, insbesondere der Bahn
als Alternative zum ständig wachsenden Individual - und Schwerverkehr?
2. Haben Sie sich bereits persönlich ein Bild von den räumlichen Verhältnissen
des Bahnhofes Bruck
gemacht?
3. Halten Sie tatsächlich die räumlichen Gegebenheiten und den baulichen
Zustand für ein attraktives Angebot für immerhin rund 2,7 Mio Reisende pro
Jahr?
4. Wie stehen Sie zum völligen Fehlen von Zugängen für Behinderte, sowie zum
Fehlen von Rolltreppen und Aufzügen für ältere Menschen und Personen mit
Kindern und Kinderwägen?
5. Planen Sie tatsächlich, den bereits fixierten und der Öffentlichkeit präsentierten
Umbau des Bahnhofes Bruck auszusetzen?
6. Laut Aussage Ihres Amtsvorgängers, Infrastrukturminister Schmid sind die
erforderlichen Mittel für den Umbau gem. Schieneninfrastrukturgesetz fix
geparkt und jederzeit verfügbar. Wenn das der Fall ist, warum wollen Sie diese
Mittel jetzt nicht freigeben?
7. Wenn doch, bis wann kann mit dem Beginn des Umbaus und mit der
Fertigstellung gerechnet werden?