2206/J XXI.GP

Eingelangt am: 27.03.2001

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Dr Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie

 

betreffend Machbarkeitsstudie City - S - Bahn

 

 

 

 

Aufgrund der EinpendlerInnen - Frequenzen und der Stausituation erscheinen zwei

ÖV - Projekte für die Stadt Linz vorrangig: eine rasch realisierbare Alternative zur City -

S - Bahn als bessere Anbindung des oberen Mühlviertels an das Stadtzentrum und

eine bessere Erschließung des Harter Plateaus durch den ÖV.

 

Aus einem Schreiben des BM für Verkehr vom 5.1.2001 über die City - S - Bahn geht

hervor, dass die Frage der Finanzierung nicht geklärt und frühestens 2010 mit einer

Fertigstellung zu rechnen sei. Wiederholt habe auch die ÖBB ihr Desinteresse an

diesem Projekt bekundet. Von Seiten des Landes OÖ wird laut Schreiben des LH

vom 11.1.2001 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Bereits 1994 wurde im

Zuge der PROGNOS - Studie die Alternative eines Ausbaus der Straßenbahn (Linie 3)

nach Rottegg untersucht, die kostenmäßig nur 1/3 des Aufwandes der City - S - Bahn

erfordern würde. Denn allein die Verlängerung der Mühlkreisbahn bis zur

Eisenbahnbrücke kostet 600 Mio ATS.

 

Um 70% dieser Summe - nämlich 450 Mio ATS - könnte bereits 2004 eine

verlängerte Straßenbahn Rottegg mit dem Linzer Zentrum ohne Umsteigen

verbinden und den Autoverkehr verringern. In Ihrer Anfragebeantwortung vom

25.1.2001 (1581/AB) verweisen Sie auf ein Übereinkommen über die

Infrastrukturplanung für den Großraum Linz und die Notwendigkeit, Alternativprojekte

zur City - S - Bahn zu erwägen.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

Anfrage:

 

1. Welche Verträge über die Planung und Planungskosten bestehen mit den ÖBB 

    und dem Ministerium? Wer trägt die Planungskosten?

2. Werden Sie darauf dringen, dass die Machbarkeitsstudie über die City - S - Bahn

    auch die Untersuchung einer Alternative, beispielsweise die Verländerung der

    Straßenbahn nach Rottenegg umfassen? Wenn nicht warum nicht?

3. Werden Sie angesichts der Verkehrszunahmen darauf dringen, dass eine

    rasche und effiziente ÖV angestrebt wird?

4. Wie beurteilen Sie die bisherige Haltung des Landes Oberösterreich, würden

    Sie eine flexiblere und Alternativ - Varianten gegenüber offenere Haltung

    bevorzugen?

5. In welcher Relation stehen Ihres Erachtens voraussichtlich die Kosten für eine

    City - S - Bahn im Vergleich zu einem Ausbau der Straßenbahnlinie 3?

6. Wie beurteilen Sie die Möglichkeit einer Anbindung des Ortskernes von

    Ottensheim durch die Straßenbahn?

7. Welche Pläne verfolgen die ÖBB hinsichtlich der Verwertung des

    Bahnhofsgeländes in Urfahr?

8. Experten schätzen den Realisierungshorizont für den Ausbau der Straßenbahn

    auf zwei Jahre. Was spricht Ihres Erachtens gegen diese rasche,

    kostengünstige und effiziente Verkehrslösung, die ohne Umsteigen bereits 2006

    direkt ins Stadtzentrum führt?