2266/J XXI.GP
Eingelangt am:02.04.2001
der Abgeordneten Gabriele Binder, Eder, Dietachmayr
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend aktuelle Fragen der Verkehrssicherheitspolitik
Die Unfallstatistik für das Jahr 2000 weist immerhin ca. 10 % weniger Verkehrstote im
Straßenverkehr auf Die Maßnahmen der letzten Regierungsperiode (insbesondere des
Alkoholpakets) haben also Erfolg gehabt. Dennoch kein Grund zum Jubeln, kamen im
Vorjahr doch 976 Menschen im Straßenverkehr ums Leben und wurden nahezu 55.000
Verkehrsteilnehmer verletzt. Im internationalen Vergleich bildet Österreich mit diesen Daten
das traurige Schlusslicht.
Tatsächlich geht es darum, dass die im internationalen Vergleich in Österreich immer noch
hohen Unfallzahlen deutlich gesenkt werden. Die SP hält es durchaus für erreichbar, die Zahl
der Verkehrstoten bis 2005 um 50 % auf 600 jährlich abzusenken.
Aus diesem Grund ist die rasche Ausarbeitung eines Nationalen Verkehrssicherheitskonzepts
für Österreich unerlässlich. Dazu gehören einerseits die Infrastrukturmaßnahmen (z.B.
Unfallschwerpunktbeseitigung, besser gekennzeichnete Fußgängerübergänge, Erhöhung der
Sicherheit im Baustellenbereich, Tunnelsicherheit) und gezielte Maßnahmen in der StVO und
im KfG, um Verhaltensänderungen zu forcieren und auch die Fahrzeugtechnik sicherer zu
machen.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Verkehr,
Innovation und Technologie nachstehende
Anfrage:
1. Wann werden Sie ein neues Nationales Verkehrssicherheitskonzept auch in Umsetzung
des EU - Verkehrssicherheitskonzeptes vorlegen? Wird dieses auch alle anderen
Verkehrsträger wie Bahn, Schiff und Luftfahrt umfassen?
2. Wird die Bundesregierung einen Punkteführerschein einführen?
3. Mit welchen Maßnahmen wollen Sie dafür sorgen, dass die Gurtenanlegepflicht und das
Handyverbot besser eingehalten werden?
4. Wie wollen Sie die drastisch zunehmenden LKW - Unfälle (teils Stress und Übermüdung
der Fahrer) besser in den Griff bekommen?
5. Welche sonstigen Maßnahmen planen Sie, um die Verkehrssicherheit auf Österreichs
Straßen zu verbessern?
6. Weshalb haben Sie die Novelle zum Bundesstraßengesetz zurückgezogen, sodass nun zu
wenig Geld für die Verkehrsüberwachung zur Verfügung stehen wird?