2324/J XXI.GP

Eingelangt am:04.04.2001

 

Anfrage

 

der Abgeordneten Dr. Günther Leiner

und Kollegen

an die Frau Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend ÖBB - Autoschleuse Böckstein - Mallnitz

 

Die ÖBB haben bei der Autoschleuse Böckstein - Mallnitz als Reaktion auf die

Tunnelkatastrophe von Kaprun sicherheitstechnische und organisatorische Maßnahmen

gesetzt. Der organisatorische Ist - Zustand bedeutet eine Absenkung der Autoverladefrequenz

auf 2 Stunden von 7.00 bis 17.00 Uhr in jede Richtung, eine Reduktion der Kapazität pro

Autoverladezug auf 48 PKW und eine schikanöse Autoverladeprozedur für die Passagiere.

Angesichts des bevorstehenden Sommerreiseverkehrs und den bereits vorhandenen

Erfahrungen mit Wartezeiten bis zu vier Stunden anläßlich der Weihnachtsferien ist die

Wiederherstellung eines Vollbetriebes für die Region alleine aus tourismuswirtschaftlichen

Gründen von größter Bedeutung.

 

Mit dem Betrieb der Autoschleuse Böckstein - Mallnitz in der jetzigen Organisationsform kann

sicher nicht annähernd eine Kostendeckung erreicht werden und es wurde bereits die

Vermutung geäußert, dass die ÖBB beabsichtigt, die Autoschleuse zur Gänze zu schließen.

 

Die unterfertigten Abgeordneten richten in diesem Zusammenhang an Frau Bundesminister für

Verkehr, Innovation und Technologie die nachstehende

 

ANFRAGE:

 

1. Ist seitens der ÖBB an eine endgültige Schließung der Tauernschleuse Böckstein - Mallnitz

    gedacht?

 

2. Wenn ja, welche Maßnahmen werden Sie gegen die durch die Schließung entstehenden

    enormen wirtschaftlichen Nachteile der gesamten Region ergreifen?

 

3. Wenn nein, an welchen konkreten zeitlichen Horizont ist bei der Durchführung der

    notwendigen Sanierungsmaßnahmen gedacht?

 

4. Mit welcher Begründung wird derzeit an einem 2 - Stunden - Takt festgehalten, obwohl auch

    bei Durchführung eines 1 - Stunden - Taktes ein Zusammentreffen zweier Züge vermieden

    werden könnte?

 

5. Warum findet ein uneingeschränkter Betrieb des "Huckepack" - Güterverkehrs im Tunnel

    statt, obwohl dieser als weitaus gefährlicher eingestuft wird, während die Autoschleuse

    mit dem sicherheitstechnischen Argument nur eingeschränkt betrieben wird?