2491/J XXI.GP

Eingelangt am: 23.05.2001

 

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie

 

betreffend Provisionskürzungen bei Briefmarken

 

 

 

Mit Mai 2001 hat die Post die Provision eigenmächtig auf zwei Prozent gekürzt. Das

bedeutet: Die Trafikanten erhalten für die gleiche Arbeit und die gleiche Leistung wie

bisher seit Anfang Mai um mehr als zwei Drittel weniger.

 

Die Post nützt dabei ihre Monopolstellung aus. Von der drastischen Kürzung sind vor

allem viele behinderte Menschen und ihre Familien betroffen, für die ihre Trafik die

einzige Einkommensmöglichkeit und Existenzgrundlage ist. Eine Anzeige beim

Kartellgericht wurde allerdings bereits eingebracht.

 

Die Trafikanten überlegen, ob es bei zwei Prozent Provision betriebswirtschaftlich

überhaupt noch sinnvoll und verantwortbar ist, Postwertzeichen zu führen.

Schließlich müssen sie die Briefmarken vorfinanzieren und gewähren damit bis zu

dem Zeitpunkt, zu dem die Briefmarken in der Trafik verkauft werden, der Post einen

kostenlosen Kredit.

 

Wenn sich der Verkauf von Briefmarken für die Trafiken nicht mehr rechnet, ist die

flächendeckende Versorgung der Bevölkerung ernsthaft in Gefahr. Vor allem wenn

man bedenkt, dass die Sparpläne der Post die Schließung zahlreicher kleinerer

Postämter vorsehen. In manchen Gemeinden wird man dann, um eine Briefmarke zu

kaufen, in den nächsten Ort fahren müssen.

 

Zu den Leidtragenden einer drohenden Unterversorgung werden ganz sicher die

älteren Menschen in unserem Lande zählen. Sie sind nicht so mobil und wenn sie in

der Trafik in ihrer Nähe keine Briefmarken mehr bekommen und das nächste

Postamt möglicherweise auch bereits geschlossen wurde, wird es für sie äußerst

beschwerlich.

 

Aber durch der Tourismus und unser Image als Urlaubsland werden Schaden

erleiden, wenn es für die Gäste schwierig bis unmöglich wird, Briefmarken für Ihre

Ansichtskarten aus dem Urlaubsland Österreich zu bekommen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

ANFRAGE:

 

1. Wie beurteilen Sie die Vorgangsweise der Post AG?

 

2. Welche Schritte werden Sie als Eigentümervertreterin unternehmen damit die

     Provisionen nicht auf zwei Prozent gekürzt werden?

 

3. Auf welche Weise soll gewährleistet werden, dass die flächendeckende

     Versorgung mit Briefmarken aufrecht bleibt?