2499/J XXI.GP
Eingelangt am: 31.05.2001
der Abgeordneten Mag. Terezija Stoisits, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Landesverteidigung
betreffend die psychischen Belastungen und das lebensbedrohende Risiko des
Assistenzeinsatzes für Präsenzdiener
Seit Beginn des Assistenzeinsatzes des Bundesheeres an der östlichen und
nördlichen österreichischen Grenze kam es immer wieder zu Berichten über
Selbstmorde und Unfälle mit Waffen, die auf die extreme psychische Belastung der
Soldaten zurückzuführen sind. Das ist auch verständlich, zumal junge Präsenzdiener
ohne psychologische Schulung wehrlose, verschreckte und oft nur notdürftig
bekleidete Flüchtlinge mit Waffengewalt einfangen müssen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Wieviele Präsenzdiener und sonstige Heeresangehörige haben im Rahmen des
Grenzeinsatzes, bzw. im Zusammenhang mit diesem Selbstmordversuche
unternommen?
2. Wieviele dieser Versuche endeten tödlich?
3. Wie oft wurde im Rahmen des Grenzeinsatzes von Heersangehörigen von
Schußwaffen Gebrauch gemacht?
4. Aus welchen Gründen?
5. In wievielen Fällen lösten sich unabsichtlich Schüsse?
6. Bei welchen Handlungen geschah das?
7. Wieviele Personen wurden durch Schußwaffen verletzt, wieviele davon waren
Heeresangehörige?
8. Welche Sicherungsmaßnahmen sind vorgesehen, um Unfälle mit Schußwaffen
zu verhindern?
9. Wieviele Heeresangehörige sind im Rahmen des Grenzeinsatzes erkrankt?
10. Wieviele Krankentage wurden insgesamt registriert?
11. Wieviele Erkrankungen sind auf psychische Ursachen zurückzuführen?
12. Welche psychologische Betreuung ist für Heeresangehörige im Grenzeinsatz
vorgesehen, um Streßsituationen, Überforderungen und ähnlichem
entgegenzutreten?
13. Gibt es Möglichkeiten für Präsenzdiener, den Grenzeinsatz zu verweigern?
14. Welche besondere psychologische Ausbildung erfahren Präsenzdiener vor
ihrem Grenzeinsatz und im Rahmen des Einsatzes selbst, damit sie den
psychischen Druck leichter ertragen, der durch ihre Aufgabe entsteht?
15. Welche und wieviele Einrichtungen zur besonderen psychologischen Betreuung
von Präsenzdienern im Grenzeinsatz gibt es?
Falls ja, wie oft wurden diese in Anspruch genommen?
16. Gibt es Untersuchungen über allfällige Schwierigkeiten von abgerüsteten
Präsenzdienern, die nach dem Grenzeinsatz und der dort erfahrenen
Gewaltanwendung gegen wehrlose Menschen Probleme bei der
Wiedereingliederung in das zivile Leben haben?
17. Wenn nein, können Sie sich vorstellen, derartige Untersuchungen in Auftrag zu
geben?