2626/J XXI.GP
Eingelangt am:03.07.2001
der Abgeordneten Dr Gabriela Moser Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend Subventionsstopp bei Zeitungsförderungen
Am 27. Juni 2001 präsentierte die Post AG ihre Vorstellungen für die zukünftigen
Zustellungstarife der Zeitungen, die bis 2004 in drei Jahresschritten aus
betriebswirtschaftlichen Gründen bis zu 350 Prozent erhöht werden sollen. Nachdem
mit 31. Dezember 2001 die Bundeszuschüsse für den Zeitungsversand auslaufen,
treffen die geplanten Erhöhungen die Herausgeber der Druckmedien in vollem
Umfang. Bereits im vergangenen Jahr reduzierte sich aufgrund der gestiegenen
Zustellgebühren die Zahl der Titel um 50 Prozent von 8.500 auf 3.800. Besonders
karitativ tätige Organisationen und NGOs sind von den geplanten Erhöhungen
betroffen.
Aus demokratie- und sozialpolitischen Gründen erweist sich der Verzicht auf
staatliche Zuschüsse zu erschwinglichen Zustelltarifen immer mehr als unzumutbar
und verfehlter Weg der Budgetkonsolidierung.
Der Antrag der Post AG auf Preiserhöhung wird von der Preiskommission im
Ministerium für Verkehr- und Infrastruktur beraten und letztlich auf Empfehlung
dieser Kommission von Ihnen als zuständige Ministerin entschieden. Nach Auskunft
der Post AG müsste die Kundmachung am 1. Oktober 2001 erfolgen, letztlich sei die
Genehmigung nur anzeigepflichtig. Falls keine Einigung erfolge, drohe ab Jänner der
vertragslose Zustand.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Welche demokratie - und sozialpolitische Bedeutung messen Sie
Zeitungstarifen bei?
2. Wie beurteilen Sie
den Tarifvorschlag der Post AG?
3. Wie hoch waren die Gewinne der Post AG im Monopolbereich Brief in den
letzten drei Jahren?
4. Wie werden Sie sich bei einer Nichteinigung zwischen der Post AG und der
Preiskommission verhalten?
5. Auf welche Weise werden Sie einen vertragslosen Zustand zu vermeiden
versuchen?
6. In welcher Form werden Sie sich für die Reform und Aufstockung der
Presseförderung entsprechend dem Modell der Prognos AG, Basel einsetzen?
7. Auf welche Weise soll den Betroffenen
a) der Zeitungsherausgeber,
b) der Vereine und NGOs
ein Ausgleich für die exorbitant steigenden Zustellkosten gewährleistet werden?
7. Welche Form der Übergangslösung streben Sie an?