2652/J XXI.GP
Eingelangt am:04.07.2001
des Abgeordneten DDr. Niederwieser und Genossen,
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur
betreffend „Palliativmedizin in Österreich“
In einer Diskussionsrunde im Rahmen einer Parlamentarischen Enquete über
„Solidarität mit unseren Sterbenden - Aspekte einer humanen Sterbegleitung in
Österreich (29.5.2001) waren sich Vertreter aller vier Parteien darüber einig, dass
das holländische Modell der aktiven Sterbehilfe kein Weg für Österreich sei. Vielmehr
wollen die Mandatare die humane Sterbebegleitung in den Vordergrund gestellt
wissen und plädierten für einen Ausbau der Hospizbetreuung und der
Palliativmedizin.
Auch die anwesenden Experten betonten, dass man immer „noch weit entfernt sei
von einer flächendeckenden palliativmedizinischen Versorgung“ (Klaschik, Bonn) und
traten u.a. dafür ein, ,,palliativmedizinische Abteilungen an den medizinischen
Fakultäten zu errichten“ (Baumgartner, Innsbruck). Darüber hinaus ist es laut
einhelliger Expertenmeinung unerlässlich, Ärzte - aber besonders auch das
Krankenpflegepersonal - in diesem Bereich verstärkt aus - und weiterzubilden.
Aus diesem Anlass richten die unterzeichneten Abgeordneten an die Frau
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur folgende
Anfrage
1. Sind Ihnen die Ergebnisse der Parlamentarischen Enquete bekannt?
2. Sind Sie ebenfalls der Meinung, dass die Einrichtungen für Hospizbetreuung
und die Palliativmedizin ausgebaut werden sollten?
3. Welche Einrichtungen zur Aus - und Weiterbildung im Bereich „Palliativmedizin“
bestehen auf universitärer Ebene in Österreich?
4. An welchen Universitäten gibt es bereits jetzt universitäre Forschung im
Bereich „Palliativmedizin“?
5. Gibt es im Bereich der Palliativmedizin Forschungskooperationen von
österreichischen Universitäten und privaten Wirtschaftsunternehmen?
6. Wie stehen Sie zum Vorschlag Professor Baumgartners, ,,palliativmedizinische
Abteilungen an den medizinischen Fakultäten einzurichten“?
7. Sollte Ihrer Meinung nach die Palliativmedizin als eigenes Fach im Rahmen des
Medizin - Studiums verankert werden?
8. Falls ja, würde Ihr Ministerium die entsprechenden Mittel für die Kliniken bzw.
Fakultäten zur Verfügung stellen, wenn diesbezügliche finanzielle Wünsche an
Sie herangetragen werden?