2671/J XXI.GP
Eingelangt am: 05.07.2001
der Abgeordneten Plank, Genossinnen und Genossen
an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend die Zugänglichkeit von behindertengerechten Toiletten
In den Oberösterreichischen Nachrichten vom 4. Juli 2001 wurde unter dem Titel
,,Behinderten - WCs an Autobahnen einfach abgesperrt“ die Geschichte von Frau
Hannelore Gründlinger erzählt. Laut diesem Artikel konnte Frau Gründlinger während
ihrer Fahrt über die Westautobahn Richtung Bratislava keine Behinderten-Toilette
aufsuchen, da diese auf allen Rastplätzen versperrt waren. Die Autobahnmeisterei in
Alland bestätigte, dass alle WCs versperrt seien, sie aber über keinen Schlüssel
verfüge. Das bestätigte auch die Straßenmeisterei Ybbs, und gab den Rat, die Tür
mit einem flachen 4 - Millimeter - Schraubenschlüssel zu öffnen. Die ASFINAG
bestätigt, dass die Straßenmeistereien nichts mit den Rastplatz - Toiletten zu tun
hätten, die Reinigung wäre an private Reinigungstrupps vergeben. Diese Verträge
seien schwierig einzuhalten.
Immer wieder kommt es bei der Benützung von Behinderten - Toiletten entlang
österreichischer Verkehrswege und in Bahnhöfen zu unnötigen Schikanen. WCs sind
nicht geöffnet und ein Schlüssel nicht auffindbar, gleichzeitig werden Behinderten -
WCs vom zuständigen Reinigungspersonal als Abstellraum benutzt, was einen
ordnungsgemäßen Gebrauch deutlich erschwert bzw. unmöglich macht.
Diese Situation zeigt sich sowohl auf Autobahn - Rastplätzen als auch auf Bahnhöfen.
Für die Betroffenen bedeutet das eine deutliche Belastung.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an die Bundesministerin für
Verkehr, Innovation und Technologie folgende
1. Halten Sie das Vorhandensein gesäuberter Toiletten, die nicht für die
BenutzerInnen zugänglich sind, für sinnvoll?
2. Wie beurteilen Sie die Situation der Zugänglichkeit von behindertengerechten
Toiletten entlang österreichischer Verkehrswege?
3. Welche Möglichkeiten sehen Sie, auf die Vermeidung einer Situation, wie sie im
oben geschilderten Fall vorliegt, hinzuwirken?
4. Können Sie sich vorstellen, dass durch einen bundesweit einheitlichen
Zentralschlüssel der Situation Abhilfe geschaffen werden könnte?
5. Welche Schritte werden Sie unternehmen, um mobilitätseingeschränkten
Menschen jene Mobilität zu ermöglichen, die ihnen zusteht?