2690/J XXI.GP

Eingelangt am:06.07.2001

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Mag. Maier

und Genossen

an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit

betreffend „Vollziehung der Fertigverpackungsverordnung -

Konsumentenprobleme“

 

In der parlamentarischen Anfrage (1227/J, XXI. GP) von Mag. Johann Maier und

Genossen wird eingehend auf die Problematik von Fertigpackungen und

Konsumentenschutz hingewiesen.

Die Beantwortung (1218/AB, XXI. GP) dieser Anfrage vom 7 11.2000 wirft jedoch

neuerlich Fragen über die Vollziehung der Fertigpackungsverordnung (FPVO) auf.

 

Im Jahr 1999 wurden in der BRD 34.927 (1998: 36.476) Kontrollen von

Fertigpackungen, offenen und unverpackten Backwaren gleicher Nennfüllmenge

durchgeführt. Darüber hinaus wurden in diesem Jahr 9.498 (1998: 8.325) Kontrollen

von Fertigpackungen mit unterschiedlichen Füllmengen vorgenommen, somit

insgesamt 44.415(1998:44.801) Kontrollen im Jahr 1999.

 

In Österreich fehlt eine derartige Statistik - diese wird nach Ihren Worten u.a. als

nicht notwendig erachtet.

 

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für

Wirtschaft und Arbeit nachstehende Anfrage:

 

1. Werden Sie auf europäischer Ebene sich dafür einsetzen, dass die Füllmengen

    nicht vom Zeitpunkt der Abfüllung, sondern vom Zeitpunkt des Verkaufs bezogen

    werden?

 

2. Bei der Beantwortung der Frage 3 (1218/AB, XXI. GP) verweisen Sie darauf,

    dass eine Mindestmengenregelung in europäischen Gremien diskutiert jedoch

    nicht beschlossen wurde?

    2.1. In welchen europäischen Gremien?

    2.2.Weshalb kam es bisher zu keinem Beschluss?

    2.3. Welche Haltung nimmt Österreich in dieser Frage auf europäischer Ebene

           ein?

    2.4. Wann ist mit einem Beschluss in dieser Frage auf europäischer Ebene zu

           rechnen?

3. Bei der Beantwortung der Frage 6 (1218/AB, XXI. GP) verweisen Sie darauf,

    dass es seit der Einführung der Fertigpackungskontrollen es für österreichische

    VerbraucherInnen möglich ist vermeintlich nicht ausreichend gefüllte

    Fertigpackungen kostenlos überprüfen zu lassen?

    3.1.Wie viele Überprüfungen von VerbraucherInnen beanstandeter

          Fertigverpackungen wurden seitdem durch Eichämter durchgeführt

          (Aufschlüsselung auf Jahre und Eichämter)?

    3.2. Wie vielen Überprüfungen davon erbrachten eine Bestätigung der

           Beanstandungen der Fertigverpackungen (Aufschlüsselung auf Jahre und

           Eichämter)?

    3.3. Wurden daraufhin eine behördliche Nachprüfung des jeweiligen

           Abfüllbetriebes durchgeführt?

           Wenn nein, weshalb nicht?

    3.4.Wurde daraufhin eine Verständigung an die zuständige Behörde des

          Abfüllungs - bzw. Herstellungslandes durchgeführt?

          Wenn nein, weshalb nicht?

 

4. Bei der Beantwortung der Fragen 11, 13 - 17 (1218/AB, XXI. GP) verweisen Sie

    auf die fehlenden Statistiken. Um die Wirksamkeit der Kontrollen und damit die

    Effizienz dieser gesetzlichen Bestimmungen zu überprüfen, wären jedoch diese -

    so wie in der BRD - eine Voraussetzung?

    4.1. Stimmen Sie zu, dass die Kenntnis der erhobenen Daten für eine Beurteilung

           der Effizienz dieser Bestimmungen der FPVO notwendig ist?

    4.2.Werden Sie dafür Sorge tragen, dass in Zukunft von Ihrem Ministerien diese

           erhobenen Daten vorliegen und veröffentlicht werden? Wenn nein, weshalb

           nicht?

 

5.   Werden Sie entsprechend Ihrer Anfragebeantwortung (1218/AB, XXI. GP) zu den

      Fragen 4 und 5 bei einer Novelle zum MEG dafür eintreten, dass die

      Strafsanktionen (Strafen) erhöht und die dadurch unlauter erzielten Gewinne der

      Hersteller (d.s. Abfüller) abgeschöpft und diese Einnahmen für Kontrollen nach

      dem MEG verwendet werden?

 

6.   Werden die Ergebnisse dieser Kontrollen nach der FPVO der zuständigen

      Dienststelle der Kommission mitgeteilt?

 

7.   Wenn nein, in welcher Form wird mit der Kommission in diesen Fragen

      zusammengearbeitet?

 

8.   Werden über Beanstandungen von Fertigpackungen die jeweiligen

      Mitgliedsländer wo sich der Sitz des Abfüllbetriebes bzw. Hersteller befindet

      informiert?

 

9.   Wenn nein, weshalb nicht?

 

10. Werden Sie für solche Fälle auf europäischer Ebene dafür eintreten, dass zum

      Schutz der Konsumenten zwischen den Mitgliedsstaaten ein Informations - bzw.

      Warnsystem - analog zum RAPEX (Gefährliche Produkte) - eingeführt wird?

11. Wie viele Personen waren 1999 und 2000 mit der Kontrolle von Fertigpackungen

       nach der FPVO betraut?

 

12. Wie viele sind 2001 damit betraut?

 

13. Wie viele Betriebe wurden 1999 und 2000 auf Einhaltung der Bestimmungen

       nach der FPVO überprüft (ersuche um Aufschlüsselung auf die einzelnen

       Eichämter)?

 

14. Wie viele Betriebe sollen 2001 überprüft werden?

 

15. Wie viele Fertigpackungen wurden nach der FPVO 1999 und 2000 in Österreich

       kontrolliert (ersuche um Aufschlüsselung auf die einzelnen Eichämter und

       Aufschlüsselung jeweils nach: flüssige Lebensmittel, nichtflüssige Lebensmittel,

       Arzneimittel, Erzeugnisse in offenen Packungen sowie fertig abgepackten

       Produkten mit unterschiedlichen Inhaltsmengen)?

 

16. Wie viele Fertigverpackungen sollen 2001 kontrolliert werden?

 

17. Wie viele Fertigpackungen mit unterschiedlichen Füllmengen wurden 1999 und

      2000 kontrolliert (ersuche um Aufschlüsselung auf die einzelnen Eichämter)?

 

18. Wie viele Fertigpackungen mit unterschiedlichen Füllmengen sollen 2001

      kontrolliert werden?

 

19. Wie viele offene Packungen wurden 1999 und 2000 kontrolliert (ersuche um

      Aufschlüsselung auf die einzelnen Eichämter)?

 

20. Wie viele offene Packungen sollen 2001 kontrolliert werden?

 

21. Wie viele und welche Strafen bzw. sonstige Sanktionen wurden 1999 und 2000 in

      Österreich verhängt (ersuche um Aufschlüsselung auf die einzelnen Eichämter)?

 

22. Wie viele Anzeigen im Zuge der Fertigpackungskontrollen festgestellten

      Übertretungen von Bestimmungen des Maß - und Eichgesetzes und der FPVO

      wurden 1999 und 2000 getätigt (ersuche um Aufschlüsselung auf die einzelnen

      Eichämter)?

23. Wie viele Fertigpackungen wurden in den Mitgliedsländern der EU 1997, 1998,

      1999 und 2000 jeweils durch die zuständigen Behörden kontrolliert (ersuche um

      Aufschlüsselung auf die einzelnen Mitgliedsländern)?

 

24. Wie hoch war in jedem Mitgliedsland in diesen Jahren jeweils die

      Beanstandungsquote?

 

25. Welche Haltung hat Ihr Bundesministerium zum Entwurf einer Richtlinie des

      Europäischen Parlaments und des Rates über Messgeräte eingenommen?

 

26. Haben Sie Kenntnis darüber wann diese Richtlinie erlassen wird?

27. Welche Auswirkungen hätte die Erlassung dieser Richtlinie auf die Situation in

       Österreich? Welche legislativen Maßnahmen sind notwendig?

 

28. Was spricht aus Ihrer Sicht gegen die Erlassung einer Mogelpackungsverordnung

      nach dem MEG?