2694/J XXI.GP

Eingelangt am: 06.07.2001

 

 

Anfrage

 

der Abgeordneten Dr. Pumberger, Dr. Ofner und Kollegen

an den Bundesminister für Justiz

betreffend Krankenkosten für Häftlinge

 

Unbestritten bedürfen auch Insassen österreichischer Justizanstalten einer optimalen

Gesundheitsversorgung. Die Kosten hiefür hat das Bundesministerium für Justiz zu

tragen. Problematisch und unnötig teuer erscheint den Anfragestellern allerdings die

Tatsache, daß dem Justizministerium für die Versorgung erkrankter Häftlinge nicht

der Kassen -  sondern der Privattarif verrechnet wird.

 

Aus diesem Grund richten die unterfertigten Abgeordneten an den Herrn

Bundesminister für Justiz nachstehende

 

Anfrage:

 

1. Wie hoch sind die jährlichen Gesamtkosten für die Gesundheitsversorgung der

     Insassen österreichischer Justizanstalten?

 

2. Wie hoch sind im Strafvollzug die Kosten für die einzelnen Behandlungen und

     Visitationen von Insassen

     a) beim Allgemeinmediziner und

     b) beim Zahnarzt

     im Vergleich zu den Kosten, die die Gebietskrankenkassen für ASVG - Versicherte

     bezahlen?

 

3. Ist es nchtig, daß dem Justizressort von den Krankenanstalten der Privatpatien -

    tentarif verrechnet wird und wenn ja, warum?

 

4. Wie hoch sind die durchschnittlichen Kosten für einen Tag stationärer Behand -

     lung eines Insassen einer Justizanstalt im Vergleich zu den durchschnittlichen

     Kosten, die Gebietskrankenkassen für die stationäre Behandlung von ASVG -

     Versicherten bezahlen?

 

5. Gibt es im Bund andere Bereiche, die - trotz des hohen Anteils den der Bund zur

    Finanzierung des Gesundheitsbereiches für die Krankenbehandlung beiträgt - so

    hohe Preise zu bezahlen haben, wie das Bundesministerium für Justiz für die

    Insassen der Justizanstalten?

 

6. Wie sollte die Verrechnung der Kosten der stationären Behandlung im Strafvoll -

    zug Ihrer Vorstellung nach umgestaltet werden, um die ungerechtfertigt hohe

    finanzielle Belastung des Justizressorts zu reduzieren? Welche Kostenreduktion

    wäre damit verbunden?

 

7. Wie beurteilen Sie die Möglichkeit einer Versicherung der Insassen im Rahmen

     der Sozialversicherung? Wie hoch wären die Einsparungen des Justizressorts bei

     dieser Lösung?

 

8. Wie hoch sind die durchschnittlichen Tageskosten im Maßnahmenvollzug in den

     Justizanstalten?

9. Wie hoch sind in diesem Bereich die Tageskosten bei einer Unterbringung in

    externen Einrichtungen und welche Tarife werden dabei zugrundegelegt?

 

10. Wie ist die Kostentragung und der Tarif im Vergleich zu Patienten, die in den

      externen Einrichtungen nicht aufgrund strafgerichtlicher Anordnung untergebracht

      sind?

 

11. Welche Maßnahmen beabsichtigen Sie, um angesichts der wachsenden Zahl von

      Insassen im Maßnahmenvollzug den Anteil der in Justizanstalten untergebrachten

      zu erhöhen?