2865/J XXI.GP

Eingelangt am: 26.09.2001

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Gaal

und GenossInnen

an den Bundesminister für Landesverteidigung

betreffend die Situation der Verpflegsversorgung im österreichischen Bundesheer

 

 

Auf der Basis einer Empfehlung des Rechnungshofes wurde durch das BMLV ein externes

Gutachten bei der STRIA & GASTROMED in Auftrag gegeben, welche die Situation der

Verpflegsversorgung im österreichischen Bundesheer untersuchen und

Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen sollte. Dem Vernehmen nach stellte die dem BMLV

seit Frühjahr 2001 vorliegende Studie einen dringend anstehenden Sanierungsbedarf im

Bereich der Verpflegswirtschaft fest. Das Ergebnis der Studie deckt sich weitgehend mit

BMLV - internen Aussagen, daß die Einhaltung gesetzlicher Auflagen und die

Versorgungssicherheit der Truppe bei einer Reihe von Standorten nicht mehr gewährleistet

ist. Der Investitionsbedarf zur Sanierung dieser unhaltbaren Zustände soll über 500 Mio. öS

betragen.

 

Gleichzeitig werden hohe Investitionssummen für andere Bauvorhaben bereitgestellt. So

werden z.B. für bauliche Maßnahmen der Trakte 8, 11 und 12 des Amtsgebäudes Rossau

(„Rossauer - Kaserne“) 520 Mio. öS aufgewendet.

 

Zusätzlich zu den Infrastrukturproblemen bei den Truppenküchen kommt es zu

Personalproblemen aufgrund von ungünstigen Rahmenbedingungen wie Aufnahmesperre,

schlechte Arbeitsplatzwertigkeit, Ausbildungsauflagen etc.. Dies führt dazu, daß immer mehr

Arbeitsplätze in der Verpflegswirtschaft nicht mehr mit geeignetem Personal nachbesetzt

werden können und vermehrt durch Grundwehrdiener, die immer seltener die erforderlichen

Fachkenntnisse aufweisen, ersetzt werden müssen.

 

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für

Landesverteidigung nachstehende

Anfrage:

 

 

1.   Werden Sie die von der Firma STRIA & GASTROMED erstellte Studie dem

      Nationalrat zur Verfügung stellen?

 

2.   Können Sie die Schlußfolgerungen dieser Studie kurz darstellen?

 

3.   In welchen Kasernen (Truppenküchen) bestehen konkret Hygieneprobleme, die nur

      durch rasche Baumaßnahmen beseitigt werden können?

 

4.   Welcher Investitionsbedarf besteht zur kurzfristigen Behebung der Mängel bei diesen

      Truppenküchen und wie hoch ist der mittelfristige Investitionsbedarf?

 

5.   Durch welche Maßnahmen werden die Personalprobleme im Zusammenhang mit den

      Truppenküchen gelöst?

 

6.   Sind flankierende dienst - und besoldungsrechtliche Maßnahmen für das in der

      Verpflegswirtschaft tätige Personal geplant?

 

7.   Welche finanziellen Mittel werden zur Sanierung der Infrastrukturprobleme in der

      Verpflegsversorgung des Bundesheeres aufgewendet?

 

8.   Welche Priorität kommt den Bauvorhaben im AG Rossau gegenüber dem

      Sanierungsbedarf bei den Truppenküchen zu?

 

9.   Ist daran gedacht, die Versorgung der Soldaten mit Verpflegung durch alternative

      Maßnahmen sicherzustellen?