2871/J XXI.GP
Eingelangt am: 26.09.2001
der Abgeordneten Dr Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde
an den Bundeskanzler
betreffend Subventionsstopp bei Zeitungsförderungen
Am 27. Juni 2001 präsentierte die Post AG ihre Vorstellungen für die zukünftigen
Zustellungstarife der Zeitungen, die bis 2004 in drei Jahresschritten aus
betriebswirtschaftlichen Gründen bis zu 350 Prozent erhöht werden sollen. Nachdem mit
31. Dezember 2001 die Bundeszuschüsse für den Zeitungsversand auslaufen, treffen die
geplanten Erhöhungen die Herausgeber der Druckmedien in vollem Umfang. Bereits im
vergangenen Jahr reduzierte sich aufgrund der gestiegenen Zustellgebühren die Zahl der
Titel um 50 Prozent von 8.500 auf 3.800. Besonders karitativ tätige Organisationen und
NGOs sind von den geplanten Erhöhungen betroffen.
Aus demokratie - und sozialpolitischen Gründen erweist sich der Verzicht auf staatliche
Zuschüsse zu erschwinglichen Zustelltarifen immer mehr als unzumutbar und verfehlter Weg
der Budgetkonsolidierung.
Der Antrag der Post AG auf Preiserhöhung wird von der Preiskommission im Ministerium für
Verkehr - und Infrastruktur beraten und letztlich auf Empfehlung dieser Kommission von
Ihnen als zuständige Ministerin entschieden. Nach Auskunft der Post AG müsste die
Kundmachung am 1. Oktober 2001 erfolgen, letztlich sei die Genehmigung nur
anzeigepflichtig. Falls keine Einigung erfolge, drohe ab Jänner der vertragslose Zustand.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Welche demokratie- und sozialpolitische Bedeutung messen Sie Zeitungstarifen zu?
2. In welcher Form werden Sie sich für die Reform und Aufstockung der Presseförderung
entsprechend dem Modell der Prognos AG, Basel einsetzen?
3. Bis zu welchem Zeitpunkt soll das System der Presseförderung reformiert werden?
4. Ist daran gedacht, auflagenschwächeren Zeitungen höhere Förderungen zukommen
zu lassen?