2873/J XXI.GP

Eingelangt am: 26.09.2001

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Haidlmayr, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie

 

betreffend Autoreisezug Salzburg - Wien

 

Viele mobilitätsbehinderte Menschen fahren seit Jahren mit dem Autoreisezug von

Salzburg nach Wien. Bis vor kurzem stand der Waggon für die Reisenden direkt

neben der Verladestelle und wurde mit den Autos verschoben. Seit kurzem müssen

die Reisenden über eine hohe Brücke zum Bahnhof gehen. Für Menschen mit

Mobilitätsbehinderungen ist dies eine Unmöglichkeit!

Menschen mit Behinderung können nur mehr mit einem Taxi zum Bahnhof gelangen,

was mit unzumutbaren Mehrkosten verbunden ist.

Während Menschen ohne Behinderung zwischen einem Fußweg über die hohe

Brücke und einer teuren Taxifahrt wählen können, bleibt Menschen mit Behinderung

diese Wahlfreiheit verwehrt.

Das ist eine eklatante Diskriminierung von Menschen mit Behinderung!

 

Wie von den Mitarbeitern der ÖBB zu erfahren war, gibt es täglich Beschwerden

über diese kundenfeindliche Erneuerung. Die Mitarbeiter der ÖBB am Bahnhof

Salzburg, die diesen Wahnsinn ja nicht produziert haben, müssen jetzt die

Konsequenz dieser ungeheuerlichen Fehlplanung ausbaden, indem sie sich für den

berechtigten Aufstand der ÖBB BenutzerInnen rechtfertigen sollen.

 

Wie ich in Erfahrung bringen konnte, ist seitens des Ministeriums noch immer kein

Angebot gemacht worden, zumindest einen kostenlosen Fahrtdienst der ÖBB von

der Verladestelle zum Kundeneingangsbereich des Hauptbahnhofes Salzburg

sicherzustellen.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

ANFRAGE:

 

1.   Was waren die Überlegungen der ÖBB, dass Reisende, die den Autoreisezug

      benutzen, jetzt nicht mehr direkt in den Personenwaggon einsteigen können?

 

2.   Wie sollen Ihrer Meinung nach Menschen mit Mobilitätsbehinderungen diese, mit

      enorm hohen Kosten neu geschaffene unüberwindbare Hürde bewältigen?

 

3.   Sind Sie auch der Meinung, dass Ihr Ministerium mit dieser „Meisterleistung“ es

      wieder einmal geschafft hat, neue Diskriminierungen zu schaffen?

4.   Was werden Sie konkret tun, um sicherzustellen, dass alle Reisenden, die ihr

      Auto auf den Reisezug verladen, auch kostenfrei mittels barrierefreien Shuttle -

      Bussen zum Kundeneingang des Bahnhofes Salzburg gefahren werden?

 

5.   Ab wann wird dieses unumgängliche Shuttle - Service für diese Bahnreisenden

      angeboten?

 

6.   Welche Möglichkeiten sehen Sie noch, diese neue Diskriminierung wieder zu

      beseitigen?

 

7.   Warum haben Sie die Bestimmung des Artikel 7, Abs. 2 der österreichischen

     Bundesverfassung in diesem konkreten Fall ignoriert?